Die Spatzen hatten es schon länger von den Dächern Münchens gepfiffen, am Sonntag gab der FC Bayern es dann auch offiziell bekannt: Hansi Flick wird die Mannschaft auf jeden Fall bis zum Ende der laufenden Saison als Cheftrainer betreuen. Die Entscheidung war insgesamt so erwartet worden: Weil die Bayern sich in den vergangenen Wochen deutlich stabilisiert haben – und weil der Trainermarkt aktuell auch einfach keine verlockenden Optionen bietet. So gewinnt der FC Bayern zunächst mal Zeit. Die Bosse halten sich außerdem die Möglichkeit offen, mit Flick sogar über den Sommer 2020 weiterzumachen.
Wenn der FC Bayern eine Presseerklärung veröffentlicht, dann wird meistens sehr genau auf die Wortwahl geachtet. Deswegen war das Wort “mindestens” am Sonntag besonders interessant. In dem offiziellen Statement heißt es nämlich: “Der FC Bayern und Hansi Flick haben sich darauf verständigt, dass Hansi Flick mindestens bis zum Ende der laufenden Saison Cheftrainer beim deutschen Rekordmeister bleibt.”
Flick löste Kovac ab
Flick hatte die Bayern Anfang November übernommen, nachdem der bisherige Coach Niko Kovac nicht mehr zu halten war. Ausschlaggebend war die peinliche 1:5-Pleite bei Eintracht Frankfurt, danach war Flick zunächst als Interimstrainer eingesprungen.
Der ehemalige Assistent von Bundestrainer Joachim Löw legte aber gleich eine blitzsaubere Bilanz hin und fuhr zwei wichtigte Siege gegen Olympiakos Piräus (2:0) und Borussia Dortmund (4:0) ein. Bereits danach entschieden die Bayern-Bosse, Flick auf jeden Fall bis zur Winterpause das Vertrauen zu schenken.
Flick war bei den Wettanbietern nur auf Platz vier
Aus Sportwetten-Sicht dürfen sich jetzt all jene freuen, die unmittelbar nach der Kovac-Entlassung auf Flick als neuen Chefcoach gesetzt hatten. Bei den Wetten auf den neuen Bayern-Trainer gab es im November eine Quote von 5,75 (Bet-at-home) für Flick, zwischenzeitlich galt Jose Mourinho als Top-Favorit. Auch ten Hag und Allegri wurden höher gehandelt.
Inzwischen ist man an der Säbener Straße also zu der Erkenntnis gekommen, dass es derzeit keine bessere Lösung für die Trainerposition als Hansi Flick gibt. Der 54-Jährige gilt bei den Spielern als äußerst beliebt – und auch die Bosse sind zufrieden.
Rummenigge zufrieden
“Unter Hansi Flick als Cheftrainer ist die sportliche Entwicklung hervorragend, sowohl was die Qualität unseres Spiels als auch die erzielten Resultate betrifft. Ich bin überzeugt, dass der FC Bayern auch im nächsten Jahr da weitermachen wird, wo er in den letzten Partien aufgehört hat – nämlich attraktiven und erfolgreichen Fußball zu spielen”, wird Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge zitiert.
Ob Flick auch über den Sommer 2020 hinaus der Chefcoach bei den Bayern bleiben darf, wird vor allem von den Ergebnissen der Rückrunde abhängen. Das Ziel ist laut Flick “so viele Siege und Titel wie möglich nach München zu holen.”
Bayern will die Champions League gewinnen
In der Bundesliga liegt der FC Bayern aktuell nur auf Platz drei, der Rückstand auf Herbstmeister Leipzig beträgt vier Punkte. Im DFB-Pokal stehen die Bayern im Achtelfinale, dort wartet mit dem Heimspiel gegen Hoffenheim (5. Februar 2020) eine lösbare Aufgabe.
Ganz entscheidend wird aber auch das Abschneiden in der Champions League sein – hier lechzt der ganze Club nach einem Erfolgserlebnis. Das Achtelfinale gegen den FC Chelsea soll nur eine Durchgangsstation für das Endspiel sein.