Pal Dardai ist bei Hertha BSC eine echte Vereinsikone und eine Art lebende Legende. Wie besonders die Beziehung zwischen dem 43-Jährigen und dem Hauptstadtclub ist, beweist auch eine Meldung vom Dienstag: Dardai wird ab der kommenden Saison als Jugendtrainer zur Hertha zurückkehren. Bis zum Mai 2019 war der Ungar noch Cheftrainer der Profis bei Hertha, dann folgte die Entlassung. Anfragen von anderen Vereinen hat Dardai seitdem immer wieder abgelehnt, jetzt folgt als das überraschende Comeback im Nachwuchsbereich der Berliner. Welches Team der ehemalige Profi übernehmen wird, steht aber noch nicht fest.
297 Spiele in der ersten Bundesliga hat Pal Dardai für Hertha BSC absolviert – kein anderer Profi kommt auf mehr Einsätze für die “Alte Dame”. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere war Dardai zunächst drei Jahre lang als Trainer im Nachwuchsbereich der Hertha tätig, ehe er 2014 die ungarische Nationalmannschaft übernahm.
Dardai war vier Jahre lang Cheftrainer bei den Profis
Vor der Saison 2015/2016 kam Manager Michael Preetz dann auf die Idee, Dardai als Chefcoach für die Profis zurück nach Berlin zu holen. Die Entscheidung erwies sich als goldrichtig, denn Dardai lieferte insgesamt vier Jahre lang mehr als solide Arbeit ab. Während der Amtszeit von Dardai hatte Hertha nie etwas mit dem Abstiegskampf zu tun, allerdings wurden die Berliner auch das Image der grauen Maus im Mittelmaß nicht los.
Vertrag lief ohnehin weiter
Im Sommer 2019 kam es schließlich zur Trennung, die Dardai zunächst etwas beleidigt aufnahm. Mit etwas Abstand sagt der 43-Jährige aber heute: “Ich habe eine gewisse Müdigkeit gespürt, das kann ich rückblickend zugeben. Die Pause war nötig und sie hat mir gut getan.”
Seinen unbefristeten Vertrag bei Hertha BSC hat Dardai nie gekündigt. Zum richtigen Zeitpunkt in anderer Funktion in den Verein zurückzukehren, das war immer die Absicht. Zur kommenden Spielzeit wird es jetzt so weit sein, auch wenn Details noch geklärt werden müssen.
Corona bringt Planungen durcheinander
“Wir werden bald klären, welche U-Mannschaft er trainieren wird. Normalerweise steht das bei uns im April fest, aber durch die Corona-Krise verschiebt sich alles etwas nach hinten”, so Hertha-Manager Michael Preetz.
Aber nicht nur die Planungen für die Jugendteams liegen komplett auf Eis, auch die Profis befinden sich in einer Art Schwebezustand. Aktuell halten sich die Spieler mit individuellen Trainingsplänen fit – so gut das zu Hause eben geht. An ein Mannschaftstraining in kleinen Gruppen ist frühestens ab dem 6. April zu denken.
Trennung von Nouri schon beschlossen
Komplett offen ist ebenfalls, welcher Coach in der nächsten Saison bei Hertha auf der Trainerbank sitzen wird. Aktuell wird das Team von Interimstrainer Alexander Nouri betreut. Die Zusammenarbeit endet aber definitiv mit Ablauf der jetzigen Spielzeit, das hat Michael Preetz bereits verkündet.
Übernimmt Tedesco zur kommenden Saison?
Die Gerüchte um eine Rückkehr von Pal Dardai auf den Trainerposten bei den Profis kann man jetzt ad acta legen. Stattdessen führt eine heiße Spur weiterhin zu Domenico Tedesco – die Gespräche sollen bis zur Corona-Zwangspause schon weit fortgeschritten gewesen sein.