Die Schweiz hat den ersten, entscheidenden Schritt in Richtung K.-o.-Runde absolviert. Die Eidgenossen siegten 3:1 gegen Ungarn. Torschütze Breel Embolo hatte lange mit einer Verletzung zu kämpfen und nun sein EM-Märchen wahrgemacht.
Nicht nur die deutsche Elf hat einen überzeugenden Einstand in die EURO 2024 abgeliefert. Auch die Schweiz spielte souverän und siegte verdient. Der frühere Bundesliga-Spieler Breel Embolo schoss das entscheidende 3:1. Der Treffer kann als kleines EM-Wunder gelten.
Breel Embolo: Einsatz war fraglich
Mitten in der Vorbereitungsphase zur EM 2024 schien der Turnier-Traum für den 27-jährigen Stürmer vom AS Monaco zu platzen. Vier Wochen vor Turnierbeginn zog sich Embolo eine Oberschenkelverletzung zu. Sein Einsatz bei der EURO schien fraglich. Es begann ein Wettlauf mit der Zeit.
Die Rückkehr Breel Embolos auf den Rasen wurde zur Zitterpartie. Der Stürmer vom Verletzungspech verfolgt. Nach einem Kreuzbandriss war Embolo erst am 21. April in die Auswahl der Monegassen zurückgekehrt. Nach fünf absolvierten Spielen musste er erneut pausieren und verpasste dadurch das letzte Saisonspiel seiner Mannschaft.
Bangen um „Schenkel der Nation“
Als bekannt wurde, dass Breel Embolo erneut wegen einer Verletzung ausfällt, begann bei den Eidgenossen das große Zittern. Sein Einsatz bei der EURO 2024 stand lange auf der Kippe. Die Schweizer Boulevardzeitung 20minuten deklarierte den Stürmer sogar zum „Schenkel der Nation“.
Bei näherer Betrachtung genießt Embolo allgemein nicht die größte Beliebtheit. Über die Jahre kam es zu verschiedenen Eklats. Die Neue Zürcher Zeitung zog Bilanz: Raserei, falsche Covid-Zertifikate, illegale Corona-Fete, Fahren ohne Führerschein, Beschimpfungen von Journalisten. Es ist viel passiert, allerdings blieb der Stürmer bislang auf dem Spielfeld sauber. Dort glänzt Embolo als zweitbester Torschütze im Schweizer Kader. Er versengte den Ball bisher 14-mal im Netz. Nur Alt-Star Xherdan Shaqiri kann dies toppen.
Rückfall nicht ausgeschlossen
Experten fragen sich, ob Embolos Rückkehr auf den Platz nicht zu verfrüht erfolgte. Kurz vor den Turnierstart hat ein Sportmediziner gegenüber 20minuten erklärt, dass eine zu frühe und zu intensive Belastung das Risiko auf einen Rückfall erhöhe.
Murat Yakin hat allen Bedenken zum Trotz auf Embolo gesetzt und ihn in den Kader berufen und im Vorbereitungs-Camp in Stuttgart fit für das Turnier gemacht. So schaffte es der einstige Gladbach- und Schalke-Stürmer zurück auf den Platz. Für den Anfang allerdings als Zuschauer. Kwadwo Duah bekam den Vorzug. Das Comeback auf dem Rasen musste noch etwas warten. Nach 74 Minuten dann die Einwechslung.
Womit eigentlich niemand gerechnet hatte, passierte in der dritten Nachspielminute. Willi Orban vermasselt einen Kopfball. Embolo kommt an den Ball und versenkt ihn in einer sehenswerten Aktion im ungarischen Tor. Peter Gulasci bleibt chancenlos.
Herrenloser schwarzer Gegenstand
Während Breel Embolo für das erste EM-Märchen 2024 sorgte, verlor er einen schwarzen Gegenstand auf dem Rasen. Der Stürmer klärte die Fans anschließend auf: „Diesen Kompressionsstulpen musste ich tragen. Er hat mir Glück gebracht.“ Am Ende war die Kompresse für den entscheidenden Treffer nicht nötig. Während das Tor fiel, lag das Teil herrenlos auf dem Platz.
Die Schweiz ist einen entscheidenden Schritt in Richtung Weiterkommen marschiert und hofft nun, dass der „Schenkel der Nation“ das Turnier heil übersteht.