Spiel verloren, aber das große Ziel trotzdem erreicht: Der FC Schalke 04 hat gestern in der Champions League eine klare 1:3-Niederlage beim FC Porto kassiert, steht aber dennoch sicher im Achtelfinale. Zu verdanken haben die Königsblauen dies dem Ergebnis aus dem Parallelspiel der Gruppe D: Dort bezwang Lok Moskau das Team von Galatasaray Istanbul überraschend mit 2:0. Damit steht Schalke definitiv als Gruppenzweiter fest, in der K.o.-Runde warten echte Hammer-Gegner.
Da die Partie zwischen Moskau und Galatasaray schon beendet war, konnten sich Porto und Schalke schon vor dem Anpfiff über den sicheren Einzug ins Achtelfinale freuen. Das mag dazu beigetragen haben, dass die letzte Intensität im Spiel von Beginn an fehlte. Die Gastgeber hatten mehr Ballbesitz, Schalke konzentrierte sich zunächst darauf, hinten die Null zu halten.
Kaum Torszenen in der ersten Halbzeit
Je länger die Partie dauerte, desto dominanter wurde der portugiesische Meister. Danilo Pereira (15.) und Marega (19.) hatten das 1:0 auf dem Fuß, aber in beiden Situationen reagierte Schalkes Keeeper Ralf Fährmann glänzend. Der Rest der ersten Halbzeit war äußerst arm an Höhepunkten: Schalke kam kaum einmal gefährlich über die Mittellinie, Porto fehlte im letzten Drittel stets das Tempo und eine zwingende Aktion. Das torlose Remis zur Pause ging somit in Ordnung.
Doppelschlag nach der Pause
Die Portugiesen erhöhten in der zweiten Halbzeit die Schlagzahl und gingen nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff in Führung: Nach einer Ecke brachte Oliver den Ball ein zweites Mal vor das Schalker Tor, dort stieg Eder Militao am höchsten und köpfte zum 1:o ein. Der Treffer zeigte sichtbar Wirkung, denn Schalke verlor für kurze Zeit komplett die defensive Ordnung. Der FC Porto nutzte dies eiskalt aus: Nach einem herrlichen Doppelpass mit Brahimi war Corona frei durch und brachte den Ball zum 2:0 im Netz unter (55.).
Bentaleb sorgt kurzzeitig für Hoffnung
Schalke hatte in der Folgezeit Glück, dass Porto seine Dominanz nicht zu einem dritten Treffer nutzte. Die beste Chance hatte Felipe, der den Ball per Fallrückzieher an die Latte donnerte (61.). Die Offensive der Königsblauen fand weiterhin so gut wie nicht statt, trotz des Rückstands gelang Schalke kaum etwas nach vorne. Erst in der Schlussphase wurde es dann plötzlich noch turbulent: Nach einem Handspiel von Oliver entschied Schiedsrichter Hategan auf Elfmeter, den Bentaleb zum Schalker Anschlusstreffer nutzte (89.).
Enttäuschung überwiegt
Erst jetzt wurde Schalke etwas mutiger – und kassierte prompt einen Konter: Marega tauchte frei vor Fährmann auf und markierte in der Nachspielzeit den 3:1-Endstand. “Wir freuen uns natürlich, dass wir im Achtelfinale sind. Aber jetzt nach so einem Spiel ist man dann doch eher enttäuscht. Wir haben uns mehr erhofft”, fasste Mittelfeldspieler Daniel Caliguri die Schalker Gefühlswelt nach dem Schlusspfiff zusammen. In der K.o.-Runde könnte es nun zu einem Duell mit dem FC Barcelona, Real Madrid oder Juventus Turin kommen.
Samstag schweres Auswärtsspiel in Hoffenheim
Ab jetzt richtet sich der Fokus der Mannschaft von Coach Domenico Tedesco wieder auf die Bundesliga, wo Schalke seinen Aufwärtstrend bestätigen will. Leicht wird dies aber gewiss nicht, denn am Samstag (Anstoß ist um 18:30 Uhr) steht das schwere Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim an. Schalke liegt derzeit mit 13 Punkten aus zwölf Partien weit hinter den eigenen Ansprüchen und kann sich eine Niederlage eigentlich nicht erlauben. Die Wettanbieter sehen die Tedesco-Elf allerdings überraschend klar in der Außenseiter-Rolle: Bei Betsson gibt es für einen Schalker Auswärtssieg die grandiose Quote von 4,0!