Mit diesem Hammer hatte kaum jemand gerechnet: Hertha BSC hat sich mit sofortiger Wirkung vom bisherigen Trainer Ante Covic getrennt und sogleich einen spektakulären Nachfolger präsentiert. Niemand Geringeres als der ehemalige Nationalcoach Jürgen Klinsmann wird die Mannschaft bis zum Saisonende übernehmen. Der 55-Jährige war erst vor wenigen Wochen in den Aufsichtsrat der Berliner eingestiegen, nun hilft “Klinsi” also auch als Interimstrainer aus. Ihm zur Seite wird als Assistent Alexander Nouri stehen, der ehemalige Coach von Werder Bremen und dem FC Ingolstadt. Schon am Samstag wartet auf Klinsmann und die Hertha der erste große Prüfstein, denn dann ist Borussia Dortmund zu Gast im Olympiastadion.
Die Bild-Zeitung wusste es mal wieder exklusiv. Bereits am Dienstagabend waren Fotos aufgetaucht, die Jürgen Klinsmann und Alexander Nouri im noblen Hotel de Rome in Berlin-Mitte zeigten. Hier wurden die letzten Details besprochen, am nächsten Morgen sickerte die Nachricht dann endgültig durch: Covic ist weg, Klinsmann übernimmt.
Covic war der Bundesliga nicht gewachsen
Zumindest der erste Teil dieser Meldung überraschte nicht mehr wirklich, denn die Entlassung von Ante Covic war seit Tagen erwartet worden. Die sportliche Talfahrt mit zuletzt vier Niederlagen in Folge und eine unglückliche Außendarstellung waren am Ende zu viel für den Kroaten. Es wirkte fast ein bisschen so, als sei die Bundesliga für den ehemaligen Jugendtrainer eine Nummer zu groß.
Klinsmann und seine enge Verbindung zur Hertha
Die Hertha-Bosse haben jetzt also die Reißleine gezogen – und die Lösung mit Jürgen Klinsmann lag vermeintlich nahe. Der 55-Jährige ist seit vielen Jahren Vereinsmitglied bei der Hertha, sein Sohn Jonathan stand von 2017 bis 2019 sogar als Torwart im Kader der Hauptstädter.
Dass Klinsmann sich den Job aber wirklich antun würde, das hätten viele Experten nicht geglaubt. Den ehemaligen Bundestrainer scheint es aber nun gereizt zu haben, zumindest bis zum Ende der laufenden Saison wieder wöchentlich Bundesliga-Luft zu schnuppern.
2009 bei den Bayern entlassen
Klinsmanns letztes und bislang einziges Engagement in Deutschlands höchster Spielklasse ist inzwischen über zehn Jahre her. Im April 2009 wurde der ehemalige Top-Stürmer beim FC Bayern entlassen, danach ging Klinsmann zurück in seine Wahlheimat USA und übernahm dort von 2011 bis 2016 den Posten des Nationaltrainers.
Nouri wird Co-Trainer
Die Mission für Klinsmann bei der Hertha ist nun klar: Er soll den Super-GAU – den Abstieg in die zweite Liga – unbedingt verhindern. Aktuell liegt die “Alte Dame” auf Platz 15, die Abstiegsränge sind bedrohlich nahe. Mit Alexander Nouri hat Klinsmann einen erfahrenen Co-Trainer gewonnen, auch das dürfte ihm den Einstieg schmackhaft gemacht haben.
Kommt auch Köpke zur Hertha?
Gerüchten zu Folge soll es sogar für die Position des Torwarttrainers eine überraschende Personalie geben: Angeblich wird Andreas Köpke – derzeit ausschließlich in Diensten der Nationalmannschaft – ebenfalls bis zum Saisonende bei der Hertha aushelfen und in den Trainerstab von Klinsmann rücken.
Samstag gegen den BVB
In Dortmund wird man die Entwicklung in Berlin wohl nicht so gern gesehen haben. Der BVB wird am Samstag also erneut auf eine extrem motivierte Mannschaft mit einem brandneuen Trainer treffen. So wie vor wenigen Wochen in München – das Ende ist bekannt.