Bei Borussia Dortmund gelingt aktuell einfach alles: Gestern Abend triumphierte der BVB im letzten Vorrundenspiel der Champions League beim französischen Vizemeister AS Monaco mit 2:0 – obwohl Trainer Lucien Favre seine wichtigsten Spieler geschont hatte. Weil Atletico Madrid zeitgleich nicht über ein torloses Unentschieden in Brügge hinaus kam, schob sich der BVB noch auf den ersten Platz der Gruppe A. Das könnte bei der am Montag stattfindenen Auslosung für das Achtelfinale ein entscheidender Vorteil sein.
Der BVB hatte unter anderem auf Marco Reus, Axel Witsel, Jadon Sancho, Thomas Delaney, Jacob Bruun Larsen und Lukasz Piszczek verzichtet – sie alle bekamen eine Pause und waren gar nicht erst mit nach Monaco gereist. Stammkeeper Roman Bürki, Manuel Akanji und Paco Alcacer waren zwar vor Ort, nahmen aber nur auf der Ersatzbank Platz. Dortmund versuchte es also mit der zweiten Garde, in der auch Linksverteidiger Marcel Schmelzer nach zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback gab.
Auch Monaco nicht in Bestbesetzung
Schnell wurde klar, dass selbst die Dortmunder B-Elf für Monaco noch zu stark sein würde. Auch die Gastgeber waren nicht in Bestbesetzung angetreten: Denn Monaco spielt nicht nur in der Champions League eine furchtbare Saison, sondern steckt auch in der französischen Ligue 1 mitten im Abstiegskampf. Dieser hat laut Trainer Thierry Henry klare Priorität, da sein Team aus der Königsklasse ohnehin schon ausgeschieden war. Wer die gestrige Partie verfolgt hat, weiß auch warum. Gerade in den ersten 20 Minuten wirkte das Match für den BVB fast schon wie ein Trainingsspiel.
Frühe Führung durch Guerreiro
Schon in der dritten Minute hätte Mario Götze nach einem kapitalen Abwehrfehler eigentlich das 0:1 erzielen müssen, sein schwacher Abschluss ging aber links am Tor vorbei. Besser machte es wenig später Raphael Guerreiro, der den Ball nach einer wunderschönen Kombination über Christian Pulisic und Maximilian Philipp nur noch über die Linie drücken musste (15.). Der BVB hatte die Partie fest im Griff, von Monaco kam vor allem offensiv überhaupt nichts.
Der BVB hat die Partie im Griff
Diallo vergab in der 33. Minute die große Chance zum zweiten Dortmunder Treffer und hatte auf der Gegenseite etwas Glück, als ihm der Ball im Strafraum an die Hand sprang – der englische Schiedrichter Pawson gab keinen Elfmeter für Monaco. Die Platzherren kam ein bisschen mutiger aus der Halbzeit, Kamil Glik hätte beinahe per Kopf zum Ausgleich getroffen (47.). Dennoch hatte man zu keiner Zeit das Gefühl, dass der BVB die Partie noch aus der Hand geben könnte.
“Ein perfekter Abend”
Nachdem Schmelzer und Philipp die Entscheidung noch verpassten hatte, war es in der 88. Minute wieder Guerreiro, der den Sack zu machte: Nach einer Hereingabe von Pulisic legte der eingewechselte Alcacer den Ball clever zurück und Guerreiro jagte das Leder zum 0:2 unter die Latte. Wenige Minuten später jubelten die BVB-Fans dann ein drittes Mal – als das Ergebnis aus Brügge bekannt wurde. “Hätten wir nicht gewonnen, würden wir uns jetzt ärgern, weil Brügge gegen Atletico tatsächlich einen Punkt geholt hat. Das war ein perfekter Abend”, freute sich BVB-Coach Lucien Favre im Anschluss.
Trifft der BVB im Achtelfinale auf Liverpool?
Durch den Gruppensieg hat Dortmund jetzt deutlich bessere Chancen auf eine machbare Aufgabe im Achtelfinale. Den ganz großen Kalibern wie dem FC Barcelona, Paris Saint Germain, Real Madrid, Manchester City und Juventus Turin wird der BVB zunächst mal aus dem Weg gehen. Dafür wäre ein Duell mit dem FC Liverpool und Ex-BVB-Trainer Jürgen Klopp möglich. Die Reds qualifizierten sich gestern durch einen dramatischen 1:0-Sieg gegen Neapel als Gruppenzweiter für die K.o.-Runde.
Samstag gegen Bremen
Am Samstag um 18:30 Uhr geht es für den BVB in der Bundesliga mit einem Heimspiel gegen Werder Bremen weiter. Die Norddeutschen sind nach dem 3:1-Sieg gegen Düsseldorf wieder in der Erfolgsspur und werden sich auch in Dortmund etwas ausrechnen. Dennoch ist die Borussia bei den Buchmachern eindeutig in der Favoritenrolle. Wer bei Bet3000 auf einen Heimsieg des BVB setzt, bekommt im Erfolgsfall das 1,40-fache seines Einsatzes ausgezahlt.