EL-Vorschau: Leipzig möchte in St. Petersburg nicht mauern

Leipzig gewinnt 3:1 gegen Schalke und klettert auf Platz 2
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RB Leipzig muss heute Abend (19 Uhr, live auf Sky) im Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Europa League auswärts bei Zenit St. Petersburg ran. Mit dem 2:1-Hinspiel-Erfolg vor einer Woche haben die Roten Bullen sich eine gute Ausgangslage verschafft. Das Team von Ralph Hasenhüttl möchte das gute Ergebnis aus dem Hinspiel jedoch nicht verwalten, sondern auch in Russland offensiv und angriffslustig auftreten.

Während es in der Fußball Bundesliga in den vergangenen Wochen nicht wirklich rund lief, möchte RB Leipzig zumindest in der UEFA Europa League seine Erfolgsgeschichte fortsetzen. Aus den letzten sieben Pflichtspielen konnte RB nur zwei Begegnungen gewinnen, beide davon in der Europa League. Zuletzt feierte man vor einer Woche einen 2:1-Heimsieg im Achtelfinal-Hinspiel gegen Zenit St. Petersburg. Ein Unentschieden würde Leipzig heute Abend bereits ausreichen um in die nächste Runde zu ziehen, doch Leipzig will sich eigenen Aussagen zu Folge nicht einigeln.

Ralph Hasenhüttl: Wir brauchen ein Tor

Nach zuletzt eher durchwachsenen Leistungen in der Fußball Bundesliga, scheinen die Leipziger derzeit deutlich mehr Spaß in der UEFA Europa League zu haben. Ralph Hasenhüttl und seine Mannschaft haben bereits in der Vorrundenphase der UEFA Champions League und dem Weiterkommen gegen den SSC Neapel in der EL-Zwischenrunde bewiesen, dass man durchaus in der Lage ist auch in seiner Debüt-Saison im internationalen Wettbewerb auf Augenhöhe mit etablierten Teams mitzuhalten.

Hasenhüttl betonte vor dem Rückspiel gegen St. Petersburg, dass seine Mannschaft und der gesamte Klub die aktuelle EL-Saison genießen: “Wir werden am Donnerstag im Krestowski-Stadion eine fantastische Europapokal-Atmosphäre erleben dürfen. Es wird das nächste Highlight in unserer Vereinsgeschichte und wir werden alles daran setzen, ein positives Ergebnis zu erzielen.” Zudem kündigte der Österreicher an, dass Leipzig keinesfalls mauern wird, sondern erneut auf das Prinzip “Angriff ist die beste Verteidigung” setzen wird: “St. Petersburg wird vor heimischer Kulisse mit über 50.000 Fans selbstbewusster auftreten als bei uns. Es ist nicht einfach, diese Mannschaft unter Druck zu setzen. Aber es wird darauf ankommen, Tore zu schießen. Wir werden uns nicht verbarrikadieren, sondern offensiv agieren – um bestenfalls das erste Tor in der Partie zu schießen. Ich sage ganz klar, dass wir dort ein Tor brauchen. Wir werden das Spiel so angehen, dass wir uns nicht einigeln und 90 Minuten darauf hoffen, dass wir keins kassieren.”

Personell gibt es durchaus das eine oder andere Fragezeichen bei RB. Kevin Kampl (muskuläre Probleme) und Konrad Laimer (Adduktorenverletzung) waren zuletzt angeschlagen, haben am Mittwoch jedoch wieder am Mannschaftstraining teilgenommen. Beide sind eine Optionen für das Spiel heute Abend. Auch Dayot Upamecano ist nach einer leichter Erkältung wieder fit und dürfte heute Abend erneut in der Innenverteidigung von Anfang an ran. Marcel Sabitzer hingegen wird gegen Zenit fehlen. Im Abschlusstraining traten bei dem Offensivspieler Rückenprobleme auf. Winter-Neuzugang Ademola Lookman ist nicht spielberechtigt, weil er in der aktuellen Saison bereits für den FC Everton in der Europa League zum Einsatz kam.

Zenit setzt auf seine Heimstärke

Auch wenn man das Hinspiel mit 1:2 verloren hat, dürfte man bei Zenit St. Petersburg letztendlich nicht komplett unzufrieden sein mit der Ausgangslage vor dem heutigen Rückspiel. Der Freistoßtreffer von Domenico Criscito hat die Chancen für ein Weiterkommen deutlich erhöht. Bereits in der EL-Zwischenrunde hat St. Petersburg bewiesen, dass man vor den heimischen Fans durchaus in der Lage ist eine Hinspiel-Niederlage wett zu machen. Gegen Celtic Glasgow verlor man das Hinspiel mit 0:1, im Rückspiel feierte man zu Hause jedoch einen souveränen 3:0-Erfolg und zog damit ins Achtelfinale ein.

Die Generalprobe am vergangenen Wochenende verlief für Zenit nicht wirklich nach Plan. Gegen den FK Rostow kam St. Petersburg nicht über ein mageres 0:0-Unentschieden hinaus. Es war bereits das zweite torlose Spiel in Folge in der russischen Premier Liga für das Team von Roberto Mancini. Der Italiener möchte von einer Offensiv-Krise jedoch nichts wissen, laut Mancini fehlt im aktuell das nötige Personal: “Das Problem ist, dass in Russland die meisten Teams nicht gewinnen, sondern primär nicht verlieren wollen. Deshalb stellen sie sich zu zehnt vor ihr Tor. Um die Mauern zu knacken, braucht man die richtigen Spieler. Die haben wir im Moment nicht.”

Die Aussagen von Mancini sind jedoch nur schwer nachvollziehbar, denn bis auf Innenverteidiger Emanuel Mammana (Kreuzbandriss) stehen ihm alle Spieler zur Verfügung. Auch den im Hinspiel gelbgesperrte Spielmacher Leandro Paredes ist heute Abend wieder mit von der Partie.  Mittelfeldspieler Daler Kusjajew absolvierte zuletzt nur ein individuelles Training, dürfte jedoch ebenfalls einsatzfähig sein. Mancini erwartet ein interessantes Spiel und betonte auf der Abschluss-PK, dass die Europa League höchste Priorität bei Zenit genießt: “Ich erwarte eine sehr interessante Partie.”

Zenit – RB Leipzig: Die voraussichtlichen Aufstellungen der beiden Mannschaften

Zenit St. Petersburg: Lunew – Smolnikow, Ivanovic, Sabolotni, Criscito – Jerochin, Paredes, Polos, Kusjajew – Kokorin, Driussi

RB Leipzig: Gulacsi – Laimer, Orban, Upamecano, Klostermann – Kampl, Keïta – Bruma, Forsberg – Werner, Augustin

Anpfiff der Partie ist heute Abend um 19 Uhr in St. Petersburg. Das Spiel wird in Deutschland exklusiv vom Pay-TV Sender Sky übertragen.