Denkwürdiger Krimi im DFB-Pokal: Bayern wankt, fällt aber nicht

Simon Schneider | am: 04.04.19
Bayern Heidenheim 5-4
Mats Hummels und die Bayern hätten sich gegen Heidenheim fast blamiert. War das Match vielleicht ein Warnschuss zur richtigen Zeit vor dem Top-Duell gegen den BVB? (Foto: foto2press)

Der FC Bayern München ist einer Blamage im DFB-Pokal nur knapp entkommen: In einem völlig verrückten Spiel gegen den Zweitligisten 1. FC Heidenheim gewann das Team von Trainer Niko Kovac am Ende mit 5:4 – nach regulärer Spielzeit wohlgemerkt. Nach einem Platzverweis für Niklas Süle mussten die Bayern 75 Minuten lang in Unterzahl agieren, am Ende entschied ein Elfmetertor von Robert Lewandowski die Partie. Sollten die Bayern auch am Samstag im Topspiel gegen Dortmund solche Defensivschwächen offenbaren, könnte sich das bitter rächen.

Wer das Ergebnis erst am Donnerstagmorgen in der Zeitung gelesen hat, dürfte auf den ersten Blick davon ausgegangen sein, dass die Pokalpartie zwischen Bayern und Hoffenheim im Elfmeterschießen entschieden wurde. Das 5:4 war allerdings tatsächlich das Resultat nach 90 mehr als denkwürdigen Minuten.

Alles schien den erwarteten Verlauf zu nehmen

Bayerns Trainer Niko Kovac hatte vor dem Spiel immer wieder gewarnt, man dürfe noch nicht an das Gipfeltreffen mit dem BVB denken. Aber offenbar war der ein oder andere Bayern-Spieler mit seinen Gedanken doch schon beim kommenden Samstag. Anders sind die vielen Unkonzentriertheiten kaum zu erklären, die fast zu einer peinlichen Pleite geführt hätten.

Dabei hatte die Begegnung so begonnen, wie es jeder erwartet hatte: Nach 12 Minuten brachte Joshua Kimmich eine Ecke vor das Tor des Zweitligisten, dort konnte Leon Goretzka völlig ungestört zum 1:0 einköpfen. Ab jetzt schien die Frage nur noch zu sein, wie hoch die Bayern das Spiel gewinnen würden.

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Süle büßt für Thiagos Black-Out

Drei Minuten später unterlief Thiago allerdings ein katastrophaler Fehlpass in der eigenen Hälfte, Niklas Süle wollte in höchster Not retten, traf aber statt des Balles nur Heidenheims Robert Andrich. Schiedsrichter Winkmann zeigte Süle zunächst nur die Gelbe Karte, schaute sich die Szene dann aber nochmal in der Review-Area an – und zückte Rot. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung.

Den folgenden Freistoß aus 16 Metern knallte Schnatterer an die Latte, ab jetzt waren die Gäste im Spiel. In der 27. Minute war es dann passiert: Der überragende Schnatterer flankte auf den zweiten Pfosten, wo Robert Glatzel per Kopf den 1:1-Ausgleich erzielte. Heidenheim ließ den Ball jetzt gegen die dezimierten Bayern geschickt laufen, der Rekordpokalsieger war völlig von der Rolle.

Schnatterer überragend in der ersten Halbzeit

Noch vor der Halbzeit war es erneut Schnatterer, der nach einem Pass von Griesbeck das 1:2 erzielte (37.) und die Partie damit komplett drehte. Die Bayern wurden mit Pfiffen in die Pause verabschiedet, es lag eine Sensation in der Luft.

Niko Kovac reagierte nun und brachte Lewandowski und Coman ins Spiel. Thomas Müller berichtete später außerdem, es sei während der Halbzeit in der Kabine “sehr laut” geworden. Die Bayern kamen wie verwandelt auf den Platz zurück und nahmen das Heft sofort in die Hand.

Mit Lewandowski kommt die Wende

Zunächst erzielte Müller nach klugem Zuspiel von Lewandowski den 2:2-Ausgleich (53.), dann traf der polnische Top-Torjäger nur zwei Minuten später selbst zum 3:2. Bayern hatte das Match jetzt – trotz Unterzahl – komplett im Griff. Heidenheim wirkte verunsichert, spätestens nach dem 4:2 durch Gnabry (65.) schien die Partie endgültig entschieden.

“Mich ärgert es, dass man als FC Bayern ein 4:2 nicht sicher verwalten und den Sieg nach Hause bringen kann. Bei allem Respekt vor Heidenheim – das darf einfach nicht passieren”, merkte Kovac nach dem Spiel an. Denn der Zweitligist hatte durch einen Doppelschlag von Glatzel (74. / 77.) tatsächlich auf 4:4 gestellt, vorausgegangen waren haarsträubende Fehler von Müller und Hummels.

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Thomalla vergibt den Matchball für Heidenheim

In der 82. Minute schien der K.o. für die Bayern dann ganz nah, als der eingewechselte Denis Thomalla ganz frei auf das Bayern-Tor zulief, aber an Keeper Sven Ulreich scheiterte. Fast im direkten Gegenzug bekam Busch den Ball im Strafraum an die Hand, Referee Winkmann zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt.

Robert Lewandowski ließ sich die Chance nicht entgehen und traf eiskalt zum 5:4-Siegtreffer. Damit stehen die Bayern zum zehnten (!) Mal in Folge im Halbfinale des DFB-Pokals. Ob dieser Auftritt für das Topspiel gegen den BVB allerdings Mut gemacht hat, ist zweifelhaft.

Bayern ist Favorit im Topspiel gegen den BVB

Bei den Buchmachern sind die Bayern am Samstag aber trotzdem der klare Favorit. Für einen Heimsieg des FCB gibt es beim Top-Wettanbieter 22bet die attraktive Quote von 1,54. Wer hingegen auf den BVB setzt, kann sich eine Quote in Höhe von 5,45 sichern.

 

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen