Während in Europa alle Augen auf die EM in Deutschland gerichtet sind, spielen auch die Amerikaner Fußball. Titelverteidiger Argentinien ist erwartungsgemäß mit einem Sieg in die Copa America gestartet. Weltfußballer Messi stellte einen Rekord auf, ohne selbst ins Tor zu treffen.
Superstar Messi spielte seine 35. Copa-America-Partie. Damit führt er nun die Statistik an und stach den seit 1953 führenden Sergio Livingstone aus Chile aus. Messi lieferte bemerkenswerte Alleingänge, verfehlte das Tor nur knapp.
Partie wird zur Party für Messi
Die argentinischen Fans waren im Stadion von Atlanta nicht zu überhören. Jeder Ballkontakt ihres Idols wurde geradezu fanatisch gefeiert. Messi konnte zwar selbst keinen Ball im Tor versenken, lieferte aber die entscheidenden Vorlagen.
In der US-Liga läuft Messi für Inter Miami auf. In der Copa America zählt die Mannschaftsleistung für die Argentinier. Messi lieferte sehenswerte Steilpässe als Vorlagen für die Treffer von Julian Alvarez in der 49. Spielminute und Lautaro Martinez kurz vor Spielschluss. Damit brachte es der 36-Jährige auf 17 Vorlagen in seiner ganz persönlichen Copa-Statistik.
Messi: Wir hätten besser spielen können
Nach dem Spiel übte Messi Kritik: „Es hätte besser laufen können. Es war kompliziert.“ Als einen Glücksfall bezeichnete der Argentinier das schnelle Tor nach der Halbzeitpause. Die Kanadier konnten gut mithalten. Dies ist mit Sicherheit auch Jesse Marsch geschuldet. Der Ex-Leipziger hatte erst vor vier Wochen sein Amt als kanadischer Coach angetreten. Eine starke Leistung auf dem Rasen lieferte Bayerns Linksverteidiger Alphonso Davies ab.
Am Ende des Spiels gab es für den Kapitän von Les Rouges das Messi-Trikot als Anerkennung. Lobeshymnen vernahm Davies auch von spanischer Seite. Real Madrid hält bereits längere Zeit große Stücke auf den Kicker, der bei den Bayern in der letzten Zeit den Erwartungen häufiger hinterherhinkte.
Erinnerungen an den Wirbelwind
Die spanische Presse schwelgte in Erinnerungen. Die Marca bescheinigte dem kanadischen Außenverteidiger und Kapitän eine Zukunft „weg von München und ziemlich nah an Madrid“. Vor allem während der ersten Halbzeit kamen Erinnerungen an das 2:8 gegen Barcelona auf. Im Jahre 2020 hatte Wirbelwind Davies sein vielleicht bestes Spiel abgeliefert und europaweit für Aufsehen gesorgt.
Als messerscharfer Angreifer und Verteidiger verhalf Davies zu einem Sieg über eine deutlich überlegene Mannschaft. „Was für eine brutale Qualität“, so hieß es in der Sportzeitschrift weiter. „Davies scheint wieder ganz der Alte zu sein.“
Copa America stark aufgestellt
Peru und Chile haben am gestrigen Freitag den ersten Spieltag in Gruppe A mit einem 0:0 abgeschlossen. Die Gastgeber greifen Morgen im Spiel gegen Bolivien an. Brasilien bestreitet sein Auftaktspiel in der Südamerika-Meisterschaft am Montag gegen Costa Rica.
Das Turnier findet seit 1916 statt. Mit jeweils 15 erfolgreichen Teilnahmen teilen sich Argentinien und Uruguay den Rekord. Argentinien hat bisher neun Turniere im eigenen Land ausgerichtet. Seit 1993 wird das Turnier durch Mannschaften aus Nord- und Mittelamerika verstärkt. Für gewöhnlich handelte es sich um den Sieger und Zweitplatzierten. In diesem Jahr hat die Copa America gehörig Zuwachs bekommen und wurde um sechs Mannschaften des CONCACAF-Verbandes erweitert.