Brasilien schickt Mexiko nach Hause – Neymar stark

Neymar
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Lionel Messi ist mit Argentinien an Frankreich gescheitert. Für Cristiano Ronaldo und Portugal war gegen die uruguayische Defensivmacht kein Durchkommen und somit auch kein Weiterkommen. Star-Sterben im Achtelfinale der WM in Russland. Sollte mit Neymar auch der dritte Megastar des Weltfußballs bereits in der Runde der letzten 16 ausscheiden? Nein. Denn auch dank einer starken Leistung ihres extrovertierten Führungsspielers zog die Selecao ins Viertelfinale ein. Für Mexiko bleibt ‘el quinto partido' ein Sehnsuchtsort. 

Das Momentum vor der Partie war eindeutig. Brasilien brachte im letzten Gruppenspiel gegen Serbien (2:0) sein bestes Spiel bislang auf den Platz. Dennoch musste Selecao-Trainer Tite für die Partie gegen Mexiko einmal umstellen. Linksverteidiger Marcelo konnte nach seinem Hexenschuss aus dem Serbien-Spiel nicht auflaufen. Ihn vertrat Luis Filipe. Nach der herben 0:3-Schlappe gegen Schweden im Gruppenfinale veränderte auch Mexikos Nationaltrainer Juan Carlos Osorio seine Startaufstellung. Oldie Rafael Marquez rückte für Layun in die Mannschaft, der gelb-gesperrte Moreno wurde durch Ayala ersetzt.

Zunächst schienen sich diese zwei Wechsel auszuzahlen. Denn Mexiko startete wie die Feuerwehr, ließ Brasilien in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht in die Partie kommen. Doch allzu lange konnte die Nordamerikaner ihr kraftraubendes Pressing nicht aufrechterhalten. Nach etwa 25 Minuten positionierten sie sich tiefer und überließen den Brasilianern mehr Räume. Dadurch kam die Selecao auch zu mehr Angriffen und Abschlüssen. Doch allzu zwingend war keiner davon. So ging es mit einem durchaus verdienten 0:0 in die Kabine.

Tor und Assist: Neymar führt Selecao ins Viertelfinale

Nach der Pause kam Brasilien mit mehr Feuer aus der Kabine. Coutinho knallte den Ball nach einer kurz gespielten Ecke hammerhart, aber zu zentral auf das mexikanische Tor, so dass der Keeper der Mexikaner Ochoa parieren konnte. Doch nach einem vielversprechenden Konter von Gallardo war es dann so weit. Der bis dahin blasse Willian erhielt in zentraler Position von Neymar mit der Sohle den Ball übergeben, sprintete unwiderstehlich nach links in den Strafraum und legte scharf quer vors Tor, wo der schnell in Position gelaufene Neymar den Ball nur noch über die Linie drücken musste.

Mexikos Angriffsversuche wurden in der Folge wieder entschlossener. Allerdings stand die brasilianische Defensive hervorragend, dass keine wirklich brenzligen Situationen entstanden. Vielmehr prüften Paulinho und Willian weiterhin Guillermo Ochoa im mexikanischen Tor mit harten Abschlüssen. Abseits des Platzes sorgte der eingewechselte Layun für Aufregung, als er den neben der Auslinie am Boden liegenden Neymar auf den Fuß trat. Eine vollkommen überflüssige Aktion. Ebenso wie Neymars theatralisches Aufschreien und Herumrollen. Der gute Schiedsrichter Rocchi regelte die Angelegenheit ohne Verwarnungen.

Die letzte Spannung wich aus der Partie, als Brasilien in der 88. Minute vorentscheidend auf 2:0 stellte. Und wieder hatte Neymar entscheidend Anteil daran. Neymar zog über links unnachahmlich an und bediente Roberto Firmino kurz vor dem Tor perfekt. Diesmal lag es an dem Liverpool-Profi nur noch den Fuß hin zu halten. Durch die Leistungssteigerung zog die Selecao letztlich verdient ins Viertelfinale ein. Mexiko dagegen scheitert zum siebten Mal in Folge im Achtelfinale. Der Fluch des ‘quinto partido', des fünften Spiels, also des Viertefinales, hält für Mexiko weiter an.