Paris Saint-Germain hat das “Wunder vom Parc de Princes” im Achtelfinal-Rückspiel gegen Real Madrid verpasst. Nach der 1:3-Hinspiel-Niederlage musste sich der PSG auch gestern Abend im Rückspiel mit 1:2 geschlagen geben. Ohne den verletzten Superstar Neymar blieben die Franzosen über weite Strecken der Partie vor allem in der Offensive schwach. Bei Real brachte (mal wieder) Cristiano Ronaldo sein Team auf die Siegerstraße.
Schluss, aus und vorbei. Die Titelträume von Paris-Saint Germain in der UEFA Champions League sind erneut frühzeitig beendet. Der französische Top-Klub musste sich im Achtelfinal-Rückspiel der Königsklasse gestern Abend mit 1:2 gegen Real Madrid geschlagen geben. Auch das Hinspiel vor knapp drei Wochen ging bereits mit 1:3 verloren.
Zidane überrascht mit seiner Aufstellung
Real-Coach Zinedine Zidane sorgte mit seiner Aufstellung für die wohl größte Überraschung des Abends. Der Franzose verzichtete freiwillig auf das Trio Garteh Bale, Toni Kroos und Luka Modric, wobei die beiden letzteren verletzungsbedingt in den vergangenen Tagen und Wochen kaum trainieren konnten. Mateo Kovacic, Lucas Vasquez und Asensio bildeten gemeinsam mit Casemiro eine Viererkette im Real-Mittelfeld.
Die knapp 47.000 Zuschauern im ausverkauften Prinzenpark sahen stark aufspielende Gäste aus Madrid, welche in der Anfangsphase als die spielbestimmende Mannschaft auftraten. Vor allem im Mittelfeld dominierten die Königlichen das Geschehen und kamen durch Sergio Ramos (18.) und Karim Benzema (38.) in der ersten Halbzeit zu zwei guten Chancen. Paris hingegen fehlte es in der Offensive an der nötigen Durchschlagskraft, die Gastgeber versuchten das Tempo hoch zu halten, aber vor allem Edison Cavani als auch Kylian Mbappe fehlte es an den nötigen zuspielen.
Kurz nach dem Seitenwechsel erlaubte sie Dani Alves einen folgenschweren Fehler, als er im 1:1 gegen Asensio den Ball verlor, dieser die Übersicht bewahrte und Lucas Vasquez in Szene setzte und dieser wiederum den 1:0-Kopfballtreffer von Cristiano Ronaldo mustergültig vorbereitete. Für CR7 war es bereits der dritte Treffer im Duell gegen den PSG, zudem hat der Portugiese damit in jedem seiner bis dato acht CL-Einsätze mindestens ein Treffer erzielt. Insgesamt kommt der Stürmer auf 12 Tore in der laufenden Saison in der Königsklasse.
Der 0:1-Rückstand blieb nicht der einzige Rückschlag für Paris, in der 66. Minute musste Marco Verratti mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz. Der Italiener sah bereits in der ersten Hälfte wegen eines Foulspiels die gelbe Karte und kassierte seine zweite Karte nach dem sich lautstark bei Schiedsrichter Dr. Felix Brych beschwerte hatte. Keine fünf Minuten später glich Edison Cavani “aus dem nichts” zum 1:1 für Paris. Nach einem Kopfball von Javier Pastore wurde der Stürmer im Real-Strafraum angeschossen und von dessen Knie kullerte der Ball ins Tor.
Der PSG drängte in der Schlussphase nochmals auf das 2:1, doch in Unterzahl und gegen zu clever agierende Madrilenen blieb man nahezu chancenlos. In der 80. Minute sorgte Casemiro mit dem 2:1 für Real Madrid für di endgültige Entscheidung in dem Spiel. Ein Schuss des Mittelfeldspielers wurde unglücklich von Thiago Silva abgefälscht und ließ Paris-Keeper Areola keine Abwehrchance. Am Ende blieb es bei dem hochverdienten Auswärtserfolg für die Königlichen und dem souveränen Einzug ins CL-Viertelfinale.
Die Stimmen zum Spiel
Real-Coach Zinedine Zidane zeigte sich nach dem Spiel sichtlich zufrieden. Vor allem seine Umstellungen im Mittelfeld haben letztendlich den Ausschlag für diesen Sieg gegeben. Sowohl Asensio, Vasquez als auch Kovacic gehörten zu den besten Real-Akteuren gestern Abend auf dem Feld: “ch ein Genie? Nein! Wir sind glücklich, zwei wichtige Siege gegen PSG eingefahren zu haben, wissen aber, dass der Weg noch weit ist. Jetzt müssen wir uns erst einmal wieder auf die Meisterschaft konzentrieren.”
Sein PSG-Trainerkollege Unai Emery hingegen war sichtlich enttäuscht: “Es ist enttäuschend, im Achtelfinale auszuscheiden. Aber es ist nicht enttäuschend, gegen Real Madrid auszuscheiden. Die Champions League war unser großes Ziel. aber es hat nicht sollen sein. Jetzt haben wir noch die Möglichkeit, in Frankreich Titel zu gewinnen. Darauf müssen wir uns fokussieren.” Gerüchten zu Folge steht der Spanier kurz vor dem Aus in Paris. Spätestens zum Saisonende könnte Schluss sein für den Basken, der seit knapp zwei Jahren auf der PSG-Trainerbank sitzt.
PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi wollte sich nach dem Spiel nicht über die Zukunft von Emery äußern: “Wir sind sehr traurig. Aber es gibt keine Kritik am Coach. Wir werden uns in der Kabine unterhalten. Wir müssen erstmal zur Ruhe kommen und dann darüber nachdenken, was wir verbessern müssen.”