Am kommenden Freitag (14. Juni 2024) steigt in München das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft 2024 zwischen der DFB-Auswahl und Schottland – und ganz Deutschland hofft auf den Beginn eines ähnlichen Sommermärchens wie bei der Weltmeisterschaft 2006, die vier Wochen lang von Sonnenschein und bester Stimmung begleitet wurde, auch wenn es am Ende für die deutsche Mannschaft „nur“ zum dritten Platz reichen sollte.
Unabhängig davon, wer am 14. Juli den EM-Pokal in den Berliner Nachthimmel stemmen darf, steht ein großer Gewinner schon vorab fest: die UEFA rechnet als Veranstalter mit einem Gewinn von rund 1,7 Milliarden Euro, der steuerfrei in die Kassen des europäischen Kontinentalverbandes fließt. Denn bei der Vergabe großer Turniere lässt sich die UEFA vom Gastgeberland stets Steuerfreiheit zusichern.
Damit entgehen dem deutschen Fiskus gut 250 Millionen Euro, denn eigentlich müssen ausländische Veranstalter von Sport- oder Kulturevents auf deutschem Boden 15 Prozent Körperschaftssteuer abführen.
Die Städte tragen Kosten und Risiken, die UEFA kassiert
Die Steuerfreiheit ist indes bei weitem nicht der einzige Punkt, bei dem die UEFA stark darauf achtet, dass am Ende vor allem für den Verband selbst ein großer Gewinn übrig bleibt.
So haben die Redakteure von an CORRECTIV.Lokal und FragDenStaat insbesondere die Vorgaben für die zehn Ausrichterstädte – München, Berlin, Hamburg, Köln, Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Frankfurt, Stuttgart, Leipzig – genauer unter die Lupe genommen und sich recht schnell zu der Erkenntnis gekommen, dass die UEFA die Gewinne gerne einsackt, viele Kosten und Risiken aber den Städten überlässt – und damit dem deutschen Steuerzahler.
Die UEFA legt Knebelverträge vor
Alle Ausrichterstädte, auf die auch durch die Inflation der vergangenen Jahre im Vergleich zur Kalkulation bei der Bewerbung 2017 teils deutlich höhere Kosten zukommen, haben mit der EURO 2024 GmbH Verträge abgeschlossen, die es durchaus in sich haben.
Diese GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen von UEFA und DFB mit der Aufgabe, die Organisation und einen reibungslosen Ablauf des Turniers zu gewährleisten.
Fanmeilen und Botschafter als Kostenfaktoren
Zu den größten Kostenfaktoren zählen die sogenannten Fan Zones, die in allen Ausrichterstädten verpflichtend eingerichtet werden müssen – meist an zentralen Plätzen, um die Besucherzahlen noch weiter zu erhöhen und unter anderem den Umsatz mit UEFA-Merchandising anzukurbeln.
Wenn die Fanmeilen etwa bei schlechterer Witterung oder einem nicht auszuschließenden frühen Aus der deutschen Mannschaft leer bleiben oder unter den Erwartungen besucht werden, gibt es von der UEFA natürlich keine Erstattung für dennoch anfallende Kosten unter anderem für Security.
Die Ausgaben summieren sich
Dass Werbeflächen an prominenten Plätzen für die EM zu nutzen sind und somit nicht anderweitig verwendet werden können, ist ein eher kleiner Kostenpunkt, der sich aber mit anderen Ausgaben summiert.
Beispielsweise benötigt jede Stadt offizielle EM-Botschafter, die anders als Kevin-Prince Boateng in Berlin und Anja Mittag in Leipzig bei weitem nicht alle ehrenamtlich tätig sind. So lassen sich Ex-Nationalspieler Cacau in Stuttgart oder Schiedsrichter Felix Brych in München ihre Dienste gut bezahlen.
Kaiserslautern weigerte sich
Im Gegenzug profitieren die Städte durch die vielen Besucher aus dem Ausland, die ihre Teams begleiten, natürlich auch. Seriös berechenbar sind Einnahmen durch EM-Tourismus allerdings nicht.
Nichtsdestotrotz darf man auf das in einigen Wochen folgende EM-Fazit der Ausrichterstädte gespannt sein – und darauf, ob man dann nicht Kaiserslautern beglückwünschen kann. Denn die pfälzische Stadt, 2006 noch WM-Stadt, verzichtete letztlich aufgrund der UEFA-Vorgaben auf eine EM-Bewerbung.
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