Die Clubs hat der ehemaligen DDR sind in der Bundesliga nie eine feste Größe geworden. Aktuell ist im Oberhaus nur ein Verein mit Ost-Hintergrund am Ball, der 1. FC Union Berlin. Schaut man sich die Liste der DDR-Clubs an, gibt’s aber einen Verein, der definitiv nach oben gehört – Dynamo Dresden. Die Schwarz-Gelben waren bereits in den 90iger Jahren in der 1. Bundesliga dabei. Für uns gehört die Truppe aus Elbflorenz aus folgenden Gründen nach oben.
Man kann es auch in ein paar Stichpunkten ausdrücken. Denn Dresden ist nicht nur eine tolle Stadt, der Verein Dynamo Dresden wäre von seinem gesamten Potenzial eigentlich erstklassig. Denn:
- Dresden hat das größte Fan-Potential im Osten, auch wenn die Dynamo Hooligans deutschlandweit gefürchtet sind.
- Dresden hat mit den Rudolf Harbig Stadion eine nagelneue, moderne Fußball-Arena.
- Dynamo hat die besten Nachwuchsakademie aller Ostvereine.
- Dynamo hat eine einzigartige Tradition.
- Die SGD Dynamo Dresden hat über 24.000 Vereinsmitglieder.
Die Gründe haben aber allesamt einen Haken. Sportlich ist Dynamo Dresden meilenweit von der Erstligatauglichkeit entfernt.
Die aktuelle Situation von Dynamo Dresden in der 2. Bundesliga
Die Dresdener sind erst in der zurückliegenden Saison von der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Die Mannschaft ist famos gestartet. Nach drei, vier Spieltagen hat es sicherlich Optimisten gegeben, die an den direkten Durchmarsch geglaubt haben.
Mittlerweile sind die Schwarz-Gelben aber krachend auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Für Dresden geht’s nur noch um den Klassenerhalt, um nicht mehr und um nicht weniger.
Für die Dynamos spricht, dass die SGD finanziell auf soliden Füßen steht. Der Club ist nicht „reich“, kann aber eine langfristige Planung ohne größeren Stress vornehmen.
Die Geschichte der Schwarz-Gelben aus Dresden
Dynamo Dresden gibt’s seit April 1953. Der Club gehörte in der DDR zu den populärsten Vereinen und war auch der europäischen Bühne angesehen. Die Schwarz-Gelben haben sich im Osten acht Mal die Meisterschaft und sieben Mal den Pokal geholt.
Dynamo Dresden hat in den europäischen Wettbewerben 98 Mal auf dem Rasen gestanden. Der Verein ist mit über 24.000 Mitgliedern der zweitgrößte Verein in Ostdeutschland. Deutschlandweit gehört er zu den Top-30.
Nach der politischen Wende war Dresden vier Jahre in der Bundesliga am Ball. Im Anschluss ging es steil bergab, geschuldet vor allem der damaligen finanziellen Misswirtschaft. Zwischenzeitlich mussten sich die Dresdener Fußball-Fans sogar mit viertklassigen Amateur-Oberliga begnügen.
Interessant ist sicherlich, dass Dresden als „Dynamo“ – zu DDR-Zeiten von der Polizei unterstützt – immer eine feste und treue Anhängerschar hatte. Beim BFC Dynamo (dem offiziellen Stasi-Club aus Berlin) war dies mitnichten der Fall. Im Nachhinein kann sogar gesagt werden, dass den Dresdner eine oder andere Meisterschaft im Osten geklaut wurde.
Sammer und Co.: Die bekanntesten Gesichter aus der Dresdener Fußball-Schule
Wer vom Dresdener Fußball spricht, kommt an einigen Spielern nicht vorbei, die a) bei Dynamo selbst zu Legenden geworden oder b) später bei anderen Vereinen ins große Rampenlicht gerückt sind. Angeführt wird die Liste sicherlich von Matthias Sammer und von Ulf Kirsten.
Hans-Jürgen Dörner, Torsten Gütschow, Hans-Jürgen Kreische und Ralf Minge sind Dresdner Fußball-Idole. Der bekannteste und erfolgreichste Trainer der Schwarz-Gelben war einst Eduard Geyer.
Unsere Prognose für Dynamo Dresden
Unsere mittel- und langfristige Prognose dürfte die Fans von Dynamo Dresden nicht wirklich erfreuen. Richtig ist, dass der Club aus Sachsen in Ostdeutschland das größte Potential hat. Das Umfeld stimmt, das Stadion ist erstligatauglich und vor allem der Fan-Hintergrund ist vorhanden.
Trotzdem sehen wir sportlich in den kommenden Jahren keine Chance, dass Dynamo Dresden in die 1. Bundesliga zurückkehrt. Die Schwarz-Gelben werden ihr liebe Müh und Not haben sich in der 2. Bundesliga zu etablieren. Wir rechnen mit einem Jahrzehnt im Unterhaus, welches vielleicht sogar von einem erneuten Gang durch die 3. Liga geprägt sein wird.