In Wolfsburg wurde Sonntag die erste Trainerentlassung der Saison besiegelt: Der Verein trennte sich nach der 0:2-Niederlage gegen Freiburg am Samstag von ihrem Trainer Mark van Bommel. VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke sah „unter dem Strich mehr trennende als verbindende Faktoren“. Van Bommel seinerseits zeigte sich von der Entscheidung „überrascht und enttäuscht“. Doch nach acht Spielen ohne Sieg konnte man es auch kommen sehen. Bei der Partie gegen Freiburg am Samstag hörte man die ersten Bommel-raus-Rufe. Wer die Wölfe in den kommenden Spielen führen wird, stand am Sonntag noch nicht fest. Der Verein teilte mit, Informationen darüber würden „zeitnah“ erfolgen. Mit Florian Kohfeldt soll es erste Gespräche gegeben haben.
Marl van Bommel trat erst im Sommer das Traineramt in Wolfsburg an. Nach gutem Saisonstart mit zwischenzeitlicher Tabellenführung rutschte die Werkself zuletzt immer weiter ab. Nach nur vier Monaten wurde der Niederländer nun mit sofortiger Wirkung entlassen.
Van Bommel zeigt sich “überrascht und enttäuscht”
VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke gab Sonntag an, es habe die Überzeugung gefehlt, in dieser Konstellation aus der sportlich schwierigen Situation herauszukommen. Er wünsche dem scheidenden Trainer „sportlich wie privat alles Gute“.
Van Bommel selbst war offenbar auf die Entlassung nicht vorbereitet. Er sei „überrascht und enttäuscht“ von der Entscheidung. Er sei davon überzeugt gewesen, dass man es gemeinsam geschafft hätte, in die Erfolgsspur zurückzukehren.
Wolfsburger Krise: Acht Spiele ohne Sieg
Van Bommel wurde im Sommer beim VfL Wolfsburg Nachfolger vom Oliver Glasner, der derzeit bei der Frankfurter Eintracht ebenfalls ein Wackelkandidat ist. Nach einem unglücklichen ersten Auftritt in der ersten DFB-Pokalrunde, als ein Wechselfehler in der Nachspielzeit den Sieg und das Weiterkommen kostete, startete die Werkself zunächst exzellent in die Saison.
Nach vier Spieltagen und vier Siegen stand man zunächst an der Tabellenspitze. Danach gelang kein Sieg mehr. In der Bundesliga rutschte man zuletzt auf den neunten Platz ab. In der Champions League ist man nach zwei Remis und einer Niederlage Gruppenletzter und so gut wie chancenlos. Zuletzt verlor man viermal in Serie.
“Bommel-raus”-Rufe beim Spiel gegen Freiburg
Die schwachen Auftritte in den letzten Wochen ließen auch den Frust bei den Fans wachsen. Beim Heimspiel am Samstag war eigentlich erstmals seit Beginn der Pandemie wieder eine Vollauslastung der Volkswagen-Arena gestattet. Von den 30.000 möglichen Zuschauern kamen aber nur rund 11.000.
Die, die da waren, machten ihrem Unmut Luft. Man forderte explizit die Ablösung des Trainers, die ersten „van-Bommel-raus“-Rufe wurden laut.
Der Niederländer sagte unmittelbar nach dem Spiel, er nehme alle Kritik an. Wenn man die Spiele nicht gewinne, bekomme man Kritik – egal auf welche Art und Weise.
Gerüchte um Kohfeldt: Wer folgt auf van Bommel?
Das Training bei den Wölfen soll übergangsweise Co-Trainer Michael Frontzeck leiten. Ansonsten hatte die VfL-Führung Sonntag offiziell noch keinen Nachfolger für Mark van Bommel bestimmt. Informationen dazu sollen „zeitnah“ folgen. Erste Namen werden aber bereits gehandelt.
Zum einen soll Florian Kohfeldt ein möglicher Nachfolge-Kandidat sein. Kohfeldt war im Mai bei Werder Bremen entlassen worden und ist seitdem ohne Engagement. Außerdem vielen die Namen Edin Terzic und Domenico Tedesco.
Terzic ist derzeit Technischer Direktor in Dortmund, Tedesco hatte im Frühjahr während einer erfolgreichen Saison sein Traineramt bei Spartak Moskau niedergelegt.
Interessanterweise wurden die beiden Letztgenannten auch als Ersatz für den Hertha-Trainer Pal Dardai gehandelt. Die Hertha-Führung nahm Kontakt zu ihnen auf, war aber offenbar abgeblitzt. Ob die Wolfsburger nun bei den Beiden bessere Karten haben?
Wie man aus Wolfsburg hört, ist Florian Kohfeldt aber ganz oben auf der Liste. Erste Gespräche mit dem Ex-Trainer von Werder Bremen sollen schon stattgefunden haben.
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