Der FC Schalke 04 kommt zum Champions League-Auftakt gegen den FC Porto über ein 1:1 Unentschieden nicht hinaus. Statt das eigene Spiel kritisch zu hinterfragen, sucht man die Schuld in erster Linie beim Schiedsrichter. Torwart Fährmann ragt bei den Königsblauen mit starken Paraden heraus.
Lang ist er her, der letzte Auftritt der Gelsenkirchener in der Champions League. Vor genau 1288 Tagen gelang damals ein Sieg gegen Real Madrid, der zum Weiterkommen allerdings nicht ausreichte. Nach dem verpatzten Bundesliga-Start war die Hoffnung groß, der Negativserie ein Ende zu bereiten und vor heimischen Publikum endlich ein Spiel zu gewinnen. Trotz Führung wurde es nichts mit dem herbeigesehnten Befreiungsschlag. “Wir sind enttäuscht, dass es trotz guter Leistung nicht gereicht hat”, war Trainer Domenico Tedesco sichtlich frustriert.
Schalker hadern mit Elfmeter-Entscheidungen
Den Schuldigen fanden die Knappen in Schiedsrichter Jesus Gil Manzano, der zweimal auf Strafstoß entschieden hatte. “Wenn du den ersten Elfmeter gibst, kannst du den zweiten nicht geben, das geht nicht”, machte Tedesco seinem Ärger Luft. Torwart Fährmann, der den ersten Elfer glänzend parierte, zweifelte gleich beide Pfiffe des Referees an: “Ich habe Stimmen aus der Mannschaft gehört, das beide keine Elfmeter waren”, sagte der 29-jährige nach dem Spiel. Zumindest die Entscheidung auf Handspiel von Naldo in der 12. Minute ging jedoch völlig in Ordnung.
Auch bei der zweiten fraglichen Aktion war der brasilianische Abwehrspieler involviert. Der 36-jährige zeigte sich untröstlich: “Wir hätten drei Punkte verdient. Leider hat das nicht geklappt, wegen der beiden Elfer”, sagte Naldo bei Sky. “Dieses Niveau des Schiri in der Champions League darf nicht passieren. Vor allem der zweite Elfmeter – ich habe ihn nicht getroffen. Es war eine Schwalbe, und er hat sofort gepfiffen.”
Spieler loben eigene Leistung
Schaut man auf das Ergebnis, so mutet es doch ein wenig seltsam an, dass nicht nur Coach Tedesco nach dem Spiel voll des Lobes war. “Es war das Spiel, wie wir uns es vorgestellt haben”, zeigte sich Fährmann zufrieden. Und weiter: “Wir haben ein gutes Spiel gemacht, waren sehr griffig. Wir hätten es verdient gehabt, zu gewinnen.” Breel Embolo, der in der 64. Minute für die zu diesem Zeitpunkt glückliche Führung sorgte, attestierte sogar eine “super Leistung”. “Wir haben eine schwere Phase. Wir wollten zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind. Das haben wir getan”, war sich der 21-jährige sicher.
Wenig Kreativität im Spiel der Königsblauen
Für den objektiven Betrachter bot sich allerdings ein anderes Bild. Lange dominierten die Portugiesen das Spielgeschehen, die mit schnellen und sicheren Kombinationen Druck machten. Erst in der 21. Minute (Kopfball Naldo) sowie kurz darauf (Distanzschuss Serdar, 27. Minute) kam Schalke zu ernsthaften Chancen. Auch danach fehlte es an Kreativität im Aufbau. Das Angriffsrepertoire beschränkte sich auf lange Bälle in Richtung Naldo, der diese aber nicht verwerten konnte.
In der Anfangsphase der zweiten Hälfte war wieder Porto am Zug. Hier zeigte sich die Klasse von Torwart Fährmann erneut, der Chancen von Felipe (47. Minute) sowie Aboubakar (54. Minute) abwehrte. In der 64. Minute gelang Embolo durch einen schönen Konter über Serdar und McKennie etwas überraschend das 1:0. Die Schalker Führung hielt jedoch nur bis zum strittigen Strafstoß an.
Hoffen auf den ersten Sieg
In der Champions League-Gruppe D ist die Ausgangssituation nach dem Remis nicht ideal. Die nächste Partie bei Lokomotive Moskau, die zeitgleich gegen Galatasaray verloren, steht am 3. Oktober an. Ein Sieg ist dabei fast schon Pflicht, will man den Anschluss in der Tabelle nicht verlieren.
Gelingt die Überraschung vielleicht in der Bundesliga? Am Samstag sind ausgerechnet die Bayern zu Gast. Wer den Risiko-Tipp auf die Königsblauen wagen will, erhält bei Bet3000 die starke Quote von 7,50!