Die Fußball-EM 2024 ist zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber es steht nur noch das Finale an. Nun blicken wir weltweit auf das nächste große Ereignis – die Weltmeisterschaft 2026. Doch wie sieht es mit der nächsten EM aus? Diese findet leider erst 2028 wieder statt. Schon jetzt bereiten sich die Gastgeber auf die Fans vor, bauen und erweitern Stadien. Für ein Stadion sieht es aber eher wackelig aus.
Geplant ist es, dass die EM 2028 in zehn Stadien stattfindet. Mitwirkende sind die Länder England, Schottland, Irland, Wales und Nordirland. Bis auf Irland (Dublin) sind alle Stadien im Vereinigten Königreich zu finden. Hier die geplanten Städte:
- Nordirland: Belfast
- England: Birmingham, Liverpool, London , Manchester und Newcastle
- Wales: Cardiff
- Irland: Dublin
- Schottland: Glasgow
Casement Park in Belfast
Der Casement Park wurde 1953 eröffnet. Teile des Stadions wurden allerdings im Jahr 2013 abgerissen. Nun wird das Stadion umgebaut und soll danach 34.500 Plätze haben. Ursprünglich waren es bei diesem Stadion einmal 31.500 Plätze.
Belfast ist generell die größte Stadt in Nordirland mit ihren etwa 340.000 Einwohnern. Nach dem zweiten Weltkrieg war der Casement Park damals schon Austragungsort für viele Sportarten, wie unter anderem Hurling und Gaelic Football.
Im Laufe der Jahre verfiel das Stadion allerdings und es gab Pläne für einen Neubau. Die Verantwortlichen entschieden sich für eine Bewerbung zur EM 2028. Obwohl die nordirische Nationalmannschaft im Windsor Park seine Heimspielstätte hat, erhielt Belfast den Vorzug.
Insgesamt sollen bei der EM 2028 eigentlich fünf Spiele in Belfast stattfinden.
Spielstätte in Belfast in Gefahr
Bei der Spielstätte in Belfast (Nordirland) ist nicht ganz sicher, ob es mit der EM 2028 klappen wird. Die Frage ist, ob es die nordirische Hauptstadt schaffen wird, das Stadion bis dahin fertigzustellen. Es gibt zumindest deutliche Zweifel daran.
Die explodierenden Kosten sollen dabei der Hauptfaktor sein. Mitgeteilt hat das Hillary Benn beim Besuch in Belfast. Der 70-jährige Benn ist der neue britische Nordirland-Minister.
Es heißt, dass für die Realisierung des Projektes ursprünglich umgerechnet 90,8 Millionen Euro veranschlagt waren. Mittlerweile ist diese Summe Medien zufolge schon auf umgerechnet etwa 366 Millionen Euro angewachsen. Das ist mehr als das Vierfache der geplanten Summe.
Die Finanzierung ist laut Hillary Benn wohl noch nicht gesichert. Zwar befindet sich “im Topf” ein gewisser Betrag, aber der reicht nicht, um die jetzt schon sichtbaren Mehrkosten zu decken. Einen Zeitplan könne er daher auch nicht nennen. Man sei daher unsicher, ob das Stadion zur EM 2028 tatsächlich rechtzeitig fertiggestellt werden kann.
Welches Stadion würde Belfast ersetzen?
Die EM wird von der UEFA organisiert, aber auch überwacht. Damit einher geht auch die Überwachung der Stadion-Bauprojekte. Wenn es bei einem Projekt Verzögerungen oder Probleme gibt, müssen diese frühzeitig bekannt gegeben werden. Das ist nun bei Belfast bereits der Fall.
Damit dieses Stadion dennoch für die nächste EM teilnehmen kann, müssen gewisse Fristen und Meilensteine eingehalten werden. Wenn das nicht klappt, wird die UEFA involviert und diese beginnt, Alternativpläne zu entwickeln. Die UEFA führt dann eine gründliche Bewertung des Stadions durch. Die Baufortschritte werden analysiert, die finanzielle Lage und auch die Machbarkeit untersucht.
Wenn klar wird, dass das Stadion in Belfast tatsächlich nicht rechtzeitig fertiggestellt werden kann, trifft die UEFA die Entscheidung, die Spiele in ein anderes Stadion zu verlegen. Bis dahin ist aber noch viel Zeit, denn das Turnier steht erst in vier Jahren an. Diese Entscheidung wird aber in der Regel dann erst einige Monate vor der EM getroffen, also früh genug für Fans, aber spät genug, um den Baufortschritt zu überwachen.
In der Regel hat die UEFA eine Reihe von Ersatzstadien, die für die Austragung von EM-Spielen alle Anforderungen erfüllen. Es könnte sich also um ein anderes britisches Stadion auf der Liste handeln, welches die Belfast-Spiele übernimmt. Fest steht aber noch nichts.