Immer noch extrem jung, doch bereits mit einigen wichtigen Erfahrungen in der Bundesliga sowie Europa ausgestattet. Begehrt von den ganz großen Klubs. Überaus ehrgeizig und dennoch klug genug, jeden Schritt in ihrer Karriere ganz genau zu planen. Diese Beschreibung passt sowohl auf den Noch-Hoffenheimer Coach Julian Nagelsmann, der zur Saison 2019/ 20 RB Leipzig übernehmen wird, als auch auf Nationalstürmer Timo Werner von den Roten Bullen. Und es scheint so, als würde die Wahrscheinlichkeit steigen, dass der junge Trainer dann den Starstürmer noch zu seinen Spielern zählen können wird. Denn Werner ist von der Verpflichtung Nagelsmanns als zukünftigen Trainer begeistert.
Dass er nicht nur bei den ganz großen Klubs im Inland, sondern auch quer durch die europäischen Top-Ligen überaus begehrt ist, weiß Timo Werner natürlich. Und gibt dies auch unumwunden zu. „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde: Ich werde damit nicht konfrontiert. Und wenn man mit 22 eine ordentliche Statistik hat, weckt man Interesse,“ meint der in Leipzig so erfolgreiche Youngster. Und beweist dabei noch eine gute Portion Understatement. Denn 47 Tore in 158 Bundesliga- Einsätzen in seinem Alter sind nicht nur eine ordentliche, sondern eine bärenstarke Statistik.
Umso mehr überrascht es, dass er nun seine Treue zu den Roten Bullen bekennt. Schließlich wird er mit den Sachsen in der kommenden Saison nur in der kleineren Europa League, statt in der glanzvollen Champions League vertreten sein. Doch gerade nach der Weltmeisterschaft, dem verlängerten Urlaub und dem damit einhergehenden verspäteten Einstieg in die Saisonvorbereitung ist Werner froh, in ein vertrautes Umfeld zurückzukehren. „Nach der WM ist es umso besser für mich, bei RB Leipzig zu spielen, ich fühle mich hier auch einfach extrem wohl. Bei einem neuen Klub mit vier Wochen Verspätung ins Training einzusteigen, wäre sowieso nicht förderlich.“
Werner wertet Nagelsmann- Verpflichtung als Ansage an Konkurrenz
Dass er sich grundsätzlich schon einmal Gedanken gemacht habe, wohin ihn sein weiterer Karriereweg führen wird, leugnet Werner keineswegs. Ganz im Gegenteil, er gesteht offenherzig: „Am Ende der letzten Saison habe ich flüchtig mal darüber nachgedacht: Was bringt eigentlich die Zukunft? Aber diese Gedanken habe ich komplett abgeschaltet. Ich habe noch zwei Jahre Vertrag, konzentriere mich voll auf das Fußballspielen und darauf, mit RB den größtmöglichen Erfolg zu haben und am besten wieder in die Champions League zu kommen.“ Mit einem Timo Werner in Top- Form steigen die Chancen der Leipziger darauf natürlich.
Und auch mit dem innovativen Trainer Nagelsmann? Werner beantwortet diese Frage mit einem deutlichen Ja. „Ich finde, Julian Nagelsmann ist in Deutschland mit der beste Trainer, den es gibt. Solch einen Coach zu bekommen, ist auch ein Statement an die Liga. Viele andere wollten ihn auch. Für mich spielt das in meinen Überlegungen eine wichtige Rolle. Wenn ich nicht vorzeitig verkauft oder rausgeschmissen werde“, grinst der pfeilschnelle Stürmer, „wäre es reizvoll, mit ihm auch noch einige Jahre zusammenzuarbeiten. Er kann uns als Team und junge Spieler sehr weit bringen.“ Somit stehen die Chancen der Leipziger nicht nur gut, Werner kurzfristig halten zu können. Selbst eine weitere Vertragsverlängerung über das Jahr 2020 hinaus scheint dank Nagelsmann möglich.