RB Leipzig muss heute Abend (21:05 Uhr, live auf SPORT1) im Viertelfinal-Rückspiel der UEFA Europa League gegen Olympique Marseille ran. Den Bundesligisten erwartet im Stade Velodorme ein echter Hexenkessel. Mit dem 1:0-Hinspiel-Erfolg vor einer Woche haben sich die Roten Bullen eine gute Ausgangslage erarbeitet, dennoch sind die Sorgenfalten bei RB-Coach Ralph Hasenhüttl groß. Top-Torjäger Timo Werner droht verletzungsbedingt auszufallen und auch bei der Generalprobe am vergangenen Montag gegen Bayer Leverkusen hat sich Leipzig nicht wirklich in Top-Form präsentiert.
Knapp 72 Stunden nach der 1:4-Heimpleite gegen Bayer Leverkusen muss RB Leipzig erneut ran, diesmal jedoch nicht in der Fußball Bundesliga, sondern im Viertelfinal-Rückspiel der UEFA Europa League. Das Auswärtsspiel gegen Olympique Marseille ist eins der wichtigsten in der laufenden Saison für die Roten Bullen, mit einem Unentschieden würde man sich auf Anhieb bei seinem EL-Debüt den Einzug ins Halbfinale sichern und dürfte weiterhin vom Titelgewinn träumen.
Leipzig bangt um Timo Werner
In den ersten 10 internationalen Spielen die RB Leipzig diese Saison in der UEFA Champions bzw. Europa League bis dato absolviert hat, kassierte der Ost-Verein mindestens einen Gegentreffer pro Partie. Im Viertelfinal-Hinspiel gegen Marseille vor knapp einer Woche in der heimischen Red Bull Arena blieb man beim 1:0-Erfolg erstmals ohne eine Gegentor. Nun möchte man dieses “Kunststück” auch auf fremden Platz wiederholen. Sollte dies gelingen wäre der Einzug in die Runde der letzten vier perfekt.
?⚪ M A T C H D A Y ?⚪
Heute kommt es drauf an:
➡ @OM_Officiel den entscheidenden Schritt voraus sein! 21.05 Uhr steigt das @EuropaLeague-Rückspiel.#OMRBL #EuropaLeague #UEL pic.twitter.com/dvw6KAKvEs— RB Leipzig (@DieRotenBullen) 12. April 2018
Auch wenn Leipzig bereits ein torloses Remis reichen würden, möchte RB-Coach Ralph Hasenhüttl nicht auf Unentschieden spielen, wie er auf der Abschluss-PK vor dem Spiel gestern unmissverständlich klar machte: “Bis jetzt war es in jedem Europa-League-Spiel eng. Um hier weiterzukommen, braucht man vier gute Halbzeiten. Ergebnisse zu verwalten, ist in diesem Wettbewerb nicht ausreichend. Wir müssen mit gemeinsamen Kräften gut verteidigen und selbst Akzente setzen. Wir haben vor, sofort ein Zeichen zu setzen und schnell ein Tor zu erzielen.” Der Österreicher betonte zudem, dass seine Mannschaft ausreichend Qualitäten im Angriff hat: “Ich habe viel Vertrauen in unsere Offensive. Wir haben Qualitäten, die jeder Mannschaft wehtun können – das gibt uns Selbstvertrauen. Wir wollen mutig agieren. Das wird nicht einfach, denn Marseille ist defensiv sehr stabil. Aber wir müssen jede Chance nutzen, die sich uns bietet.”
Neben Hasenhüttl rechnet auch RB-Torhüter Peter Gulasci mit einer engen Partie: “Das Hinspiel war ein ausgeglichenes Duell, das beide Teams taktisch sehr diszipliniert geführt haben. Der Sieg im Rücken ist klasse, doch es bleibt eng und wir müssen nun auch auswärts möglichst ein Tor schießen.”
Die Stimmung in Leipzig ist vor dem Rückspiel gegen Marseille leicht gedämpft, Grund hierfür ist die bittere und vor allem deutliche 1:4-Klatsche am vergangenen Montag gegen Bayer Leverkusen. Die Heimniederlage gegen die Werkself ist ein herber Rückschlag im Kampf um die Champions League-Plätze in der Bundesliga. Am Samstag steht direkt das nächste schwere Auswärtsspiel in Bremen an. Dies dürfte heute Abend jedoch für die Verantwortlichen und Spieler keine Rolle spielen.
