Bundesliga-Rechte: Pokerrunde vor Neustart

Im November wird über die Vergabe der Bundesliga-Rechte neu verhandelt. (Photo by Axel Heimken / AFP) / DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND/OR QUASI-VIDEO

Im Frühjahr wurde die Auktion der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga nach einem Streit mit DAZNgestoppt. Nach einem Schiedsgerichtsurteil muss die Deutsche Fußball-Liga die Vergabe nun neu starten. Es geht dabei um 15 TV-Pakete, welche an die meistbietenden Sender veräußert werden.

Bundesliga-Rechte: Warum ein Neustart?

Bei der Auktion ging es hoch her. DAZN hatte beim heiß begehrten Rechtepaket B die Konkurrenz von Sky um Längen überboten. Eigentlich hätte der Zuschlag für insgesamt 196 Erstliga-Spiele sofort fallen müssen. Doch die DFL forderte Bankgarantien ein, was DAZN in der Bezahlung zurückwarf. Dadurch bekam Sky den Zuschlag für die Live-Spiele am Freitagabend und Samstagnachmittag.

DAZN rief daraufhin das Schiedsgericht und die Ausschreibungen wurden Mitte April auf Eis gelegt. Sehr zur Freude des Unternehmens von Milliardär Len Blavatnik. Ansonsten hätte ein langwieriger Rechtsstreit gedroht.

Was geschieht nun konkret?

Die DFL wird die Rechtevergabe aller Rechtspakete (A-O) wieder aufnehmen. Betroffen sind die Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29. Nach acht Jahren hat das Bundeskartellamt erstmal wieder zugestimmt, die Pay-TV-Rechte an einen einzigen Bieter zu vergeben. Umso spannender wird die Entscheidung am 25. November ausfallen.

Paket B: das Goldstück unter dem Hammer

Über 80 Prozent der Einnahmen von insgesamt 1,1 Milliarden Euro pro Spielsaison stammen aus dem Bezahl-Bereich. Daran wird auch die kommende Auktion Ende November nichts ändern.

Alle Augen sind auf Paket B gerichtet. Das größte Pay-Paket wird auch den größten Anteil an den Gesamteinnahmen ausmachen. Als wertvoll werden auch die Pakete A, C und D angesehen. Enthalten sind weitere Pay-TV-Rechte für Übertragungen der 1. Liga. Paket A beinhaltet die Konferenzen. In Paket C sind die Top-Spiele am Samstagabend und der Supercup verstaut. Paket D schließt die Spiele am Sonntag ein und ist mit 79 Live-Spielen besonders umfangreich.

Welche Pakete noch unter dem Hammer landen

Im Bezahl-Bereich hat die DFL weitere 275 Spiele der 2. Liga im Angebot. Enthalten sind auch 98 Konferenzen. Das begehrteste Paket im Free-TV sind die Zusammenfassungen am Samstag, die aktuell in der „Sportschau“ gezeigt werden.

Das Free-TV-Live-Angebot präsentiert sich eher übersichtlich. In Paket E sind drei Spiele der 1. Liga enthalten, weiterhin eine Partie der 2. Liga, vier Relegationsspiele und der Supercup. Paket G enthält 33 Spiele, die am Samstagabend stattfinden und neben bei Sky und Sport1 auch parallel dazu im Free-TV laufen können. Weiterhin veräußert die DFL für frei zugängliche Sender sechs zusätzliche Rechtepakete. Weitere Pakete sind für Audio und digitale Außenwerbung geschnürt.

Was bedeutet der Poker um die Bundesliga-Rechte für die Fans?

Durch die Verzögerung der Auktion auf Ende November wissen Fußball-Fans erst spät, welche Abos für sie für die kommende Saison von Interesse sind. Theoretisch kann zukünftig ein einziger Vertrag ausreichen. Ebenso besteht die Möglichkeit, dass ab 2025 zwei Abonnements und mehr notwendig sind, um alle gewünschten Spiele sehen zu können.

Für Spannung sorgt aktuell nicht nur das anstehende Duell um die Live-Rechte. In Abhängigkeit vom Ausgang der Auktion, werden sich Zuschauer ab 2025/26 vermutlich länger gedulden müssen, bis im Free-TV die Spiel-Zusammenfassungen zu sehen sind. Die DFL lässt für die Rechtevergabe zwei Varianten offen. Optional steht der Beginn der Bundesliga-Sendung wie gehabt am Samstag um 18:30 Uhr im Raum. Variante zwei wäre eine Übertragung ab 19:15 Uhr.

Meta: Die Rechtevergabe für Fußball-Top-Spiele wird am 25. November 2024 von der DFL fortgesetzt – Informieren Sie sich über den aktuellen Stand.