Hertha-Trainer Pal Dardai stand ja schon länger in der Diskussion. Nach null Punkten aus den ersten drei Bundesliga-Spieltagen und vor allem dem 0:5 gegen die Bayern stellte Dardai seine Position selbst infrage. Er hänge nicht an seinem Posten, er helfe nur aus. Wenn ein großer Trainer käme, ginge er sofort zurück zur U16. Die Hertha-Führung um Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic war von dieser Art Offenheit nicht begeistert. Es habe danach ein klärendes Gespräch gegeben, nun sei „alles in Ordnung“. Nach dem 3:1-Arbeitssieg gegen Bochum schien sich die Lage vorübergehend entspannt zu haben. Nun aber gibt es neue Gerüchte um eine Kontaktaufnahme der Hertha-Führung zu Dortmunds Technischem Direktor Edin Terzic.
Fredi Bobic „dementierte“ das Gerücht auf Nachfrage am Mittwoch. Da gäbe es „wenig Spielraum“, hieß es. Man darf davon ausgehen, dass die Bundesliga-Begegnung am Freitag zwischen den Kellerkindern Hertha BSC und Greuther Fürth für Dardai zum Endspiel wird.
Gewinnt er das Spiel, erhält er eine weitere Gnadenfrist. Verliert er, darf man am Wochenende mit der Vorstellung eines neuen Trainers rechnen. Möglicherweise heißt der dann Edin Terzic.
Übereinstimmende Berichte über Kontakt der Hertha-Führung zu Terzic
Nachdem bereits in den vergangenen Wochen Gerüchte kursierten, dass das Hertha-Managment hinter den Kulissen mit Kandidaten wie Lucien Favre, Domenico Tedesco oder Florian Kohfeldt spreche, berichtete Sport-Bild nun, dass sich Hertha in Dortmund nach einer Alternative für Dardai umschaue.
Es ginge konkret um den derzeitigen Technischen Direktor von Borussia Dortmund, den 38-jährigen Edin Terzic. Auch in anderen Medien tauchte die Meldung auf.
Hertha habe die grundsätzliche Bereitschaft Terzics für einen Wechsel zum Hauptstadt-Club abklopfen wollen. Ein Abschied aus Dortmund käme für den EX-BVB-Coach jedoch „derzeit“ nicht infrage. Auch Fredi Bobic wies die Berichte inzwischen zurück. Er könne die Gerüchte „klar dementieren“, da gäbe es wenig Spielraum.
Personalsorgen bei Hertha vor dem Freitagspiel
Die Berliner haben derzeit zu allem Überfluss eine Reihe von Ausfällen zu beklagen. Auf Lukas Klünter und Jordan Torunarigha, die sich in Bochum verletzt hatten, muss die Hertha mehrere Wochen verzichten.
Auch die schon länger verletzten Stefan Jovetic und Rune Jarstein stehen noch nicht wieder bereit. Ein Fragezeichen gibt es bei Marton Dardai, der zuletzt an einer Sprunggelenksverletzung laborierte. Ein letzter Härtetest soll Klarheit bringen, ob er Freitag spielen kann.
Davie Selke befindet sich dagegen wieder im Mannschaftstraining. Der Stürmer fehlte mehrere Wochen, nachdem er sich im Spiel gegen den FC Bayern einen Rippenanbruch zugezogen hatte. Er scheint für das Spiel gegen Fürth wieder rechtzeitig fit zu werden.
Große Hoffnungen setzt man in Berlin außerdem auf den Ex-Schalker Suat Serdar, der in der Partie gegen Bochum zwei Treffer erzielte. Er sei laufstark und torgefährlich, so Coach Dardai, jetzt müsse nur noch die Konstanz hinzukommen.
Für das Heimspiel gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth erwartet der Noch-Hertha-Coach keinen Wunderkick, sondern einen weiteren Arbeitssieg.
Fürths Coach Stefan Leitl glaubt fest an den Klassenerhalt
Aufsteiger Fürth ist derzeit das Tabellenschlusslicht und konnte bislang lediglich gegen Arminia Bielefeld am zweiten Spieltag einen einzigen Punkt holen.
Coach Stefan Leitl macht sich vor dem Spiel in Berlin Mut: Man habe viele neue Spieler, die man nun schnell integrieren und an die eigene Spielphilosophie anpassen müsse. Er sei felsenfest davon überzeugt, dass seine Mannschaft noch viele gute Spiele machen werde. Er glaube an den Klassenerhalt, man werde dafür akribisch arbeiten.
Freitagspiel zwischen Hertha und Fürth als Stunde der Wahrheit
Die beiden Kellerkinder Hertha BSC und Greuther Fürth eröffnen Freitag im Berliner Olympiastadion den 5. Bundesligaspieltag. Für beide Teams, und vor allem für die Trainer, wird die Begegnung zu so etwas wie eine Stunde der Wahrheit. Verliert der Gastgeber, kann Pal Dardai zu Herthas U16 zurück. Verliert Fürth, könnte dort ein Trainerwechsel anstehen.
Die Wettanbieter sehen Vorteile für die Berliner. Bei bet-at-home ist für einen Hertha-Sieg eine 1.71-Quote im Angebot, für einen Sieg der Gäste die Quote 4.60. Die Partie in Berlin beginnt Freitag um 20:30 Uhr.