Im gesamten deutschen Profisport gibt es derzeit nur noch ein einziges Thema: das Coronavirus. Die Saison in der ersten und zweiten Bundesliga ist momentan unterbrochen – offiziell aber nur bis Anfang April. Dass die Partien dann aber regulär weitergehen, erscheint derzeit utopisch. Inzwischen haben sich die ersten Spieler infiziert, ganze Mannschaften – wie beispielsweise Hertha BSC – müssen in zweiwöchige Quarantäne. Wirklich seriös kann derzeit niemand sagen, welche Konsequenzen die Corona-Krise für den Profifußball kurz- und langfristig haben wird. Auch ein Abbruch und eine Annullierung der Saison 2019/2020 ist nicht mehr undenkar. Das wäre zweifellos eine kleine Katastrophe für Arminia Bielefeld.
Nach jetzigem Stand hat die DFL (Deutsche Fußball Liga) nur den 26. und 27. Spieltag in der 2. Bundesliga verschoben. Am 3. April um 18:30 Uhr ist das Heimspiel von Arminia Bielefeld gegen Dynamo Dresden angesetzt – offiziell ist diese Partie noch nicht abgesagt worden. Dass an diesem Tag aber tatsächlich der Ball auf der Bielefelder Alm rollt, glaubt eigentlich niemand.
Hertha BSC komplett in Quarantäne
Das Coronavirus breitet sich in Deutschland in rasender Geschwindigkeit aus, mittlerweile sind auch die ersten Profifußballer betroffen. Bei Hertha BSC hat es offenbar Maximilian Mittelstädt erwischt. Daraufhin mussten sich bei den Berliner die gesamte Mannschaft, das Trainerteam und alle Betreuer in häusliche Isolation begeben. Und es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis weitere Clubs und weitere Spieler betroffen sind.
Geisterspiele als Notlösung?
Wie geht es nun also weiter in den deutschen Profiligen? Kann die laufende Saison noch zu Ende gespielt werden? Oder droht gar ein kompletter Abbruch der Spielzeit? Und wie wird das Tableau dann sportlich gewertet? Was ist mit Auf- und Abstiegen? Wirkliche Antworten auf diese Fragen hat derzeit keiner der Verantwortlichen bei DFL oder DFB.
“Wenn wir die Saison überhaupt noch zu Ende bringen können, dann sind Geisterspiele die einzige Option”, hat Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bereits klar gemacht. Mindestens bis zum Herbst wird es also wohl keine Fans mehr in den deutschen Stadien geben.
Bielefeld steht kurz vor dem Aufstieg
Wahrscheinlicher ist es aber momentan, dass überhaupt nicht mehr gespielt werden kann. Der Ausbruch der Pandemie steht noch ganz am Anfang, womöglich wird die Lage im Sommer die größte Dramatik erreichen.
Ein Abbruch der Saison würde nicht nur alle Vereine wirtschaftlich hart treffen, sondern einigen Clubs auch den Lohn für eine bis jetzt starke sportliche Leistung verderben. Betroffen wäre beispielsweise Arminia Bielefeld – das eigentlich kurz vor der Rückkehr in die erste Liga steht.
Arminia-Bosse würden “auf die Barrikaden gehen”
Die Ostwestfalen führen die Tabelle der 2. Liga mit deutlichem Vorsprung an, der Sekt für die Aufstiegsparty wäre wohl demnächst kalt gestellt worden. Geschäftsführer Markus Rejek hat deshalb bereits deutlich gemacht, dass ein Abbruch für ihn nicht in Frage kommt: “Man kann ja nicht so tun, als wäre die Saison bis jetzt gar nicht gespielt worden. Wenn das passiert, würden wir komplett auf die Barrikaden gehen.”
Rejek denkt laut darüber nach, die Saison bis weit in die Sommermonate hinein zu Ende zu spielen. “Nur dass die Spielzeit gar nicht mehr beendet wird, das ist keine Option.” Der 51-Jährige glaubt, dass dann viele Vereine wegen der fehlenden TV-Gelder in die Insolvenz gehen müssten: “Wenn bald nicht wieder gespielt wird, dann wird es viele Clubs nicht mehr geben.”
Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen
