Am Freitagnachmittag hat es danach ausgesehen, als würde mit Brasilien wieder ein Favorit stolpern. Doch die Selecao, die schon zum Auftakt gegen die Schweiz nicht über ein enttäuschendes 1:1 hinaus gekommen war, besiegte Costa Rica durch zwei späte Treffer bereits in der Nachspielzeit dann doch noch und hat das Weiterkommen sowie auch den Gruppensieg somit unverändert in der eigenen Hand.
In St. Petersburg tat sich Brasilien trotz des rechtzeitig fit gewordenen Neymar in der Startelf von Anfang an schwer und fand kaum Mittel gegen tief und kompakt verteidigende Ticos, die in der 14. Minute bei einem der wenigen Gegenangriffe in Person von Celsio Borges sogar die beste Chance der ersten Hälfte hatten, aber nicht nutzen konnten. Brasilien kam derweil selten in den Strafraum und versuchte es meist mit Schüssen aus der Distanz, die aber allesamt nicht wirklich gefährlich waren.
Brasilien im zweiten Durchgang stärker
Im zweiten Durchgang legte die Selecao dann einen Gang zu und kam direkt zu einer Doppelchance durch Gabriel Jesus, der per Kopf die Latte traf, und Philippe Coutinho, dessen Nachschuss auf der Linie geklärt wurde. Brasilien entwickelte nun etwas mehr Druck, während von Costa Rica offensiv kaum noch etwas kam. Allerdings fehlte es der Selecao weiterhin an Esprit rund um den Strafraum, sodass weiterhin Fernschüsse als Mittel zum Zweck dienten, die Keeper Keylor Navas aber nicht vor Probleme stellten.
Schiedsrichter Björn Kuipers entschied dann nach 78 Minuten nach einem Zweikampf zwischen Giancarlo Gonzalez und Neymar auf Elfmeter, nahm diese Entscheidung aber nach Ansicht der Videobilder korrekterweise zurück, da der Kontakt nur leicht war. Auf diesen Dämpfer folgte aber eine brasilianische Schlussoffensive, die in der ersten Minute der Nachspielzeit letztlich belohnt wurde. Nach einer Flanke von Marcelo wollte sich Gabriel Jesus den Ball eigentlich selbst vorlegen, doch Coutinho spritzte dazwischen und vollstreckte zum erlösenden 1:0. Bereits in der siebten Minute der Nachspielzeit war es dann Neymar, der nach mustergültiger Vorlage von Douglas Costa den Ball nur noch über die Linie drücken musste.
