Die Bilanz ist beeindruckend: 3 Spiele, 3 Siege, 5:0 Tore. Uruguay überstand die Gruppenphase schadlos. Allerdings war die Gruppe zu schwach, um ernsthafte Rückschlüsse darüber zu ziehen, ob die “Urus” nun ein ernsthafter Titelkandidat sind. Im Achtelfinale wartet mit Portugal der erste schwere Brocken auf dem Weg zum langersehnten großen Wurf. Stürmerstar Luis Suarez verbreitet Optimismus und gibt sich fokussiert.
Mit dem 3:0 gegen Gastgeber Russland tankte Uruguay mächtig Selbstvertrauen für die K.O.-Runde. Die Fokussierung auf das große Ziel ist dem gesamtem Team anzumerken. Die Mannschaft verlor auch während der schleppenden ersten beiden Partien (jeweils 1:0 gegen Ägypten und Saudi-Arabien) nicht die Nerven. Zum Abschluss der Vorrunde klappte es auch in der Offensive besser. Vor allem die Einbindung der beiden Stürmer Suarez und Edinson Cavani war zuvor in der Heimat kritisiert worden. Doch mit dem 3:0 gegen Russland verstummten die Kritiker.
Uruguay sehnt sich nach dem dritten Titelgewinn. Die bisherigen zwei sind immerhin schon sehr lange her (1930 und 1950). 2002 schied das Team in der Vorrunde aus. 2006 war Uruguay nicht qualifiziert. 2010 reichte es zu Platz 4. Vor vier Jahren schieden die Mannen von Trainer Tabarez im Achtelfinale gegen Kolumbien aus (0:2). “Wir sind näher dran denn je, unsere Ziele zu erreichen”, betont Coach Tabarez. “Wir haben eine gewisse Ruhe. Nun müssen wir unsere Qualitäten auf den Platz bringen.”
Uruguay ist “top vorbereitet” – auch auf Ronaldo
Das Achtelfinale gegen Portugal findet am kommenden Samstag (20.00 Uhr) in Sotschi statt. Einer der unumstrittenen Führungsspieler ist Luis Suarez vom FC Barcelona. Der Stürmer warnt vor dem Gegner: “Portugal ist amtierender Europameister. Es kann keine größere Motivation für uns geben.” Dennoch sei das Team entspannt, “top vorbereitet” und “mit voller Gelassenheit” ausgestattet, so Suarez.
Den größten Respekt haben Suarez und seine Teamkollegen freilich vor Weltfußballer Cristiano Ronaldo. Er sei einer der “besten Spieler der Welt”, sagt Trainer Tabarez. “Natürlich schauen wir auch auf ihn. Er ist der Leader des Teams. Wir müssen versuchen, ihn zu limitieren.” Wie abhängig das portugiesische Spiel von Ronaldo ist, zeigte sich im letzten Gruppenspiel der Portugiesen, als der Iran den Superstar beim 1:1 relativ gut im Griff hatte. Die Portugiesen brachten offensiv wenig zustande. “CR7” verschoss gar einen Elfmeter und flog beinahe vom Platz. “Ergreift das Monster” ist gar im Titel von Uruguays Tageszeitung Republica zu lesen. Dazu druckte das Blatt ein Bild des viermaligen Torschützen bei diesem Turnier.
Uruguay hat nach wie vor den Ruf, eine überharte Mannschaft zu sein. “Es gibt nun viele Verhaltensweisen auf dem Platz, die nicht länger übersehen werden”, sagte Tabarez in Bezug auf den Videobeweis. Wohl auch nicht ganz ohne Ironie, denn 2014 wurde Suarez' Beißattacke gegen Italiens Chiellini erst nach dem Spiel geahndet. Luis Suarez ist neben Edinson Cavani der größte Star in der Offensive der “Urus”. Der 31-Jährige erzielte in 101 Länderspielen 53 Tore.