Der neue HSV-Trainer: Labbadia muss nur noch unterschreiben!

Simon Schneider | am: 02.12.24
Wer wird neuer Trainer beim HSV? Die Antwort heißt mal wieder: Bruno Labbadia. Was wie eine Zeitreise klingt, wird in der Saison 2024/2025 mal wieder Realität.

Der Hamburger SV hat sich am Wochenende mit dem 3:1-Auswärtssieg beim Karlsruher SC eindrucksvoll zurückgemeldet. Die Rothosen sind in der Zweitliga-Tabelle vom zehnten auf den zweiten Platz gesprungen. Interimstrainer Merlin Polzin hatte das Team perfekt eingestellt. Trotzdem wird am Wochenende im Heimspiel gegen Darmstadt vermutlich schon ein neuer Mann an der Seitenlinie stehen. Oder spätestens in der Woche danach.

Beim HSV hat man sich intern, so die Infos aus dem Umfeld der Führungsetage, bereits auf einen neuen Coach festgelegt. Was ein bisschen wie aus einer komplett anderen Zeit klingt, wird erneut Realität. Zum dritten Mal in seiner Trainer-Laufbahn wird Bruno Labbadia den Hamburger SV übernehmen.

Bruno Labbadia wird Steffen Baumgart beerben

Es ist mit sehr großer Sicherheit davon auszugehen, dass Bruno Labbadia noch vor Weihnachten als neuer Trainer beim Hamburger SV vorgestellt wird. Unsere Quellen sagen, dass sich beide Seiten quasi einig sind. Es sind nur noch kleine Details zu klären. Das wohl wichtigste Argument für Labbadia ist, dass der ehemalige Stürmer den HSV bereits zwei Mal trainiert hat.

Alle anderen Trainernamen, die in den zurückliegenden Tagen mit dem HSV in Verbindung gebracht wurden, beispielsweise Ruud van Nistelrooy, können ins Reich der Sagen verwiesen werden. Zumal der Niederländer jüngst Leicester City in der Premier League übernommen hat.

Enge Freundschaft zwischen Kuntz und Labbadia auschlaggebend

Wirklich ernsthaft hat sich Sportdirektor Stefan Kuntz bisher tatsächlich nur mir Bruno Labbadia beschäftigt. Kuntz und Labbadia sind seit Jahrzehnten eng befreundet. Die beiden waren zur aktiven Zeit einst Sturmpartner beim 1. FC Kaiserslautern. Labbadia wohnt seit Jahren in Hamburg und hat sich mit Kuntz regelmäßig getroffen – auch schon vor der Entlassung von Baumgart.

Ob man einen wo wichtigen Posten allerdings von Freundschaften, Loyalitäten und Bequemlichkeiten abhängig machen sollte, steht auf einem anderen Blatt.

Zuspruch für Labbadia gibt es auch von außen. Rafael van der Vaart, der selbst beim HSV unter Labbadia gespielt hat, erklärte: „Bruno ist ein erstklassiger Coach, der jede Mannschaft besser macht. Mit ihm wäre der Aufstieg drin. Er ein harter Arbeiter, der viel von seinen Spielern verlangt. Aber sein Erfolg gibt ihm recht“.

Trainerstationen von Bruno Labbadia

Bruno Labbadia hat den HSV bereits 100 Mal gecoacht. In seiner ersten Zeit beim Hamburger SV hatte Bruno Labbadia 51 Mal an der Seite der Rothosen gestanden, bei einem Punkteschnitt von 1,63. Beim zweiten Engagement standen schlussendlich 49 Partie mit einem Punktschnitt von 1,20 zu Buche.

Der erfahrene 58jährige hat in seiner Trainer-Karriere zudem den SV Darmstadt 98, die SpVgg Greuther Fürth, Bayer 04 Leverkusen, zwei Mal den VfB Stuttgart, Hertha BSC und den VfL Wolfsburg betreut.

Merlin Polzin: Mehr als eine Notlösung

So lange die Tinte unter dem Vertrag noch nicht trocken ist, ist die Verpflichtung von Bruno Labbadia natürlich noch nicht sicher. Interimstrainer Merlin Polzin, der bereits im Februar ein Spiel an der Seitenlinie stand, hat mit seiner offensiven Spielweise beim KSC für Aufsehen gesorgt. Polzin besitzt die UEFA Pro-Lizenz, könnte also den Chefposten übernehmen.

Nach dem Spiel in Karlsruhe erklärte der Interimscoach zwar, dass er keinen „Bock“ auf den Chefposten hat, doch mit einem konkreten Angebot auf dem Tisch, könnte ein Umdenken einsetzen.

Wir gehen, Stand heute, aber nicht davon aus, dass Sportvorstand Stefan Kuntz ins Risiko geht und mit dem erst 34-Jährigen die Mission Aufstieg angeht. Die Zeit von Merlin Polzin wird kommen, aber noch nicht in diesen Tagen. Der Favorit bleibt Bruno Labbadia, auch falls Polzin noch ein weiteres Spiel als Cheftrainer bekommen sollte.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen