Der Transfer von Leroy Sané zum FC Bayern München war eine schier endlose Hängepartie, die in dieser Woche ihr Happy End gefunden hat. Der deutsche Nationalspieler hat in München bereits den Medizincheck absolviert und einen Vertrag bis 2025 unterschrieben. Die offizielle Bestätigung des Vereins steht zwar noch aus, aber nach übereinstimmenden Quellen ist längst alles in trockenen Tüchern. Sané hätte schon vor einem Jahr an die Säbener Straße wechseln sollen, riss sich dann aber in seinem letzten Spiel für Manchester City das Kreuzband. Der Deal wurde auf Eis gelegt – was rückblickend ein Segen für die Bayern war. Denn jetzt muss der Rekordmeister nicht einmal die Hälfte der Summe zahlen, die vergangenen Sommer im Raum stand.
Diesmal konnte auch das schlechte Wetter die Ankunft von Leroy Sané in München nicht verhindern. Der Offensivspieler kam am Mittwochabend mit einem Privatflugzeug aus London. Es regnete, blitzte und donnerte – aber Sané gelangte wohlbehalten und sichtbar gut gelaunt zum Vereinsgelände des FC Bayern.
Schwere Verletzung verhinderte Wechsel vor einem Jahr
Dort folgte eine rund dreistündige Untersuchung, ehe am Donnerstagmorgen in einem Münchner Krankenhaus dann der zweite Teil des obligatorischen Medizinchecks absolviert wurde. Die Ärzte haben inzwischen grünes Licht gegeben, auch die schwere Knieverletzung des 24-Jährigen ist komplett ausgeheilt.
Leroy Sané war sich schon vor einem Jahr mit dem FC Bayern einig, dann aber schlug das Schicksal zu. Manchester Citys Trainer Pep Guardiola setzte Sané in einem unbedeutenden Spiel entgegen der Absprachen noch einmal ein. Und Sané zog sich tatsächlich einen Kreuzbandriss zu.
Guardiola bestätigt Transfer
Die Bayern nahmen darauf hin Abstand von einer Verpfichtung, auch ein erneuter Vorstoß in der letzten Winterpause blieb erfolglos. Jetzt wechselt Leroy Sané also doch endlich zu den Bayern, das hat auch Pep Guardiola am Mittwoch bestätigt: “Er wird nach München wechseln und wir wünschen ihm dort alles Gute. Ich hätte mich gefreut, wenn er hier bei City geblieben wäre. Aber es ist sein Leben und seine Entscheidung.”
Für den FC Bayern hat sich das Warten auf Sané in jedem Fall gelohnt. Der deutsche Nationalspieler hätte vor einem Jahr wohl noch geschätzte 120 Millionen Euro gekostet. Diese Ablösesumme hatte Manchester City jedenfalls gefodert – und dem Vernehmen nach waren die Bayern auch bereit, einen dreistelligen Millionenbetrag auf den Tisch zu legen.
Ablösesumme bei 50 Millionen Euro
Nun haben sich aber zwei wichtige Faktoren grundlegend geändert: Die Corona-Krise hat bei allen Clubs weltweit für wirtschaftliche Probleme gesorgt, das Geld sitzt bei weitem nicht mehr so locker wie in früheren Transferphasen. Darüber hinaus hatte Leroy Sané jetzt nur noch ein Jahr Vertrag bei City. Der britische Top-Club war also unter einem gewissen Druck, den Deal jetzt über die Bühne zu bringen. Nach der kommenden Saison wäre Sané ablösefrei gewesen.
Dies alles hat jetzt dazu geführt, dass der FC Bayern jetzt nur noch etwa 50 Millionen Euro an ManCity überweisen wird. Betrachtet man die Qualität und das Potenzial von Sané, muss man wohl fast schon von einem Schnäppchen reden.
Die Bayern werden noch stärker
Egal was diesen Sommer noch passiert, die Verpfichtung von Leroy Sané kann schon jetzt als Königstransfer des FC Bayern bezeichnet werden. Die Mannschaft von Trainer Hansi Flick ist schon seit Monaten unschlagbar. Jetzt hat der Rekordmeister auch noch den besten deutschen Offensivspieler in seinen Reihen. In der Bundesliga droht auch in der kommenden Saison wieder Langeweile an der Spitze, so viel steh fest.
Sané wird beim FC Bayern übrigens das Trikot mit der Nummer zehn erhalten. Das trug zuletzt noch Philippe Coutinho. Der Brasilianer wird die Bayern aber nach einem Jahr wieder verlassen.