Hertha BSC Berlin befindet sich derzeit im “Niemandsland” der Bundesliga-Tabelle. Mit 30 Punkten liegt die alte Dame auf dem 11. Platz. Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt 10 Punkte, eine durchaus komfortable Situation. Zudem sind die Europapokal-Plätze mit 4 Punkten Rückstand durchaus noch in greifbarer Nähe. Das heutige Duell gegen den 1. FSV Mainz 05 könnte ein richtungsweisendes für die Hertha werden. Mit einem Sieg würde man noch näher an die obere Tabellenhälfte ranrücken, bei einer Niederlage drohte man im Tabellen-Mittelfeld zu versacken.
Während man in Berlin von Europa träumt, kämpfen die Mainzer um den Klassenerhalt. Der Druck auf FSV-Trainer Sandro Schwarz wird immer größer. Es gibt nicht wenige Experten und Fans die davon ausgehen, dass Schwarz bei einer erneuten Niederlage gegen Berlin vor dem Aus in Mainz steht.
Berlin möchte wieder nach Europa
Nach zuletzt drei Unentschieden in Folge, konnte Hertha BSC Berlin am vergangenen Wochenende seinen ersten Sieg in der Bundesliga-Rückrunde feiern. Der 2:0-Erfolg auswärts beim Champions League-Aspiranten Bayer Leverkusen hat viele überrascht, sicherlich auch den einen oder anderen Berliner. Der Auswärtssieg gegen die Werkself könnte sich als eine Art Weckruf entpuppen. Hertha-Coach Pal Dardai hat unmittelbar nach dem Spiel betont, dass man diese drei Punkte gegen Mainz bestätigen muss, sonst ist der Erfolg gegen Leverkusen fast schon “wertlos”. Zudem betonte der Ungar, dass man die 05er nicht unterschätzen darf, auch wenn diese in den vergangenen Wochen nicht unbedingt ihren besten Fußball gezeigt haben: “Sie sind schwierig einzuschätzen, aber sie können richtig fighten. Ich erwarte ein hartes, kämpferisches Spiel. Darauf stellen wir uns ein, wir wollen unbedingt gewinnen.” Mit nur drei Gegentreffern hat die Hertha aktuell die beste Defensive der Rückrunde. In der Offensive fehlte es zuletzt jedoch an der nötigen Effizienz und Genauigkeit, vor allem im heimischem Olympiastadion.
Personell kann Dardai gegen Mainz nahezu aus dem Vollen schöpfen. Stürmer Davie Selke und Jordan Torunarigha sind diese Woche wieder zurück ins Mannschaftstraining gekehrt. Selke fiel zuletzt mit einer Erkältung aus, Torunarigha hat Beschwerden mit dem Becken.
Endspiel für Sandro Schwarz
Mit vier Pflichtspiel-Niederlagen (in Folge) und lediglich einem Sieg in der Rückrunde hat Mainz einen klassischen Fehlstart in das neue Jahr hingelegt. Die Rhein-Hessen liegen aktuell auf dem 16. Platz und müssten damit in die Relegation. Besonders bedrohlich ist die Tatsache, dass direkte Konkurrenten im Abstiegskampf wie Bremen und Stuttgart am vergangenen Spieltag gepunktet haben, Mainz hingegen verlor 2:4 in Hoffenheim.
Die Stimmung am Bruchweg ist alles andere als gut, Trainer Sandro Schwarz ist angezählt. Nach dem Aus im DFB-Pokal und den ausbleibenden Erfolgen in der Liga hat der 39-jährige kaum noch Kredit bei den Fans und Verantwortlichen in Mainz. Für Schwarz ist das Auswärtsspiel in Berlin eine Art Endspiel, bei einer erneuten Niederlage droht dem Cheftrainer das endgültige Aus. Schwarz selbst wollte sich zu den Gerüchten und Spekulationen rund um seine Person nicht wirklich äußern, für ihn ist das Duell gegen die Hertha ein “ganz normales” Bundesliga-Spiel: “Ich halte meine Ansprache, mache meine Videoanalyse, werde das Training im Detail planen und versuchen die Mannschaft so vorzubereiten, dass wir die Möglichkeit haben drei Punkte in Berlin zu holen.”
Gegen Berlin muss Schwarz auf den gelb-gesperrten Abdou Diallo verzichten. Auch hinter dem Einsatz von Torwart Rene Adler steht ein großes Fragezeichen. Dem Schlussmann machen Schmerzen in den Adduktoren zu schaffen.
Berlin – Mainz: Die voraussichtlichen Aufstellungen der beiden Mannschaften
Hertha BSC Berlin: Jarstein – Pekarik, Stark, Torunarigha, Plattenhardt – Lustenberger, Maier, Lazaro, Darida, Kalou – Ibisevic
1. FSV Mainz 05: Adler – Balogun, Gbamin, Bell – Brosinski, Latza, de Jong, de Blasis, Donati – Muto, Berggreen
