BVB scheitert an der belgischen Mauer: Nur 0:0 gegen Brügge

Simon Schneider | am: 29.11.18
BVB Brügge Bürki
Verlebte gestern einen ruhigen Abend: BVB-Torwart Roman Bürki. (Foto: foto2press)

Ausgerechnet der “kleine” FC Brügge hat den Tor-Express von Borussia Dortmund gestoppt: Die Belgier ermauerten sich gestern am 5. Spieltag der UEFA Champions League ein torloses Unentschieden. Dass die extrem destruktive Taktik der Gäste am Ende erfolgreich war, lag auch an der miserablen Chancenverwertung des BVB. Dortmund hat mit dem Remis immerhin das Minimalziel erreicht: Die Borussia ist sicher für das Achtelfinale in der Königsklasse qualifiziert.

Der Signal-Iduna-Park war mit knapp 67.000 Zuschauern (mehr sind für das Stadion in der Champions League nicht genehmigt) mal wieder ausverkauft, am Ende dürfte der ein oder andere BVB-Fan aber enttäuscht die Heimreise angetreten haben. Dortmund bot im Gegensatz zu den vergangenen Wochen kein Fußball-Spektakel, der Offensiv-Motor stotterte gewaltig – und das, obwohl Tor-Garant Paco Alcacer in der Startelf stand.

Brügge mit elf Spielern vor dem eigenen Tor

Was die Belgier vorhatten, wurde schon nach wenigen Minuten klar: Brügge zog sich mit zwei Fünfer-Ketten tief in die eigene Hälfte zurück – oder um es in der Fußballer-Sprache zu sagen: Die Gäste “parkten den Bus” vor dem eigenen Tor. Der BVB bemühte sich, bekam aber selten genug Tempo in die Offensivaktionen. Dennoch wäre die Partie wohl komplett anders gelaufen, wenn Christian Pulisic seine riesige Chance in der 10. Minute zur Führung genutzt hätte. Der US-Nationalspieler kam halbrechts aus zehn Metern völlig frei zum Schuss, brachte den Ball aber nicht platziert genug auf den Kasten.

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Reus vergibt die beste Chance des Spiels

Von Brügge kam nach vorne überhaupt nichts, so dass BVB-Keeper Roman Bürki sich bei winterlichen Temperaturen schon selbst warmhalten musste. Nach einer halben Stunde hatte Dortmund dann seine beste Phase und hätte hier die Partie eigentlich entscheiden müssen: Ein einziges Mal tat sich in der belgischen Verteidigung zentral eine große Lücke auf, BVB-Kapitän Marco Reus war frei durch und völlig allein vor Brügges Keeper Ethan Horvath, schon den Ball aber am linken Pfosten vorbei (32.).

Kein Durchkommen für den BVB

So ging es mit dem torlosen Remis in die Pause, in der man trotzdem das Gefühl hatte, dass der BVB sein Tor irgendwann schon noch machen würde – dafür war die Überlegenheit einfach zu groß. Die Borussia kam auch engagiert aus der Kabine, stand sich bei den eigenen Angriffen aber immer wieder selbst im Weg. Oft war der letzte Pass zu ungenau oder eines der vielen belgischen Abwehrbeine konnte im allerletzten Moment klären. Wirkliche Top-Chancen wollten nicht mehr herausspringen, selbst als Dribbelkönig Jadon Sancho in der 73. Minute eingewechselt wurde.

Warum spielten die Belgier auf Zeit?

In der Schlussphase war dann zu spüren, dass die Favre-Elf das höchste Risiko doch nicht eingehen wollte. Hätte Brügge mit einem Konter das Siegtor erzielt, wäre der vorzeitige Achtelfinal-Einzug verspielt gewesen. Viel erstaunlicher war da schon, dass die Belgier mit dem 0:0 komplett zufrieden waren – obwohl sie dringend einen Sieg benötigt hätten, um die Chance auf die K.o.-Phase zu wahren. Nach der Niederlage von Monaco bei Atletico hatte Brügge schon vor dem Anpfiff den dritten Platz in der Gruppe sicher und damit eigentlich nichts mehr zu verlieren. Dennoch spielten die Gäste sogar in den allerletzten Minuten noch auf Zeit.

Dortmund am Samstag gegen Freiburg

Der BVB kann den Gruppensieg jetzt nur noch schaffen, wenn Atletico am letzten Spieltag nicht in Brügge gewinnt und die Borussia gleichzeitig einen Dreier in Monaco holt. Ansonsten winken im Achtelfinale schwere Gegner der Kategorie Real Madrid, Barcelona, Manchester City oder Juventus. Zunächst geht es für den BVB aber in der Bundesliga weiter, am Samstag wartet das Heimspiel gegen den SC Freiburg. Das Team von Coach Christian Streich hat auswärts schon die Bayern geärgert (1:1) und wird sich auch in Dortmund etwas ausrechnen. Dennoch ist die Borussia mit einer Betsson-Quote von 1,31 natürlich der klare Favorit.

 

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Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen