Krise? Welche Krise? Beim FC Schalke 04 ist nach dem enorm wichtigen 2:0-Heimsieg gegen Galatasaray Istanbul die Welt offenbar wieder in Ordnung. Eine kämpferisch starke Leistung reichte gestern Abend, um die drei Punkte gegen den türkischen Meister einzufahren. Schalke hat nun in den beiden noch ausstehenden Partien gegen den FC Porto und Lok Moskau alles in eigener Hand. Das Achtelfinale in der Champions League ist zum Greifen nah.
Es sieht ganz so aus, als könnte sich der FC Schalke am Ende des Jahres zu den besten 16 Mannschaften Europas zählen. Ungeachtet der miserablen Tabellensituation in der Bundesliga müsste es in der Champions League schon mit dem Teufel zugehen, wenn die Königsblauen die K.o.-Phase noch verpassen. Nur noch zwei Vorrundenpartien sind zu absolvieren und Schalke hat in der Gruppe D vier Punkte Vorsprung auf Rang drei.
Frühe Führung spielt Schalke in die Karten
Also ist von der Krisenstimmung nach den fünf Auftaktniederlagen in der Liga nichts mehr zu spüren? “Wir wissen, woher wir kommen. Aber diese Phase ist so langsam abgehakt”, sagte Cheftrainer Domenico Tedesco nach der Partie gegen Galatasaray.
Gegen die Türken spielte Schalke der Spielverlauf voll in die Karten. Schon in der vierten Minute leistete sich Galatasarays Keeper Nestor Muslera einen üblen Aussetzer, den Schalkes Stürmer Guido Burgstaller zum Führungstreffer nutzte. Schalke konzentrierte sich danach noch mehr auf die Defensive und überließ den Türken den Ball. Während Galatasaray damit überfordert schien, war die Gastgeber durch schnelle Konter immer wieder brandgefährlich. Harit (21.), Schöpf (27.) und Rudy (31.) hätten die Führung schon vor der Halbzeit ausbauen können.
Mark Uth trifft zum 2:0
In der zweiten Hälfte wurden das Team aus der türkischen Hauptstadt immer stärker und drängte auf den Ausgleich. Schalke kam kaum noch zu Entlastungsangriffen und musste sich immer wieder mit taktischen Fouls helfen. Wie aus dem Nichts fiel dann das 2:0 für die Platzherren: Nach einer Hereingabe von Burgstaller versenkte Mark Uth den Ball im Netz (57.). Schalke hatte in dieser Szene Glück, dass Schiedrichter Collum eine strafbare Abseitsstellung von Embolo nicht ahndete. Das wusste nach dem Spiel auch Torschütze Uth: “Glücklicherweise gibt es in der Champions League keinen Videoschiedsrichter.”
Sonntag schwere Aufgabe in Frankfurt
Schalke schaukelte den Vorsprung am Ende mit Glück und Geschick über die Zeit. Die Königsblauen sind nun seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen und wollen diesen Aufwärtstrend auch in der Bundesliga fortsetzen. Dort wartet am kommenden Sonntag die schwere Aufgabe bei Eintracht Frankfurt. Die Hessen sind ebenfalls in bestechender Form und rangieren in der Tabelle auf Platz fünf. Dementsprechend ist Schalke bei den Buchmachern auch nur der Underdog. Für einen Auswärtssieg gibt es bei Betsson die starke Quote von 3,05.