Für Borussia Dortmund steht am Samstag ein richtungsweisendes Spiel auf dem Programm. Nur bei einem Sieg gegen Werder Bremen (Anstoß ist um 18:30 Uhr im Signal Iduna Park, das Match läuft live und exklusiv bei Sky) bleibt der BVB in der Spitzengruppe der Bundesliga. Sollte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre aber erneut wertvolle Punkte verschenken, droht die Stimmung in Dortmund zu kippen. Dann dürfte auch der Coach ins Kreuzfeuer der Kritik geraten – und eine Trainer-Diskussion ist so ziemlich das Letzte, das die Borussia vor den wichtigen Englischen Wochen im Herbst gebrauchen kann. Rein sportlich droht allerdings ein Handicap: Abwehrchef Mats Hummels könnte gegen Werder ausfallen. Für ihn würde Dan-Axel Zagadou in die Startelf rutschen – nur dem Franzosen fehlt fast jede Spielpraxis.
Passiert war es beim Auswärtsspiel der Dortmunder am vergangenen Sonntag in Frankfurt. Etwa zur Mitte der zweiten Halbzeit lief Mats Hummels plötzlich unrund, der 30-Jährige hielt sich immer wieder den Rücken mit schmerzverzerrtem Gesicht. In der 64. Minute musste Hummels schließlich ausgewechselt werden.
Hummels schmerzt der Rücken
Eine genaue Diagnose steht noch aus. Aber es ist denkbar, dass der sich zuletzt in glänzender Form befindende Innenverteidiger das kommende Heimspiel gegen Werder Bremen verpassen wird. “Er hatte Probleme am Rücken und dem Becken. Er konnte sich nicht mehr richtig drehen und bewegen”, hatte Trainer Lucien Favre unmittelbar nach der Partie gegen die Eintracht gesagt.
“Versuche es zu schaffen”
Hummels selbst wurde am Montag noch auf dem Oktoberfest in München gesichtet, später gab der 70-fache Nationalspieler via Twitter eine Einschätzung zu seinem Gesundheitszustand ab: “Leider nur ein Punkt für uns gestern. Ich versuche es bis Samstag wieder zu schaffen. Ob es klappt, wird sich aber erst in ein paar Tagen zeigen.”
Zagadou und der Sprung ins kalte Wasser
Sollte Hummels tatsächlich ausfallen, würde die Stunde von Dan-Axel Zagadou schlagen. Der Franzose war schon in Frankfurt für Hummels in die Partie gekommen und hatte seine Sache ordentlich gemacht. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Zagadou so gut wie jede Spielpraxis fehlt.
Böse Erinnerungen an München
Der 20-Jährige war in der vergangenen Rückrunde in Dortmund etwas ins Abseits geraten. Zagadou waren einige folgenschwere Patzer unterlaufen, unter anderem bei der desaströsen 0:5-Klatsche gegen den FC Bayern im April. Danach verlor Zagadou seinen Stammplatz – und sein bis dahin unerschütterliches Selbstvertrauen.
Der BVB braucht Zagadou in dieser Saison
Nach dem Abgang von Abdou Diallo zu Paris Saint Germain ist Zagadou beim BVB hinter Hummels und Akanji der Innenverteidiger Nummer drei – die Borussia wird den 20-Jährigen in dieser Saison also ganz sicher noch brauchen.
Samstag kommt Werder, wenige Tage später steht in der Champions League die wichtige Partie in Prag an. In Dortmund wäre man zweifellos, wenn man sich in den kommenden Wochen auf einen stabilen und verlässlichen Dan-Axel Zagadou verlassen könnte – ganz so wie in der Hinrunde der vergangenen Saison, als der Franzose zu den Shooting Stars der Bundesliga zählte.