Der FC Schalke 04 hat eine mehr als enttäuschende Saison hinter sich, jetzt werden die Uhren auf Null gestellt. Im Blickpunkt ist dabei vor allem der neue Trainer David Wagner, der am Donnerstag in Gelsenkirchen offiziell vorgestellt wurde. Der 47-Jährige begrüßte die Journalisten mit einem launigen Spruch und zitierte dann gleich zum Auftakt seinen Freund Jürgen Klopp. Neben Wagner würden auch der neue Kaderplaner Michael Reschke sowie Sascha Riether vorgestellt, der künftig die Lizenzspieler-Abteilung koordinieren soll.
David Wagner nahm braungebrannt und gut gelaunt auf dem Podium Platz und machte sich zunächst mal darüber lustig, dass viele Medienvertreter erkannbar alt geworden seien. Wagner erkannte diverse Pressekollegen noch aus seiner Zeit als Spieler bei Schalke – vor mehr als 20 Jahren.
Wagner und das Klopp-Zitat
Danach bemühte Wagner einen Satz, den auch Jürgen Klopp fast schon wortgleich benutzt hat: “Für mich ist es nicht wichtig, was die Leute sagen, wenn ich kommt. Für mich zählt viel mehr, was sie sagen, wenn ich eines Tages gehe.”
Wagner steht als Trainer für Kontinuität. Beim Erzrivalen Borussia Dortmund war der gebürtige Frankfurter knapp fünf Jahre als Coach für die U23 verantwortlich, danach folgten knapp vier Jahre bei Huddersfield Town in England.
Job auf Schalke soll kein Intermezzo werden
Dass der Trainerjob auf Schalke für viele seiner Vorgänger zuletzt eher ein Schleudersitz war, weiß auch Wagner. Der 47-Jährige glaubt aber trotzdem daran, in Gelsenkirchen eine mehrjährige Ära zu prägen: “Wenn ich das nicht für möglich halten würde, dann wäre ich nicht hier.”
Schneider setzt auf Wagner als Menschenfänger
Neben Wagner saß Sportvorstand Jochen Schneider, der den neuen Coach in höchsten Tönen lobte: “Sein Fußball ist offensiv ausgerichtet. Und vor allem kann er duch seine offene Art viele Menschen begeistern. David Wagner kann – im sprichwörtlichen Sinne – den Laden hier anzünden.”
Schalke kopiert den BVB
Schalke stellt sich für die Zukunft komplett neu auf – und das nicht nur auf der Position des Trainers. Es ist offensichtlich, dass die Königsblauen einen Blick nach Dortmund riskiert haben und nun die Strukturen des BVB ein bisschen kopieren.
So wird Ex-Spieler Sascha Riether demnächst der Leiter der Lizenzspieler-Abteilung sein – exakt die Rolle, die Sebastian Kehl seit einem Jahr in Dortmund ausfüllt.
Reschke gibt sich selbst einen Maulkorb
Darüber hinaus hat Schalke sich die Dienste von Michael Reschke als Kaderplaner und Chef der Scouting-Abteilung gesichert. Der Rheinländer stand zuletzt als Sportvorstand beim VfB Stuttgart in der ersten Reihe – und scheiterte krachend.
Reschke hat aus diesem Desaster – das seinen einst exzellenten Ruf schwer beschädigt hat – offenbar gelernt. Bei seiner Vorstellung betonte der 61-Jährige, sich in der Zukunft nicht mehr öffentlich äußern zu wollen. Es sei nun an der Zeit “zu malochen statt zu reden”, so Reschke.
Wagner gibt kein Saisonziel aus
Ein offizielles Saisonziel wird der FC Schalke für die kommende Spielzeit derweil nicht ausgeben. David Wagner blockte diese Frage gleich mehrfach ab. Man wolle sich “selbst nicht limitieren”, allerdings soll am Ende schon eine bessere Platzierung als in der abgelaufenen Saison herausspringen. Diese schloss Schalke auf einem desaströsen 14. Tabellenplatz ab.