Freudige Tage finden derzeit bei Holstein Kiel statt. Nach dem sensationellen Auftakterfolg in die neue Zweitliga- Saison gegen den großen Hamburger SV im Nordderby folgt nun gleich die nächste positive Nachricht. Denn der KSV Holstein konnte sich für eine weitere Saison die Dienste von Angreifer Aaron Seydel sichern. Der 22-Jährige Offensivspieler war bereits im vergangenen Jahr von seinem Stammverein Mainz 05 in den hohen Norden verliehen. Dieses Geschäft wird nun erneut praktiziert, worüber sich alle Beteiligten erfreut zeigen.
Denn selbst für den abgebenden Verein Mainz 05 scheint ein erneutes Leihgeschäft die optimale Lösung in der Causa Seydel zu sein. Schließlich waren dessen Perspektiven im Bundesliga- Kader der 05er nicht allzu rosig, wie der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder erklärt. “Bei der Kaderdichte in unserem Angriff wäre es für Aaron schwierig, hier in Mainz auf die für seine weitere Entwicklung benötigten Spielminuten auf höchstem Niveau zu kommen”, verweist Schröder darauf, dass der junge Seydel vor allem Spielpraxis im Profifußball benötigt, um sich weiterzuentwickeln. “In Kiel hat er bereits im vergangenen Jahr einen großen Schritt gemacht, darüber hinaus fühlt Aaron sich bei Holstein wohl und kennt Verein und Umfeld. Eine erneute Leihe nach Kiel macht absolut Sinn.”
Im Mainzer Angriff tummeln sich mit Anthony Ujah, dem allerdings verletzungsanfälligen Emil Berggreen, dem acht Mio. Euro teuren Luxus- Neuzugang Jean- Philippe Mateta oder Routinier Pablo de Blasis einige Spieler, die in der Hackordnung deutlich vor Seydel gestanden hätten.
Seydel weiteres Puzzlestück für Kiels aufregende Offensive
Begeistert darüber, dass Seydel erneut eine Saison bei den Störchen absolviert, zeigte sich auch der Kieler Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Dieser stimmte ein wahres Loblied auf den 1,99 Meter langen Angreifer an. “Aaron ist ein extrem vielseitiger Offensivspieler. Er passt perfekt in unser sehr variables Spiel und macht uns in der Offensive noch flexibler. Seine fußballerischen Fähigkeiten und seine sehr professionelle Einstellung hat er in Kiel schon im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt. Wir sind sehr zufrieden, ihn ein weiteres Jahr vom 1. FSV Mainz 05 ausleihen zu können”.
Auch der Spieler selbst ist glücklich, ein weiteres Jahr in vertrautem Umfeld Erfahrungen im deutschen Unterhaus sammeln zu können. Im vergangenen Jahr war er mit vier Toren und zwei Vorlagen in 25 Einsätzen, häufig als Joker, erfolgreich. Diese Bilanz will er nun natürlich ausbauen. “Das ist ein tolles Gefühl, nach Kiel zurückzukehren. Ich möchte auch in diesem Jahr mit meinen Leistungen dabei helfen, erfolgreichen Offensiv-Fußball zu spielen.”
Doch auch in Kiel muss Seydel um einen Platz im Aufgebot fighten. Die Störche präsentierten nach den Abgängen von Offensivsäulen der vergangenen Saison wie Dominik Drexler und Marvin Ducksch eine neue, frische und zumindest im Auftaktspiel gegen den HSV geradezu aufregende Offensive. Der junge Österreicher Honsack, der fußballerisch ganz feine Südkoreaner Lee und der aufopferungsvoll kämpfende und rackernde Serra wirbelten durch die Hamburger Hintermannschaft. Gemeinsam mit ihren defensiveren Teamkollegen sowie dem in Kiel gebliebenen Rechtsaußen Kingsley Schindler sorgten sie für ein deutliches 3:0 gegen den ehemaligen Bundesliga- Dino. Am kommenden Wochenende wartet Heidenheim auf die Kieler Störche. Dann könnte auch schon Aaron Seydel wieder in deren Offensive mitwirbeln.