Pierre-Emerick Aubameyang ist wieder da. Der Ex-Dortmunder, der Anfang 2018 vom BVB zum FC Arsenal ging, hatte dort zuletzt eine komplizierte Zeit. Nach einer schwächeren Saison mit nur vier Treffern seit Sommer 2021 wurde der 32-jährige Stürmer wegen diverser Disziplinlosigkeiten als Kapitän abgesetzt und aus dem Kader gestrichen. Aubameyang wollte weg aus London, Arsenal wollte ihn loswerden. Buchstäblich eine Minute vor Transferschluss gelang dann der Wechsel zum FC Barcelona. Dort erlebt der Gabuner derzeit augenscheinlich einen zweiten Frühling. In den letzten drei Spielen erzielte der exzentrische Angreifer insgesamt fünf Tore. Neben Aubameyang scheint auch der FC Barcelona seine Krise überwunden zu haben, der seine letzten drei Pflichtspiele bravourös gewinnen konnte.
Die Katalanen sind nach fünf Siegen in den letzten sechs Ligaspielen mittlerweile wieder auf den vierten Tabellenplatz vorgerückt, wären also in der kommenden Saison wieder in der Champions League vertreten. Nach dem 4:2-Erfolg beim SSC Neapel steht Barça nun außerdem im Europa League-Achtelfinale.
Ex-Dortmunder Aubameyang ist wieder der Alte
Der Kapitän der gabunesischen Nationalmannschaft fühlt sich offenbar sehr wohl bei den Blaugrana. Nach schwierigen, von Formschwankungen und Querelen geprägten letzten Monaten bei Arsenal stellt der 32-Jährige endlich wieder seine außergewöhnlichen Torjäger-Qualitäten unter Beweis.
Bei Barças 4:1-Erfolg über Valencia am 25. Ligaspieltag steuerte Aubameyang alleine drei Treffer bei. Beim 4:2-Sieg über den SSC Neapel im alles entscheidenden EL-Playoff erzielte der Topstürmer das wichtige 4:1. Damit ist Barça, anders als Aubameyangs Ex-Klub Borussia Dortmund, ins Achtelfinale eingezogen.
Am gestrigen Sonntag schließlich fertigte der FC Barcelona in der spanischen Liga Atletic Bilbao mit 4:0 ab. Das 1:0 besorgte hier Pierre-Emerick Aubameyang.
Führt Trainer Xavi den FC Barcelona wieder zu alter Stärke?
Wer nach der Entlassung von Ronald Koeman und der Verpflichtung von Xavier Hernández, kurz Xavi, als neuem Cheftrainer die Schlagzeilen zum großen katalanischen Traditionsverein verfolgte, war eher etwas skeptisch. Es fiel einem schwer, einen klaren Plan zu erkennen.
Erst war die Rede davon, dass man junge Talente aus eigener Kaderschmiede entwickeln wolle, dann wurden plötzlich Helden aus einer anderen Zeit, wie der 38-jährige Dani Alves, verpflichtet. Immer wieder war der finanziell angeschlagene Verein im Gespräch, wenn es darum ging, jeden wechselwilligen Topspieler mit hohen Millionenbeträgen einzukaufen.
Hinzu kamen Auseinandersetzungen mit Spielern wie Ousmane Dembele, dem Leistungsunwilligkeit vorgeworfen wurde. Das alles deutete nicht zwingend darauf hin, dass die Verantwortlichen bei Barça ein klares System haben. Der Erfolg gibt den Blaugrana nun jedoch recht. Wie es scheint, ist der FC Barcelona auf dem Weg zu alter Größe.
Barca ist jetzt der Top-Favorit in der Europa League
Was kann der FC Barcelona in diesem Jahr noch erreichen? In der Form, in der sich die Xavi-Elf derzeit präsentiert, sollte es auf jeden Fall möglich sein, einen Champions League-Platz in der spanischen Tabelle zu halten. Der nationale Titel ist wohl nicht mehr drin. Tabellenführer Real Madrid hat aktuell 15 Punkte Vorsprung.
Kann man sich dafür in einem anderen Wettbewerb schadlos halten? Seit vergangenen Donnerstagabend steht Barça im Europa League-Achtelfinale, in dem keine absoluten Topklubs mehr vertreten sind. Mit zu den stärksten Vertretern gehören da vielleicht noch deutsche Klubs wie RB Leipzig oder Bayer Leverkusen.
Barcelonas Achtelfinalgegner heißt Galatasaray SK. Das sollte für die wiedererstarkten Blaugrana erstmal eine lösbare Aufgabe sein.