Borussia Dortmund kann also doch noch gewinnen: Nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg reichte es am Sonntag zu einem hart erkämpften 3:2-Heimerfolg gegen Bayer Leverkusen. Dabei war die Werkself vor allem in der ersten Halbzeit das klar dominierende Team, der BVB kam phasenweise gar nicht aus der eigenen Hälfte heraus. Am Ende reichte es trotzdem zum knappen Sieg, durch den Vorsprung an der Tabellenspitze weiterhin drei Punkte beträgt.
Nachdem Schiedsrichter Christian Dingert die Partie abgepfiffen hatte, war die Erleichterung bei den BVB-Spielern, den Verantwortlichen und den gut 80.000 Fans im Dortmunder Stadion greifbar. Nach drei Wochen voller Enttäuschungen konnte die Borussia endlich wieder einen wichtigen Dreier einfahren.
Zorc ist erleichtert
“Siege kann man eben nicht ersetzen. Deswegen hat das heute sehr gut getan”, fasste Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc die Gefühlslage aller Borussen zusammen.
Der 56-Jährige hob auch hervor, dass endlich mal ein Erfolgserlebnis ohne den verletzten Kapitän Marco Reus gelungen war: “Marco ist natürlich enorm wichtig für die Mannschaft. Aber es war wichtig, dass die Jungs gesehen haben, dass es zur Not auch mal ohne ihn geht.”
Bayer macht am Anfang mächtig Druck
Dass es am Ende zu einem Dortmunder Happy End kommen würde, hatte sich in den ersten 30 Minuten wahrlich nicht abgezeichnet. Der BVB war mit dem aggressiven Pressing der Gäste ziemlich überfordert. Leverkusen hatte bis zu 80 Prozent Ballbesitz und schnürte die Borussia in der Defensive ein.
Kai Havertz (14. / 23.) und der Ex-Borusse Sven Bender (20.) hatten gute Möglichkeiten, die Werkself in Führung zu bringen. Stattdessen klingelte es wie aus dem Nichts plötzlich auf der anderen Seite: Nach einer Ecke von Jadon Sancho war Dan-Axel Zagadou völlig frei im Fünfmeterraum und traf zum 1:0 (31.).
Volland kontert Zagadou
Der Treffer hatte den Spielverlauf auf den Kopf gestellt, aber Leverkusen korrigierte den Rückstand umgehend. Über Havertz kam der Ball zu Kevin Volland, der 17 Meter vor dem Kasten clever ins kurze Ecke traf (36.). Im Gefühl der Überlegenheit blieb Bayer im Abwehrverhalten aber zu nachlässig.
Traumtor von Sancho
So dauerte es nur 60 Sekunden, ehe der BVB erneut in Führung ging: Abdou Diallo hatte von links in den Straumraum geflankt, dort sprang Tin Jedvaj unter dem Ball durch, Jadon Sancho nutzte diesen Fehler eiskalt und traf per Volleyschuss zum 2:1.
Alcacers Treffer wird aberkannt
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Leverkusen konnte das Tempo der ersten Hälfte nicht aufrecht erhalten, dadurch kam der BVB jetzt deutlich besser in die Partie. Die Vorentscheidung schien dann in der 61. Minute gefallen zu sein, als Mario Götze eine Hereingabe von Achraf Hakimi zum 3:1 verwerten konnte.
Leverkusen steckte aber nicht auf und profitierte zudem von einer höchst umstrittenen Abseitsentscheidung, nachdem Paco Alcacer das vermeintliche 4:1 erzielt hatte (65.).
BVB kassiert wieder ein Gegentor nach einem Standard
Stattdessen wurde es tatsächlich nochmal eng, als Jonathan Tah nach einem Freistoß von Brandt per Kopf zum 2:3-Anschlusstreffer traf. Dortmund scheint seine Schwäche bei gegnerischen Standardsituationen einfach nicht in den Griff zu bekommen.
In der Schlussviertelstunde versuchte Bayer nochmal alles, aber der BVB verteidigte die knappe Führung mit viel Leidenschaft. Durch den Sieg hat Dortmund den Vorsprung von drei Punkten auf die Bayern verteidigt, am kommenden Wochenende geht das Fernduell weiter.
Dortmund am Freitag in Augsburg
Dann hat der BVB wieder die Chance, vorzulegen: Die Borussia spielt zum Auftakt des 24. Spieltags schon am Freitagabend beim FC Augsburg. Mit einer Betsson-Quote von 1,69 ist der BVB in diesem Match der klare Favorit. Womöglich wird auch Marco Reus in Augsburg wieder auf dem Platz stehen.