Noch bis vor wenigen Tagen musste man damit rechnen, dass das Eröffnungsspiel der Saison 2020/2021 vor einer kompletten Geisterkulisse stattfindet. Aber dann überschlugen sich die Ereignisse. Zu Beginn der Woche einigten sich die Länder mit der Bundesregierung auf eine einheitliche Richtlinie: Bis zu 20 Prozent der Stadionkapazitäten dürfen an allen Bundesliga-Standorten ausgeschöpft werden. Ausgerechnet in München gab es aber trotzdem noch ein großes Fragezeichen. Grund war die relativ hohe Zahl an Coronafällen in der bayerischen Landeshauptstadt. Jetzt hat man einen Kompromiss gefunden: Am Freitabend dürfen beim Match zwischen dem FC Bayern und Schalke 04 rund 7.500 Fans in die Allianz Arena. Und auch in den anderen Stadien freut man sich am Wochenende wieder auf halbwegs normale Fußball-Stimmung.
Wir in der Redaktion von Sportwetten24 sind ganz ehrlich: Auch wir können uns mit den Geisterspielen im Fußball nicht anfreunden. Die leeren Tribünen, der sterile Sound, die fehlenden Emotionen der Fans – all das beinträchtigt den Spaß am Fußballgucken doch extrem. Jetzt scheint es zumindest so, als wäre das Schlimmste überstanden.
Größe der Stadien entscheidend für Zuschauerzahl
Fast schon etwas überraschend haben es die einzelnen Bundesländer geschafft, sich auf eine allgemeine Regel zu verständigen. Der Bund hat ebenso grünes Licht gegeben, auch die DFL und die Clubs sind zufrieden. Denn endlich folgt man bei den politischen Entscheidungsträgern mal einer gewissen Logik – und orientiert sich bei den möglichen Zuschauerzahlen an der Kapazität der einzelnen Stadien.
Endlich wieder mehr Fußball-Atmosphäre
In den kommenden Wochen gibt es also eine Testphase mit bis zu 20 Prozent der möglichen Auslastung. Wenn alles gut läuft, könnte die Zahl zur Rückrunde vielleicht schon erhöht werden. Prognosen sind allerdings schwierig. Viel wird wohl auch vom allgemeinen Verlauf der Pandemie in Deutschland abhängen.
Aber fürs Erste ist die Entscheidung ein wichtiger Schritt zur Normalität. Ab sofort kann man sich – im Stadion und an den TV-Geräten – wieder über mehr Stimmung und Emotionen in der Bundesliga freuen.
Verwirrung um Corona-Statistik in München
Auch das Eröffnungsspiel der neuen Saison wird defintiv vor Zuschauern stattfinden – das wurde am Donnerstag endgültig beschlossen. Verwirrung gab es zunächst, weil die Erlaubnis der Politik an das lokale Infektionsgeschehen gekoppelt war. Fans im Stadion sind weiterhin verboten, falls in einer Stadt mehr als 35 Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner gezählt werden – jeweils bezogen auf die letzten sieben Tage.
In München liegt dieser Wert laut Robert-Koch-Institut bei etwa 34,0. Eine ganz andere Zahl liefert allerdings das bayerische Gesundheitsamt mit 45,54. Eine schwierige Situation – die jetzt in typisch bayerischer Amigo-Tradition im stillen Kämmerlein gelöst wurde.
Kompromiss: 7.500 Zuschauer können das Eröffnungsspiel sehen
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und Bayern-Präsident Herbert Hainer haben sich – vermutlich bei einem Weißbier – zusammengesetzt und sich auf einen Kompromiss mit 7.500 Zuschauern geeinigt. Diese Zahl entspricht etwa zehn Prozent der Kapazität in der Allianz Arena.
BVB startet vor 10.000 Fans im Signal Iduna Park
Auch bei den restlichen acht Partien am 1. Spieltag werden wieder Fans live dabei sein können. Die meisten Zuschauer werden beim Top-Spiel zwischen Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach erwartet. Hier der Überblick:
Freitag
- FC Bayern – FC Schalke: 7.500 Zuschauer
Samstag:
- Eintracht Frankfurt – Arminia Bielefeld: 6.500 Zuschauer
- Union Berlin – FC Augsburg: 5.000 Zuschauer
- 1. FC Köln – TSG Hoffenheim: 9.200 Zuschauer
- Werder Bremen – Hertha BSC: 8.500 Zuschauer
- VfB Stuttgart – SC Freiburg: 8.000 Zuschauer
- BVB – Gladbach: 10.000 Zuschauer
Sonntag:
- RB Leipzig – Mainz 05: 8.500 Zuschauer
- Wolfsburg – Leverkusen: 500 Zuschauer
In Niedersachen hat man es offenbar nicht hingekriegt, die neue Verordnung kurzfristig umzusetzen. Deswegen sind beim Match vom VfL Wolfsburg gegen Bayer Leverkusen an diesem Spieltag nur rund 500 Fans dabei.