Eintracht Frankfurt: Ein ganz besonderes Spiel für Niko Kovac

Eintracht Frankfurt ist auswärts eine echte Macht
Niko Kovač Eintracht Frankfurt / Foto: foto2press

Es ist mittlerweile über 40 Jahre her, dass ein Trainer von Eintracht Frankfurt zu Bayern München wechselte. Gyula Lorant konnte die Eintracht im Winter 1977 binnen vier Tagen im UEFA Cup und in der Bundesliga zu zwei 4:0-Siegen gegen die Bayern bringen. Sein Wechsel stand zu dieser Zeit noch nicht fest. Das nimmt sich Heynckes-Nachfolger Niko Kovac beim Spiel gegen Bayern München am Samstag zum Vorbild.

Niko Kovac, Noch-Trainer von Eintracht Frankfurt, trifft bis zum Ende der Saison noch zweimal auf seinen künftigen Arbeitgeber. Am Samstag tritt er mit der Eintracht in München zum 32. Bundesliga-Spiel an. Am 19. Mai hofft er in Berlin gegen die Bayern auf den DFB-Pokal. Es wäre allerdings angesichts der übermächtigen Bayern zu vermessen, zwei Siege zu erwarten. Trotz der Niederlage gegen Real Madrid im Halbfinal-Hinspiel der Champions League ist das Selbstbewusstsein des Rekordmeisters ungebrochen.

Kovac weiß, dass die Bayern, die sich vorzeitig für den Meistertitel qualifiziert haben, ihren Fokus auf das Halbfinal-Rückspiel am kommenden Dienstag legen. Im letzten Bundesliga-Spiel gegen Hannover 96 gewannen die Bayern 3:0. Kovac spricht von Top-Spielern, die frisch sind und das Maximum geben. Für das Rückspiel können sie sich empfehlen. Der 46-Jährige ist der Meinung, dass er angesichts der Beobachtung des Gegners die richtige Entscheidung getroffen habe.

Motivation als Selbstläufer

Die Motivation beim Spiel gegen die Bayern ist für die Eintracht nach Meinung von Niko Kovac eine Art Selbstläufer. Die Mannschaften, die gegen die Bayern antreten, seien immer hochmotiviert. Kovac spricht davon, dass es sein Team bei den letzten Begegnungen mit den Bayern immer ordentlich gemacht habe. Der Plan von Niko Kovac steht. Die Hessen müssen gut verteidigen und mehr laufen als die Bayern. Er rechnet mit wenigen Gelegenheiten, die es jedoch konsequent auszunutzen gilt.

Kovac hat in der Defensive nur wenige Optionen. Er muss auf Innenverteidiger Carlos Salcedo verzichten, der verletzungsbedingt ausfällt. Auch Allrounder Makoto Hasebe ist nicht dabei, da er gesperrt ist. Will er eine Dreierkette aufstellen, bleiben ihm nur noch Marco Russ, David Abraham und Simon Falette. Eine Dreierkette ist für Kovac naheliegend, doch lässt er sich auch offen, vielleicht taktisch anders zu agieren. Das wäre eine Umstellung auf die Viererkette.

Europa League als Ziel

Niko Kovac und sein Team haben die Europa League klar vor Augen. Das ist mit dem siebten Tabellenplatz und 46 Punkten durchaus realistisch. Beim Kampf um einen der begehrten Plätze für die Qualifikation muss die Eintracht in den letzten drei Bundesliga-Spielen alles geben. Die Begegnung mit den Bayern am Samstag wird ein kleines Pokerspiel. Kovac weiß, dass der Rekordmeister mit einer anderen Startelf als im Endspiel antritt. Da es andere Spieler sind, ist von einer anderen Dynamik auszugehen. Die Hessen wollen das ausprobieren.

In den Fußstapfen von Gyula Lorant

Niko Kovac ist in den Fußstapfen von Gyula Lorant, der 1977 den von Bayern entlassenen Dettmar Cramer beerbte. Im Gegenzug wechselte Cramer zur Eintracht. Eines wird sich jedoch nicht wiederholen. Sollte die Eintracht das Bundesliga-Spiel und das Spiel um den DFB-Pokal gegen Bayern gewinnen, ist ein Wechsel von Jupp Heynckes zu den Hessen ausgeschlossen.