Eintracht Frankfurt hat den ganz großen Coup geschafft und zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte den DFB-Pokal gewonnen. 30 Jahre nach einem 1:0-Sieg über den VfL Bochum in der Saison 1987/88 triumphierten die Hessen am Samstagabend völlig überraschend, aber keineswegs unverdient mit 3:1 gegen den FC Bayern München, dessen Traum vom Double damit jäh geplatzt ist.
Die Eintracht trat von Beginn an ebenso giftig wie mutig auf und wurde früh belohnt. Schon in der elften Minute leistete sich James Rodriguez im Spielaufbau einen Ballverlust gegen Ante Rebic, der nach einem Doppelpass mit Kevin-Prince Boateng nicht mehr einzuholen war und die SGE in Führung schoss. Zu diesem Zeitpunkt hatte bei einem Freistoß von Robert Lewandowski bereits die Latte für Frankfurt gerettet und in der Folge ließen die optisch überlegenen Bayern einige weitere Gelegenheiten liegen. Frankfurt kam nur noch zu wenigen Kontern, war aber gerade über den umtriebigen Rebic immer gefährlich.
Nichtsdestotrotz ging es mit der Frankfurter Führung in die Pause und auch im zweiten Durchgang verteidigte die Mannschaft von Trainer Niko Kovac, der im letzten Spiel für die Eintracht auf einen künftigen Arbeitgeber traf, den knappen Vorsprung erfolgreich. Zumindest bis zur 53. Minute, ehe Lewandowski nach einer Hereingabe von Joshua Kimmich zur Stelle war und Omar Mascarell den Ball ins eigene Tor abfälschte. Frankfurt ließ sich von diesem Rückschlag aber nicht aus dem Konzept bringen und blieb ein sehr unangenehmer Gegner.
Schiri Zwayer im Mittelpunkt
Nach 80 Minuten rettete bei einem Kopfball von Mats Hummels ein weiteres Mal die Latte für die Eintracht, die ihrerseits zwei Minuten später nach einem langen Ball von Danny da Costa durch den der Bayern-Defensive wieder einmal enteilten Rebic zum 2:1 kam. Zu Recht gab Schiedsrichter Felix Zwayer den Treffer trotz eines unabsichtlichen Handspiels von Boateng im Mittelfeld. Zwayer stand dann auch in der Münchner Schlussoffensive im Blickpunkt. In der vierten Minute der Nachspielzeit traf Boateng Javi Martinez im Strafraum, doch auch nach Ansicht der Videobilder verzichtete der Referee auf einen sicher möglichen Elfmeterpfiff. Stattdessen gab es Eckball, in dessen Anschluss die Eintracht den Ball eroberte und der gesamten Bayern-Elf inklusive dem aufgerückten Torwart Sven Ulreich davon lief und das entscheidende 3:1 markierte.