“Es macht keinen Sinn mehr”: René Adler beendet seine Karriere

Simon Schneider | am: 02.05.19
Rene Adler hört auf - Ende der Karriere
Sein Körper zwingt ihn zum Karriere-Ende: Torwart René Adler. (Foto: foto2press)

Nur kurz bevor der Stern von Manuel Neuer aufging, galt René Adler als die große Torwart-Hoffnung in Deutschland. Zahlreiche Verletzungen verhinderten aber dann, dass der gebürtige Leipziger die Weltkarriere hinlegte, die damals viele Experten voraussagten. Jetzt hat Adler – der aktuell beim FSV Mainz 05 unter Vertrag steht – seine Karriere offiziell beendet. Eine langwierige Knorpelverletzung zwingt den 34-Jährigen zum Aufhören.

“Das Vertrauen in den Körper ist einfach nicht mehr da, es macht deshalb keinen Sinn mehr”, sagte Adler im Interview mit dem Magazin “stern”. Die folgenschwere Verletzung zog sich Adler vor fast genau einem Jahr im Training zu, seitdem stand der Keeper nicht mehr auf dem Fußballplatz.

Viele Jahre bei Bayer und dem HSV

Sein letztes Bundesligaspiel bestritt René Adler am 29. April 2018, als Mainz zu Hause mit 3:0 gegen RB Leipzig gewann. Insgesamt lief Adler 296-mal in Deutschlands höchster Spielklasse auf. Seinen Durchbruch hatte Adler bei Bayer Leverkusen, später folgten fünf Jahre beim Hamburger SV.

Adler wäre Stammtorwart bei der WM 2010 gewesen

Adler hat fast alle Junioren-Nationalteams des DFB durchlaufen und stand kurz davor, auch in der A-Nationalmannschaft unter Joachim Löw dauerhaft die Nummer eins zu werden. Nach dem tragischen Selbstmord von Robert Enke im November 2009 galt Adler – bis dahin die Nummer zwei – als der logische Nachfolger.

Die WM in Südafrika stand kurz bevor und Adler wäre zweifellos als Stammtorwart in das Turnier gegangen – hätte eine schwere Rippenverletzung ihn damals nicht ausgebremst.

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War der Druck zu groß?

Rückblickend glaubt Adler, dass sein Körper damals auf die hohe, psychische Belastung reagiert habe: “Der Rippenbruch im Frühjahr 2010 war das Stoppschild meines Körpers. Zusätzlich zu dem großen Druck von außen habe ich mir auch selbst einen riesige Druck gemacht. Die Verletzungen waren letztlich die Reaktion darauf.”

Adler kam an Neuer nicht mehr vorbei

Manuel Neuer rückte bei der WM zwischen die Pfosten – und spielte ein hervorragendes Turnier. So konnte René Adler in der Nationalmannschaft nie mehr richtig Tritt fassen, heute hat der 34-Jährige lediglich zwölf Länderspiele in seiner Bilanz stehen.

Verlorenes Pokalfinale

Auch ein Titel war Adler in seiner Karriere nicht vergönnt: Mit Bayer Leverkusen verlor der Torwart 2009 das DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen (0:1), zwei Jahre später reichte es mit der Werkself nur zur Vizemeisterschaft in der Bundesliga.

Mit der Nationalmannschaft nahm Adler 2008 an der EM in Österreich und der Schweiz teil, blieb aber ohne Einsatz. Die DFB-Elf – mit Jens Lehmann im Tor – verlor das Finale gegen Spanien.

Kritik an jungen Profis

Die heutige Generation der Fußballprofis sieht Adler sehr kritisch, wie er in dem Interview verrät: “Es wird einfach sehr schnell sehr viel Geld verdient. Die jungen Spieler denken, weil sie bekannt sind, sind sie schon am Ziel. Das kann ich nur schwer nachvollziehen.”

Nur 14 Spiele für Mainz

Nach nur 14 Einsätzen endet nun also Adlers Zeit bei Mainz 05, wo vor allem die anderen Keeper den erfahrenen Kollegen vermissen werden. Vor allem die jüngeren Torhüter wie Florian Müller und Robin Zentner haben in der täglichen Arveit von Adler profitiert. “Ich habe viel von ihm mitnehmen und lernen können”, so Zentner.

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Mainz gegen Leipzig am Freitag

Am 18. Mai absolviert Mainz das letzte Heimspiel der Saison gegen Hoffenheim, dann wird René Adler einen gebührenden Abschied bekommen. Sportlich geht es für die Rheinhessen in dieser Spielzeit nur noch um die “goldene Ananas”, der Klassenerhalt ist unter Dach und Fach. Am Freitag gegen Leipzig ist das Team von Coach Sandro Schwarz mit einer Quote von 4,68 (bei 22bet) klarer Außenseiter.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

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