Drama in Darmstadt: St. Pauli geht bei den Lilien in letzter Sekunde unter

Simon Schneider | am: 30.01.19
St. Pauli verliert in Darmstadt 1:2
Frust beim FC St. Pauli: Statt der Tabellenführung gab es in Darmstadt einen bösen Dämpfer im Aufstiegsrennen. (Foto: foto2press)

Das Fußballjahr 2019 hat für den FC St. Pauli mit einem herben Rückschlag im Kampf um den Aufstieg begonnen: Die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski unterlag am Dienstagabend überraschend mit 1:2 beim SV Darmstadt 98. Die Kiezkicker verspielten den sicher geglaubten Sieg in den letzten zehn Minuten der Partie. Die Lilien freuten sich hingegen über ganz wichtige Punkte im Rennen um den Klassenerhalt.

Mit einem Sieg in Darmstadt hätte St. Pauli zumindest für einen Tag die Tabellenführung in der zweiten Bundesliga übernehmen können. Und lange Zeit sah es auch so aus, als wenn die Kiezkicker im ersten Pflichtspiel des Jahres den erhofften Dreier einfahren würden.

Darmstadt übernimmt die Initiative

St. Paulis Coach Kauczinski hatte zunächst auf den prominenten Neuzugang Alex Meier in der Startelf verzichtet und seinem Team eine eher defensive Grundordnung verpasst. Die Hamburger überließen Darmstadt weitestgehend den Ball und lauerten auf Konter.

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Die Gastgeber scheuten ihrerseits aber auch das absolute Risiko, so dass sich in den ersten 2o Minuten nicht eine einzige nennenswerte Torszene ergab. Erst in 22. Minute wurden die 11.800 Zuschauer am altehrwürdigen Böllenfalltor geweckt, als Serdar Dursun innerhalb kürzester Zeit zwei gute Gelegenheiten für Darmstadt vergab.

St. Pauli trifft mit der ersten Chance

Die Lilien blieben optisch überlegen und hatten eine weitere Chance durch Kapitän Fabian Holland (28.), der aber an St. Paulis Keeper Himmelmann scheiterte. Die Gäste blieben weiterhin zu passiv – und gingen doch mit dem ersten guten Angriff in Führung. Mats Möller Daehli hatte sich auf der rechten Seite klasse durchgesetzt und mustergültig auf Ryo Miyaichi geflankt. Der Japaner köpfte den Ball aus kurzer Distanz zum 0:1 in die Maschen (37.).

Darmstadt wirkte geschockt und hatte in der Folgezeit sogar Glück, dass St. Pauli nicht mit einem höheren Vorsprung in die Halbzeit ging. Eine Minute vor der Pause hatte Dimitris Diamantakos den Ball an den Außenpfosten geknallt.

Diamantakos vergibt die Entscheidung

In der zweiten Hälfte erwischten die Kiezkicker den besseren Start – und wieder war es Diamantakos, der die Vorentscheidung auf dem Fuß hatte. Der griechische Stürmer tauchte plötzlich frei vor Lilien-Keeper Daniel Heuer Fernandes auf, blieb im Duell mit dem Torwart aber der Verlierer (46.).

St. Pauli war jetzt die bessere Mannschaft und drängte auf den zweiten Treffer, wurde dadurch defensiv aber zu nachlässig. In der 60. Minute war der pfeilschnelle Marcel Heller in den Strafraum der Gäste eingedrungen und von Daniel Buballa zu Fall gebracht worden. Es “roch” nach Elfmeter, aber die Pfeife von Schiedsrichter Gräfe blieb stumm. Keine Frage, hier hatte St. Pauli viel Glück.

Heller und Dursun drehen das Spiel

Je länger die Partie dauerte, desto mehr zog St. Pauli sich jetzt zurück. Die Kauczinski-Elf machte nun den Fehler, die knappe Führung nur noch über die Zeit retten zu wollen. Das wurde in der 81. Minute schließlich bestraft: Nach schöner Kombination über Stark und Mehlem war Heller in ausseitsreicher Position und traf zum 1:1-Ausgleich.

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Markus Kauczinski reagierte und brachte jetzt Alex Meier ins Spiel. Der Ex-Frankfurter feierte nach 15 Jahren sein Comeback im Trikot des FC St. Pauli, konnte das sich anbahnende Drama aber nicht mehr verhindern.

Darmstadt – angetrieben vom lautstarken Trainer Dirk Schuster an der Seitenlinie – gab sich mit dem Punkt nicht zufrieden und schnürte St. Pauli in der eigenen Hälfte ein. Eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit fiel dann tatsächlich das Siegtor: Der eingewechselte Felix Platte spielte Serdar Dursun herrlich frei – und der Lilien-Stürmer traf zum umjubelten 2:1.

St. Pauli am Montag im Spitzenspiel gegen Union

Für Darmstadt geht es schon am Freitag mit dem Auswärtsspiel beim MSV Duisburg weiter (Anstoß um 18:30 Uhr), die Lilien sind dort mit einer Wetten.com-Quote von 3,00 nur der Underdog. St. Pauli trifft am kommenden Montag zu Hause auf Union Berlin und ist in diesem Topspiel (Quote 2,5) leicht favorisiert.

 

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Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen