Der FC Bayern hat sich bis dato auf dem Sommer-Transfermarkt dezent zurückgehalten. Bis auf Leon Goretzka haben die Münchner weder einen namhaften Spieler verpflichtet noch jemanden abgegeben. Dies könnte sich jedoch in den kommenden Wochen ändern. Medienberichten zu Folge stehen Jerome Boateng, Arturo Vidal und Thiago auf der Streichliste beim deutschen Rekordmeister. Alle drei können den Verein diesen Sommer verlassen. James Rodriguez hingegen wird in München bleiben.
Seit knapp zwei Wochen hat Niko Kovac das Ruder beim FC Bayern übernommen Der Nachfolger von Jupp Heynckes hat die ersten Trainingseinheiten beim FCB geleitet, kann derzeit jedoch nur mit einer “Rumpftruppe” trainieren, da sich viele WM-Teilnehmer noch im wohlverdienten Urlaub befinden. Ende Juli werden nahezu alle Profis wieder mit von der Partie sein und kann dürfte es munter hergehen auf dem Trainingsgelände. Durch die Rückkehr von Renato Sanches und Serge Gnabry, sowie der Neuverpflichtung von Leon Goretzka besteht vor allem im bayerischen Mittelfeld ein gewisses Überangebot an Spielern. Sportdirektor Hasan Salihamdzic hat vergangene Woche jedoch angedeutet, dass sich diesbezüglich sicherlich noch etwas tun wird: “Es ist die Pflicht des Vereins, dem Trainer einen Kader zur Verfügung zu stellen, in dem keine Unzufriedenheiten vorprogrammiert sind und wir haben – Stand jetzt – neun mehr oder weniger zentrale Mittelfeldspieler für wahrscheinlich nur drei Positionen.”
Vidal und Thiago dürfen gehen, auch Boateng darf die Bayern im Sommer vorzeitig verlassen
Über konkrete Namen wollte sich Salihamdzic nicht äußern, es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass mit Arturo Vidal und Thiago zwei zentrale Mittelfeldspieler ganz oben auf der Streichliste bei den Münchner stehen. Vidal hat nur noch einen laufenden Vertrag bis zum Sommer 2019, somit besteht nur noch diesen Sommer die Gelegenheit eine attraktive Ablösesumme zwischen 25-35 Millionen Euro für den Chilene zu erzielen. Bei Thiago sieht die vertraglich Situation anders aus, der Spanier ist noch bis 2021 an den FCB gebunden, dennoch würde man den einstigen Wunschspieler von Pep Guardiola ebenfalls vorzeitig ziehen lassen, sollte ein Angebot ab 40 Millionen Euro aufwärts eintreffen. Medienberichten zu Folge liegen derzeit jedoch weder für Vidal noch für Thiago konkrete Angebote vor. Mit Neapel und Manchester United bei Vidal und dem FC Barcelona für Thiago soll es jedoch immerhin jeweils interessierte Klubs für die beiden potenzielle Abgänge geben.
Auch der einstige Abwehrchef Jerome Boateng könnte die Bayern diesen Sommer verlassen, vorausgesetzt es findet sich ein Klub der bereit ist 80 Millionen Euro für den Innenverteidiger zu bezahlen. Laut der BILD Zeitung ist dies die Schmerzgrenze für den 29-jährigen Abwehrspieler. Viele Vereine können sich solch eine Ablöse nicht leisten, Paris Saint-Germain könnte jedoch ein potenzieller Abnehmer für Boateng sein. Die Franzosen müssen jedoch nach den Transfers von Neymar und Kylian Mbappe vorsichtig sein mit Blick auf das Financial Fair Play.
James bleibt in München
Neben den drei erwähnten Akteuren schien zuletzt auch James Rodriguez ein Wechselkandidat für diesen Sommer zu sein. Gerüchten zu Folge würde der Kolumbianer gerne zu Real Madrid zurückkehren und seine Leihe zum FCB damit vorzeitig beenden. Grund hierfür ist der Rücktritt von Zinedine Zidane in Madrid, unter dem James keine tragende Rolle gespielt hat. Unter Neu-Coach Julen Lopetegui erhofft sich James demnach bessere Chancen. Aus eine Rückkehr nach Spanien wird vermutlich jedoch nichts, James' Berateragentur Gestifute hat nun jegliche Wechselgerüchten einen Riegel vorgeschoben. Demnach sei ein vorzeitiges Ende der zweijährigen Leihe vertraglich überhaupt nicht möglich ist. Weder der FC Bayern, noch Real Madrid hätten dazu eine Option.
Für die zweijährige Leihe bekommt Real insgesamt zehn Millionen Euro Leihgebühr. Nach dem Ende der kommenden Saison haben die Münchner die Option, den WM-Torschützenkönig von 2014 für 35,2 Millionen dauerhaft zu verpflichten. James hat sich auf Anhieb in seiner ersten Saison in München zu einem Leistungsträger entwickelt, so dass die Verantwortlichen diesen nur zu gerne dauerhaft verpflichten würden.