Der deutsche Rekordmeister durchlebt komplizierte Wochen. Die zwischenzeitliche Covid-Infektion des Trainers, die Diskussion um Kimmich und die anderen mutmaßlich ungeimpften Bayern-Profis, die hohe Pflichtspiel-Belastung und die vielen Verpflichtungen der Stammspieler in den Nationalmannschaften hinterlässt offenbar Spuren. Der FC Bayern patzte in der noch nicht ganz so alten Saison nun schon zum dritten Mal. Die 1:2-Niederlage gegen den FC Augsburg am vergangenen Freitag zeigte deutlich, dass die Bayern angeschlagen sind. Und ein Ende der Probleme ist noch nicht in Sicht. Kimmich, Gnabry, Musiala, Choupo-Moting und Cuisance befinden sich immer noch oder schon wieder in Quarantäne und werden mindestens bei der Champions League-Begegnung in Kiew fehlen. Vor allem nimmt auch die Diskussion um Impfverweigerer Kimmich kein Ende. Der Verein zog derweilen Konsequenzen und streicht dem Mittelfeldstar einen Teil seines Gehalts.
Wie es heißt, habe es in den vergangenen Wochen beim FC Bayern München viel Überzeugungsarbeit gegeben, die ungeimpften Spieler zum Umdenken zu bewegen, bis auf Weiteres erfolglos. Jetzt hat sich die Vereinsführung entschlossen, zu härteren Mitteln zu greifen.
Kimmich wird für die Dauer des Ausfalls kein Gehalt gezahlt
Die vielen internen Gespräche der letzten Wochen hätten bei dem einen oder anderen der ungeimpften Spieler zu einem besseren Verständnis für die „Ansichten und Absichten des Klubs“ geführt, heißt es aus FCB-Vereinskreisen, zu einer konkreten Impfentscheidung führten sie bei den Betroffenen allerdings offenbar noch nicht.
Jetzt haben sich die Verantwortlichen an der Säbener Straße zu weitergehenden Schritten entschieden. Die ungeimpften Spieler wurden darauf hingewiesen, dass ihnen für die Zeitdauer, in dem sie dem Verein selbstverschuldet nicht zur Verfügung stünden, kein Gehalt ausgezahlt würde.
Das betrifft Kimmich und die anderen ungeimpften Spieler in Quarantäne, nicht aber für Niklas Süle. Da sich der Abwehrspieler doppelt geimpft mit Corona infiziert hatte, habe er Anspruch auf Lohnfortzahlung, erklärt der Sportanwalt Christoph Schickhardt.
Der FCB reist mit Rumpf-Mannschaft nach Kiew
Der deutsche Rekordmeister muss bei der Champions League-Partie gegen Kiew nicht nur auf Kimmich und Süle, sondern auch auf Gnabry, Musiala, Choupo-Moting und Cuisance verzichten, die sich Sonntag erneut in Quarantäne haben begeben müssen, nachdem sie in ihrem Umfeld Kontakt zu einer infizierten Person hatten.
Darüber hinaus fehlt Josip Stanisic wie Süle wegen einer Covid-19-Infektion. Dayot Upamecano muss eine Gelbsperre absitzen. Allzu große Sorgen müssen sich die Bayern deswegen vorerst nicht machen: Das CL-Achtelfinale haben die Bayern bereits erreicht.
Sind die Bayern in dieser Saison verwundbar?
Auch wenn die Nagelsmann-Elf einstweilen in der Königsklasse nicht unter Druck steht, und auch in der Liga immer noch die Tabelle anführt, muss man sicher so langsam aufpassen. Wenn die Bayern die inneren Querelen und coronabezogenen Ausfall-Probleme nicht irgendwann mal in den Griff bekommen, könnte es für sie bald ein böses Erwachen geben.
Denn schon am übernächsten Bundesliga-Spieltag müssen sie zum direkten Verfolger Borussia Dortmund, der nach der Bayern-Pleite in Augsburg nur noch einen Punkt Rückstand hat. Wenn der deutsche Rekordmeister dort nicht mit klarem Kopf, in Bestform und vor allem auch mit all seinen Schlüsselspielern antritt, könnte sie ihre Tabellenführung im Handumdrehen los sein.