Gemischte Gefühle herrschten bei der TSG Hoffenheim nach dem gestrigen 2:2-Unentschieden bei Olympique Lyon. Auf der einen Seite war das Remis durchaus ein Erfolg: Hoffenheim hatte schon mit 0:2 zurückgelegen und fast 40 Minuten in Unterzahl gespielt. Auf der anderen Seite ist der Auswärtspunkt eigentlich zu wenig, wenn es um die Qualifikation für das Achtelfinale geht. Hoffenheim kann den Einzug in die K.o.-Runde jetzt aus eigener Kraft nicht mehr schaffen.
Es hatte alles so gut angefangen für die Kraichgauer: Hoffenheim war in den ersten 20 Minuten das klar spielbestimmende Team, mit blitzschnellen Kombinationen brachte die TSG die Defensive der Franzosen ein ums andere Mal in Verlegenheit. Lyon reichte dann aber eine einzige gute Aktion, um die Partie zu kippen.
Hoffenheim verteidigt naiv
Ferland Mendy hämmerte einen Fernschuss an den Pfosten, von dort sprang der Ball zurück in den Strafraum. Hoffenheim konnte die Situation nicht klären, so dass Lyons Kapitän Nabil Fekir schließlich mit dem dritten Nachschuss das 1:o besorgte (19.). Fünf Minuten später hatte Ishak Belfodil die riesige Chance zum Ausgleich, doch der TSG-Stürmer scheiterte nach einer Ecke aus kurzer Distanz an Olympique-Keeper Lopes.
Vogt lenkt den Ball ins eigene Tor
Lyon erteilte Hoffenheim nun weiterhin eine Lehrstunde in Sachen Effizienz. Mit dem zweiten gefährlichen Angriff gelang den Franzosen umgehend der nächste Treffer: Tanguy Ndombelés Schuss wurde von Hoffenheims Kapitän Kevin Vogt unglücklich abgefälscht – Torwart Baumann war chancenlos (28.). Danach verlor Hoffenheim völlig den Faden. Lyon war drückend überlegen und hätte noch vor der Pause auf 3:0 erhöhen können. “Nach den beiden Toren haben sie teilweise schon Katz und Maus mit uns gespielt”, analysierte Hoffenheims Trainer Julian Nagelsman nach der Partie.
Adams fliegt vom Platz
Sechs Minuten nach der Halbzeit wurde dann jegliche Hoffnung auf ein TSG-Comeback im Keim erstickt: Abwehrspieler Kasim Adams war schon mit einer Gelben Karte verwarnt und leistete sich ein dummes Foul an Ndombelé. Die Folge war die Gelb-Rote Karte. Hoffenheim musste nun in Unterzahl einen 0:2-Rückstand aufholen. Unmöglich? Nicht für die Nagelsmann-Elf, die nun ihr Kämpferherz auspackte.
Kramarics Tor bringt die Hoffnung zurück
In der 65. Minute schloss Andrej Kramaric ein schönes Solo zum 1:2-Anschlusstreffer ab, jetzt war Hoffenheim zurück im Spiel. Natürlich musste Nagelsmann nun volles Risiko gehen, aber Lyon stellte sich bei zahlreichen Kontern einfach zu ungeschickt hat. “Sie haben ihre unfassbar vielen Chancen nicht mehr gut genutzt, weil sie nicht mehr so fokussiert im Spiel waren. So sind wir dann noch durch eine Einzelaktion und eine Standardsituation zurückgekommen”, fasste Nagelsmann anschließend zusammen.
Chancen aufs Achtelfinale nur noch minimal
Besagte Standardsituation war ein Freistoß in der ersten Minute der Nachspielzeit. Der Ball kam von der rechten Seite in den Strafraum, wo Joelinton den Ball klasse auf den zweiten Pfosten verlängerte. Dort lauerte Pavel Kaderabek und drückte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie. Jubel bei Hoffenheim – Fassungslosigkeit bei Lyon. Trotzdem haben die Franzosen die weitaus besseren Karten beim Kampf ums Achtelfinale. Hoffenheim hat auf Lyon drei Punkte Rückstand und noch das schwere Auswärtsspiel bei Manchester City auf dem Programm…
Samstag zu Hause gegen Augsburg
Am Wochenende geht es für die TSG zunächst aber in der Bundesliga weiter. Dort will Hoffenheim seinen positiven Lauf von zuletzt drei Siegen in Folge fortsetzen. Gegner ist am kommenden Samstag der FC Augsburg (Anstoß um 15:30 Uhr). Zu Hause ist Hoffenheim mit einer Betsson-Quote von 1,65 diesmal der ganz klare Favorit.