Nicht nur das Ergebnis gegen Leverkusen hat die Leipziger in den vergangenen Tagen beschäftigt, sondern auch die personelle Situation. Nach dem Montagsspiel gab es Gerüchte, dass Naby Keita verletzungsbedingt gegen Marseille ausfallen würde. Diese Meldungen hat Hasenhüttl jedoch dementiert und betont, dass der Stammspieler und Leistungsträger heute Abend mit von der Partie sein wird. Deutlich anders sieht es hingegen bei Stürmer Timo Werner aus, der Nationalstürmer konnte am Mittwoch wegen Oberschenkelproblemen am Abschlusstraining in Leipzig nicht teilnehmen. Werner absolvierte lediglich eine individuelle Einheit, ob er spielen wird entscheidet sich wohl erst kurz vor dem Anpfiff.
Marseille möchte das Spiel mit Hilfe der Fans drehen
Die 0:1-Niederlage ist sicherlich kein perfektes Ergebnis für Marseille, dennoch sind die Franzosen optimistisch, dass sie dieses Ergebnis noch drehen können. Unterstützung erhoffen sie sich dabei von den eigenen Fans, die heute Abend das Stade Velodrome zu einem echten Hexenkessel verwandeln werden. Wie OM bekannt gab hat man bis Mittwoch für das Rückspiel bereits 58.000 Tickets verkauft und könnte somit den Klubrekord für ein Europapokal-Spiel knacken. Die bisherige Bestmarke steht bei 58.897, aufgestellt am 6. Mai 2004 im Halbfinal-Rückspiel des damaligen UEFA-Cups gegen Newcastle United.
Rudi #Garcia: „Natürlich ist es heute frustrierend für uns. Wir hatten eigentlich die besseren Chancen, haben den Treffer aber nicht landen können. Aber wir wissen, was wir im Rückspiel zu tun haben.“ #RBLOM #EuropaLeague pic.twitter.com/RLJMrV8YFB
— RB Leipzig (@DieRotenBullen) 5. April 2018
Auch Trainer Rudi Garcia setzt auf die Heimstärke seiner Mannschaft: “Wir wissen, dass wir zu Hause im Stade Vélodrome Berge versetzen können. Wir müssen von der ersten Minute an den Fans etwas liefern, damit sie uns puschen. Alle warten auf dieses Spiel, die ganze Stadt und die Spieler.” Garcia rechnet wohl auch mit einer Verlängerung und machte kein Geheimnis daraus, dass sein Team in den letzten Tagen auch das Elfmeterschießen geübt hat: “Seit Sonntag üben wir es jeden Tag.”
Ähnlich wie Leipzig konnte Marseille am vergangenen Wochenende in der heimischen Ligue 1 ebenfalls nicht wirklich überzeugen. Am Sonntag konnte kam man zu Hause nicht über ein 0:0-Unentschieden gegen den Tabellensechsten HSC Montpellier hinaus. Olympique kommt damit auf 63 Punkte und ist vom dritten auf den vierten Tabellenplatz zurück gefallen. Ähnlich wie Leipzig kämpft auch OM derzeit um einen CL-Platz und muss sich dabei gegen Olympique Lyon bewähren.
Mit Mandanda (Oberschenkel) und Rami (Wadenverletzung) muss OM auf zwei Stammspieler verzichten, die beide jedoch auch bereits im Hinspiel fehlten. Dafür kehrt jedoch Top-Scorer Florian Thauvin zurück, der im Hinspiel ebenfalls angeschlagen nicht mit dabei war.
Olympique Marseille – RB Leipzig: Die voraussichtlichen Aufstellungen der beiden Mannschaften
Olympique Marseille: Pelé – H. Sakai, Kamara, Luiz Gustavo, Amavi – Sanson, Zambo – Thauvin, Payet, Ocampos – Mitroglou
RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Orban, Upamecano, Bernardo – Keita, Demme – Sabitzer, Forsberg – Augustin, Ti. Werner
Anpfiff der Partie ist heute Abend um 21:05 Uhr im Stade Velodrome. SPORT1 wird die Partie live im deutschen Free-TV übertragen und parallel dazu im kostenlosen Online Livestream.