DFB-Pokal: Frankfurt gewinnt auf Schalke und zieht ins Pokal-Endspiel ein

DFB-Pokal: Frankfurt gewinnt auf Schalke und zieht ins Pokal-Endspiel ein
foto2press

Eintracht Frankfurt steht im Finale des DFB-Pokals 2017/18, die Hessen setzten sich am Mittwochabend im Halbfinale mit 0:1 gegen den FC Schalke durch. Luka Jovic erzielte den einzigen und damit zugleich entscheidenden Treffer des Spiels. Die SGE steht damit zum zweiten Mal in Folge im Pokal-Finale und trifft dort auf den FC Bayern München. Nicht nur für die Eintracht wird dies ein besonderes Spiel, auch für Niko Kovac dürfte diese Partie ganz speziell werden: Es wird Kovacs letztes Spiel als Trainer der Eintracht vor seinem Wechsel nach München sein.

Gestern Abend sicherte sich der FC Bayern mit einem 6:2-Schützenfest bei Bayer Leverkusen den Einzug ins Pokal-Endspiel. Mit Eintracht Frankfurt steht seit heute der zweite Finalist fest, die Frankfurter feierten einen 1:0-Auswärtserfolg bei FC Schalke 04 und stehen damit zum zweiten Mal in Folge im Endspiel des DFB-Pokals. Für Schalke ist die Heimpleite im Halbfinale ein herber Rückschlag.

Luka Jovic schießt Frankfurt nach Berlin

Die knapp 62.000 Zuschauer in der ausverkauften Veltins Arena sahen in der ersten Halbzeit alles andere als ein spielerisch anspruchsvolles Spiel. Beide Teams konzentrierten sich zunächst auf die eigene Defensive, Torchancen blieben auf beiden Seiten Mangelware. Thilo Kehrer hatte in der 13. Minute die erste Gelegenheit des Spiels, der Abwehrspieler traf bei seinem Kopfball jedoch den Ball nicht richtig. Frankfurt hatte in der 1. Halbzeit nur einen Torschuss und erlebte kurz vor der Pause einen Rückschlag: Der Ex-Schalker Kevin Prince Boateng, der von den S04-Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert begrüßt wurde, musste mit einer Oberschenkelblessur verletzungsbedingt vorzeitig das Spiel verlassen. Zur Halbzeitpause blieb es beim 0:0-Unentschieden.

Nach Wiederanpfiff kam die Eintracht besser ins Spiel und erhöhte in der Offensive den Druck. Aber auch Schalke präsentierte sich in der zweiten Spielhälfte deutlich angriffslustiger. Eintracht-Keeper Lukasz Hradecky spielte Mitte der zweite Hälfte groß auf. Der Finne hatte zunächst noch bei einem abgefälschten Schuss von Burgstaller Glück (65.), zwei Minuten später war er bei einem Schuss des Österreichers mit einer Weltklasse-Parade zur Stelle und bewahrte seine Mannschaft vor dem Rückstand. Auch Yevhen Konoplyanka scheiterte in der 52. bereits zuvor an Hradecky.

Genau in der Schalker-Drangphase schockte Luka Jovic die S04-Fans: Nach einer Ecke von Jonathan de Guzman spitzte der Serbe den Ball in der 75. mit der Hacke unhaltbar für Ralf Fährmann ins Tor. In den Schlussminuten wurde es dann nochmals hektisch. Niko Kovac brachte Gelson Fernandes für Oscar Mascarell um das Ergebnis abzusichern, doch der Schweizer flog nach 33 Sekunden mit seiner ersten Aktion, ein herbes Foul gegen Leon Goretzka, direkt mit Rot wieder vom Platz. In Überzahl drückten die Königsblauen auf den Ausgleich, agierte dabei jedoch oft überhastet und erspielte sich kaum noch vernünftige Torchancen. Die beste hatte Franco di Santo in der Nachspielzeit nach einem Standard als der Argentinier zum vermeintlichen Ausgleich traf, dieser jedoch aufgrund eines Handspiels nicht zählte. Bitter aus Schalker Sicht ist die Tatsache, dass dies eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters war, da kein klares Handspiel des Argentiniers vorlag. Am Ende blieb es bei knappen 1:0-Auswärtserfolg für Frankfurt. Für die Eintracht ist es die insgesamt achte Finalteilnahme. Die letzten beiden Endspiele 2006 gegen die Bayern und letzte Saison gegen Dortmund gingen aber verloren. Das Endspiel findet am 19. Mai 2018 im Berliner Olympiastadion statt.

Die Stimmen zum Spiel

Schalke-Trainer Domenico Tedesco zeigte sich nach der Niederlage sichtlich enttäuscht: “Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Wir haben das aus unserer Sicht taktisch richtig gut gemacht und Frankfurt in der ersten Hälfte nur einen Torschuss gewährt. Dennoch: Gratulation an Frankfurt für das Erreichen des Endspiels.”

Niko Kovac hingegen sprach nach dem Spiel davon, dass der Final-Traum für die SGE erneut wahr geworden ist: “Faktisch haben wir das fantastisch gemacht. Schalke hatte ein, zwei Torchancen, aber unter dem Strich wollte es meine Mannschaft mehr. Der Traum, nach Berlin zu fahren, ist Realität geworden. Jeder Spieler hat alles gegeben, und jetzt sind wir im Finale.” Kovac betonte zudem, dass seine Mannschaft mit der Entscheidung beim vermeintlichen Handspiel von di Santo Glück hatte: “Wenn er es nicht pfeift, ist es auch okay. Aber insgesamt war die eine oder andere Entscheidung heute nicht optimal. Aber da stehe ich mal über den Dingen und nehme den Sieg mit.”