Schon seit Wochen hielten sich die Gerüchte, jetzt ist die Katze aus dem Sack: Marco Rose wird ab der kommenden Saison der neue Trainer bei Borussia Mönchengladbach. Am Mittwoch bestätigte Gladbach offiziell die Personalie, auch Roses bisheriger Verein RB Salzburg gab den Wechsel bekannt. Der 42-Jährige war zuletzt heiß begehrt und wurde auch mit Schalke 04, dem VfL Wolfsburg und der TSG Hoffenheim in Verbindung gebracht.
“Es ist ja kein Geheimnis, dass es nicht nur eine Anfrage aus der Bundesliga gab. Das waren schon ein paar mehr. Jetzt bin ich froh, dass es raus ist. Es war eine intensive Phase für mich, die Entscheidung war nicht leicht”, so Marco Rose in einer offiziellen Stellungnahme.
Rose schwärmt von den 70ern
Am Ende gaben offenbar das Renommee der Borussia sowie die sportliche Perspektive den Ausschlag. Rose gibt sich geradezu begeistert von seinem neuen Arbeitgeber: “Dieser Club hat in den 70er-Jahren den deutschen Fußball bestimmt. Hier haben tolle Spieler und Trainer gearbeitet. Gladbach hat eine fantastische Fankultur und große Ambitionen für die Zukunft, das hat mich gereizt.”
Auch Gladbachs Sportdirektor Max Eberl schien äußerst glücklich mit seinem Coup. Der 45-Jährige hatte sich intensiv um Rose bemüht und ihn letztlich von einem Engagement in Gladbach überzeugt. “Im Leben gibt es manchmal Chancen, die muss man einfach ergreifen. Dieser Prozess hätte auch eingesetzt, wenn wir auf Platz drei gestanden hätten”, so Eberl.
Dumm gelaufen für Dieter Hecking
Mit dieser etwas sperrigen Formulierung bestätigte Eberl indirekt, was in Gladbach schon seit Tagen zu hören war. Der anstehende Trainerwechsel war eine Entscheidung für Marco Rose und nicht gegen den aktuellen Trainer Dieter Hecking.
Die Gladbacher Führung scheint so überzeugt von den Fähigkeiten Roses, dass die Entlassung von Hecking komplett unabhängig von den sportlichen Ergebnissen erfolgt wäre.Oder anders herum: Wäre Rose nicht verfügbar gewesen, wäre Hecking in der nächsten Saison vermutlich noch Trainer in Gladbach.
Gladbach muss Ablöse an Salzburg zahlen
Als klar war, dass Rose für die kommende Saison auf dem Trainermarkt ist, setzte Eberl alle Hebel in Bewegung – und stach damit drei andere Bundesligisten aus: Es gilt als gesichert, dass sowohl der VfL Wolfsburg, als auch Schalke 04 und die TSG Hoffenheim großes Interesse an Rose hatten.
Um Rose aus Salzburg loszueisen, muss Borussia Mönchengladbach auch finanziell in die Tasche greifen. Der Ex-Profi hatte bei den Roten Bullen noch einen Vertrag bis 2020, deswegen wird Gladbach wohl eine Ablösesumme in Höhe von rund einer Million Euro hinblättern müssen.
Alexander Zickler als Co-Trainer
Rose wird seine drei Co-Trainer Patrick Eibenberger, Rene Maric und den ehemaligen Bayern-Stürmer Alexander Zickler mit nach Gladbach bringen. Gerüchten zu Folge hat Rose in Gladbach einen Dreijahresvertrag unterschrieben, der auch eine Ausstiegsklausel beinhaltet.
Dazu wollte weder der Club noch der Trainer etwas sagen. Rose kommentierte nur kurz und knapp: “Zu Vertragsinhalten äußere ich mich grundsätzlich nicht.”
Schafft die Borussia noch den Sprung in die Champions League?
Der Schatten von Marco Rose liegt also schon über dem Borussia-Park, dennoch muss Gladbach die laufende Saison mit Dieter Hecking bestmöglich zu Ende bringen. Am Ende soll die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb stehen – am besten für die Champions League.
Gladbach am Samstag in Hannover
Der Trend spricht aber nicht gerade für die Borussia. Aus den letzten acht Partien holte die Hecking-Elf nur einen einzigen Sieg. Der Druck vor dem Auswärtsspiel beim Tabellenletzten Hannover 96 (Samstag um 15:30 Uhr) ist also groß. Mit einer Quote von 1,60 bei 22bet ist Gladbach in diesem Match immerhin der klare Favorit.