Es ist also doch nichts geworden aus dem deutschen Finale in der Europa League. Den Leipzigern ging nach der mörderischen Spielbelastung der letzten Monate beim Halbfinal-Rückspiel in Glasgow die Luft aus. Mit dem 1:3 gegen die Rangers am Donnerstagabend war für die Tedesco-Elf Schluss in diesem Wettbewerb. Jetzt können die Bullen noch auf einen Erfolg im Pokalfinale gegen Freiburg hoffen. Im Übrigen muss RB Leipzig aufpassen, im Bundesliga-Saisonendspurt nicht noch aus den europäischen Rängen zu fallen. Die Frankfurter Eintracht dagegen wird in der kommenden Saison definitiv nicht international vertreten sein, hat aber in laufenden noch die Chance, einen großen Titel zu gewinnen: nämlich den in der Europa League. Die SGE hat beide Halbfinalspiele gewonnen, nach dem 2:1-Auswärtssieg im Londoner Eastend, gelang Donnerstagabend der 1:0-Heimsieg gegen West Ham im Rückspiel.
Im Finale am 18. Mai 2022 spielt die Glasner-Elf dann also gegen dieselben Glasgow Rangers, die Donnerstag den RB Leipzig rauswarfen, so wie zuvor schon die Dortmunder Borussen in den Play-offs.
Gelohnt hat sich der Europapokal-Wettbewerb aber sowohl für die Frankfurter, als auch für die Leipziger. Sowohl in sportlicher, wie nicht zuletzt auch in finanzieller Hinsicht.
Was der RB Leipzig international eingenommen hat
Der RB Leipzig hat den größten Teil seiner Einnahmen im Rahmen der europäischen Wettbewerbe bereits in der Hinrunde erzielt. Denn die Bullen waren in der Champions League gestartet und haben dort in der Gruppenphase bereits 55 Millionen Euro verdient.
Die Gewinne, die die Sachsen nach dem Umstieg in die Europa-League bis zum Halbfinal-Rückspiel zusätzlich eingefahren haben, nehmen sich da vergleichsweise bescheiden aus: etwa 7,5 Millionen nämlich.
Was Eintracht Frankfurt in 2021/22 insgesamt verdienen kann
Die Frankfurter Eintracht, die direkt in der Europa League gestartet war, hat an Startgeldern, Prämien und koeffizientenabhängigen Beträgen aus der Zehnjahreswertung der UEFA bislang insgesamt gut 17 Millionen Euro eingenommen.
Im Europapokal-Finale kommen mindestens nochmal vier Millionen hinzu. Sollte die Glasner-Elf in Sevilla gewinnen, wären es nochmal 8,6 Millionen.
Frankfurt profitiert auch indirekt: Die SGE hat jetzt über 100.000 Mitglieder
Der Europa League-Wettbewerb hat sich für die Eintracht aber auch noch indirekt bezahlt gemacht. Die mitreißenden Auftritte der Adler gegen internationale Gegner führte zu einem gestiegenen Zuschauerinteresse und höheren Mitgliederzahlen. An Ticketerlösen hat die SGE angesichts ausverkaufter Häuser bei allen Heimspielen pro Spiel rund drei Millionen Euro eingenommen.
Die Adler konnten in dieser Saison außerdem einen beträchtlichen Anstieg bei der Mitgliederzahl verzeichnen. Bereits vor dem Rückspiel gegen West Ham durften sich die Frankfurter über die Meldung freuen, dass man bei den Mitgliedern die 100.000er Marke durchbrochen habe.
Eintracht Frankfurt zähle heute zu den größten Sportvereinen Deutschlands, vermeldete SGE-Präsident Peter Fischer diese Woche. Diese Entwicklung erfülle ihn mit großem Stolz. Im Jahre 2000 bei Fischers Amtsübernahme hatte die Eintracht lediglich 5000 Mitglieder!