Seit Montagabend um 18 Uhr ist das Transferfenster in Deutschland geschlossen, diverse Bundesligisten haben sich in letzter Minute noch einmal verstärkt. Besonders der SC Freiburg und RB Leipzig konnten sich jeweils über einen echten Coup freuen. Die Roten Bullen sicherten sich die Dienste des tschechischen Nationalstürmers Patrik Schick. Die Breisgauer holten den “verlorenen Sohn” Vincenzo Grifo endgültig nach Hause und bezahlten dafür eine Ablösesumme von sieben Millionen Euro an die TSG Hoffenheim. Nie zuvor hat der Sportclub mehr Geld für einen Spieler ausgegeben. Der Deal hat allerdings einen bitteren Beigeschmack, der kein gutes Licht auf die Hoffenheimer Verantwortlichen wirft.
Patrik Schick war in den vergangenen Monaten immer wieder auch mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht worden, der BVB soll aber schon vor zwei Wochen endgültig Abstand von einem Transfer genommen haben. Am “Deadline Day” schlug jetzt RB Leipzig zu, der 23 Jahre alte Stürmer kommt zunächst für ein Jahr auf Leihbasis zu den Roten Bullen.
Verstärkung für die Offensive
Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche freut sich über den Last-Minute-Neuzugang: “Patrik Schick ist ein sehr athletischer und technisch starker Spieler. Er hat international schon viel Erfahrung und wird unsere Offensive noch variabler machen.”
Kaufoption für den kommenden Sommer
RB zahlt für den pfeilschnellen Linksfuß eine Leihgebühr in Höhe von 3,5 Millionen Euro. Die Sachsen haben sich außerdem eine Kaufoption gesichert, die sie im kommenden Sommer ziehen könnten. In diesem Fall läge die Ablösesumme bei festgeschriebenen 28 Millionen Euro. Sollte RB sich erneut für die Champions League qualifizieren, käme noch eine Million obendrauf.
Schick soll bei Leipzig vor allem die Lücke schließen, die Jean-Kevin Augustin hinterlassen hat. Der Franzose wurde erst vor wenigen Tagen für ein Jahr zu AS Monaco ausgeliehen.
Grifo wird zum Freiburger Rekordtransfer
Spektakulär ist auch der Wechsel von Vincenzo Grifo zum SC Freiburg. Der Mittelfeldspieler war schon in der vergangenen Rückrunde an die Breisgauer ausgeliehen, jetzt hat sich unverhofft die Chance zu einer festen Verpflichtung ergeben. Mit einer Ablösesumme von sieben Millionen Euro wird Grifo damit zum Rekordeinkauf in der Freiburger Vereinsgeschichte.
Überragender Mann in der Rückrunde
Rein sportlich ist der Transfer allerdings ein Glücksfall für Freiburg, denn der Italiener hat in den vergangenen Monaten eindrucksvoll bewiesen, wie wichtig er für die Mannschaft von Trainer Christian Streich ist. Mit sechs Toren und fünf Assists in 15 Einsätzen war Grifo der entscheidende Mann auf dem Weg zum Klassenerhalt.
Hoffenheim hat wieder eine Nicht-Einsatz-Garantie erpresst
Bitter ist für Freiburg allerdings die Tatsache, dass die TSG Hoffenheim den Sportclub wieder zu einer “Sperrklausel” genötigt hat. Wie schon beim Leihgeschäft im vergangenen Winter hat Hoffenheim sich vertraglich zusichern lassen, dass Grifo in dieser Saison nicht gegen die TSG zum Einsatz kommt.
Das ist – vor allem bei einem festen Transfer – ein extrem unübliches und unfaires Verhalten, das ein sehr negatives Licht auf die TSG Hoffenheim wirft. Freiburg blieb angesichts des sich schließenden Transferfensters nichts anderes übrig, als diese Kröte zu schlucken. Bereits am kommenden Spieltag kommt es zum Duell der beiden Vereine.