Das ist ein schwerer Rückschlag für die sportlichen Ambitionen des SV Werder Bremen: Davy Klaassen wird in dieser Woche aller Voraussicht nach zu Ajax Amsterdam wechseln. Wie verschiedene Medien melden, soll der Transfer schon am Donnerstag über die Bühne gehen. Klaassen ist sich mit seinem Ex-Club längst einig und hat den Bremer Bossen mitgeteilt, dass er zurück nach Amsterdam will. Zwischen Werder und Ajax geht es jetzt nur noch um letzte Details bei der Ablösesumme. Finanziell macht der Deal aus Sicht der Norddeutschen zweifellos Sinn. Die Kassen bei Werder sind bekanntlich leer – und am nächsten Montag schließt das Transferfenster. Allerdings reißt der Weggang von Klaassen auch eine riesige Lücke in die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt.
Noch am Mittwoch stand Davy Klaassen ganz normal mit seinem Teamkollegen auf dem Trainingsplatz in Bremen. Dass der Niederländer aber auch noch am Samstag beim Heimspiel gegen Arminia Bielefeld ein Teil der Werder-Mannschaft sein wird, gilt als fast ausgeschlossen. Klaassen bereitet seinen Abschied aus der Hansestadt vor. Das Ziel: Ajax Amsterdam.
Klaassen war bei Werder ein Volltreffer
Klaassen stand beim niederländischen Rekordmeister schon von 2011 bis 2017 unter Vertrag – jetzt zieht es den Mittelfeldspieler zurück in seine Heimat. Werder hatte den 27-Jährigen vor zwei Jahren vom FC Everton verpflichtet. Und Klaassen entpuppte sich als einer der wenigen rundum gelungenen Transfers, die Werder in den vergangenen Jahren getätigt hat.
Selbst in der letzten Saison, die um ein Haar mit dem Abstieg in die 2. Bundesliga geendet wäre, war Klaassen noch einer der wichtigsten Spieler und im Grunde der Garant dafür, dass Werder sich über die Relegation noch retten konnte. Rein sportlich ist der kurzfristige Weggang des Niederländers daher ein schwerer Schlag für die Grün-Weißen.
Ajax will den Preis drücken
Es wird erwartet, dass Werder und Ajax sich im Laufe des Donnerstags auf einen Deal einigen. Ein erstes Angebot hatten die Bremer abgelehnt – sie fordern eine deutlich zweistellige Millionensumme. Die Ajax-Bosse hatten zunächst aber nur sieben Millionen plus fünf Millionen als weitere Bonuszahlungen geboten.
Die wirtschaftliche Not bei Werder ist groß. Das weiß natürlich auch Ajax. Deswegen sah sich Bremens Geschäftsführer Frank Baumann noch Anfang der Woche genötigt, ein klares Signal zu setzen: “Wir werden keinen Leistungsträger unter Wert verschleudern. Wir geben Spieler nur ab, wenn ein Angebot entsprechend attraktiv ist.”
Holt Werder jetzt Kevin Stöger als Ersatz?
Dass der Klaassen-Transfer doch noch scheitern könnte, gilt aber als ausgeschlossen. Ajax will den Spieler unbedingt – und Bremen braucht dringend das Geld. Es soll und wird jetzt alles ganz schnell gehen. Vor allem, weil Werder sich bis zum Ende der Transferphase noch nach einem Ersatz umschauen muss.
Ein Kandidat soll der Bild-Zeitung zu Folge der ehemalige Düsseldorfer Kevin Stöger sein. Dafür spricht aus Werder-Sicht, dass Stöger ein absolutes Schnäppchen wäre. Der 27-Jährige ist aktuell vereinslos und würde demnach keine Ablöse kosten.
Was passiert mit Milot Rashica?
Eine Hängepartie gibt es derweil noch immer um Milot Rashica. Werder würde den Stürmer gerne für einen adäquaten Preis verkaufen und hat deutlich mehr als 20 Millionen im Sinn. Das Problem: So viel will in Corona-Zeiten niemand für den Kosovaren bezahlen. RB Leipzig soll beispielsweise ein Angebot von 14 Millionen abgegeben haben. Da konnten die Werder-Verantwortlichen nur müde lächeln.