Borussia Dortmund spielt bislang eine ziemlich enttäuschende Saison. Der selbsternannte Meisterschaftsanwärter liegt in der Bundesliga nach elf Spieltagen nur auf Platz sechs. Vor allem auswärts tritt der BVB eher wie ein Abstiegskandidat als ein Spitzenteam auf: Nur eine von sechs Partien auf fremdem Platz konnte die Borussia gewinnen. Der Trend zeigt in den vergangenen Wochen stark nach unten, die Unzufriedenheit in Dortmund ist groß. Das peinliche 0:4-Debakel bei den Bayern hat auch die Diskussionen um Trainer Lucien Favre wieder angefacht. Viele Experten diskutieren bereits über mögliche Nachfolger, jetzt ist dabei der Name von Daniel Farke wieder prominent aufgetaucht.
Hat Lucien Favre noch eine Zukunft als Trainer von Borussia Dortmund? Wie man aus Insider-Kreisen hört, werden die Wochen bis Weihnachten über diese Frage entscheiden.
Ein klarer Schnitt in der Winterpause soll für die BVB-Bosse inzwischen eine ernsthafte Option sein. Nur wenn die Borussia sich in der Bundesliga wieder klar stabilisiert und in der Champions League das Achtelfinale erreicht, darf Favre offenbar bleiben.
Bosse wollen keinen Interimslösung
Aber wer könnte auf den introvertierten Schweizer folgen? Eine Interimslösung wie einst mit Peter Stöger soll für die Verantwortlichen beim BVB keine besonders attraktive Option sein. Das Fachmagazin kicker hat in dieser Woche nun wieder einen Namen ins Spiel gebracht, den man in Dortmund zuletzt häufiger hörte, wenn es um einen Favre-Nachfolger ging: Daniel Farke.
Der “kicker” bringt Daniel Farke ins Spiel
Der BVB sehne sich nach einem Coach, der dem Club wieder eine fußballerische Identität vermittelt – so schreibt es der kicker-Redakteur und langjährige BVB-Begleiter Thomas Hennecke.
Der Journalist liefert auch gleich die Antwort auf die Frage, welcher Trainer genau diese Fähigkeiten mitbringt. Denn Daniel Farke – aktuell in der Premier League bei Norwich City unter Vertrag – stehe für “aktiven, intensiven, schnellen, emotionalen Fußball”.
Erfolgsstory in England
Farke wäre für die Borussia auch deshalb eine reizvolle Option, weil der gebürtige Steinfurter den entsprechenden Stallgeruch mitbringt. Von 2015 bis 2017 trainierte Farke beim BVB die U23, ehe er zu Norwich ging und dort ein echtes Fußball-Märchen schrieb. Der Aufstieg mit den Canaries in die Premier League war jedenfalls eine handfeste Sensation.
Begrenzte Mittel in Norwich
Aktuell liegt Norwich City – wenig überraschend – auf dem letzten Tabellenplatz. Der Club verfügt nur über einen Bruchteil der finanziellen Mittel, die der Konkurrenz im englischen Fußball-Oberhaus zur Verfügung stehen. Im Kader stehen mit Moritz Leitner, Marco Stiepermann, Timm Klose, Mario Vrancic oder Ralf Fährmann diverse Spieler, die nicht mehr gut genug für die Bundesliga waren.
Wagner, Farke und die Parallelen zu Klopp
In Dortmund gibt es nicht wenige, die es bereuen, dass sich der BVB im Sommer nicht intensiver um David Wagner bemüht hat. Der ehemalige Coach von Huddersfield Town hat eine ähnliche Trainer-Biographie wie Farke, die ebenfalls schwarz-gelb gefärbt ist.
Beide stehen in der Tradition von Jürgen Klopp – auch was die Ansprache und ihren Umgang mit den Spielern angeht. Wagner ist schließlich beim Erzrivalen auf Schalke gelandet und beweist dort aktuell, welche Qualitäten er offenbar hat.
Trainerwechsel in der Winterpause?
Bleibt die Frage, ob Daniel Farke auch mitten in der Saison dem Ruf des BVB folgen würde. Undenkbar ist es aus heutiger Sicht jedenfalls nicht, dass in der Rückrunde ein neuer Coach in Dortmund auf der Bank sitzt. Und der könnte sehr gut Daniel Farke heißen.