Fünfmal Gold bei Olympia, Sieger bei der Tour-de-France – besser hätte es für Bradley Wiggins nicht laufen können. Doch der Triumph ist längst Vergangenheit. Der einstige Star hat so gut wie alles verloren und angeblich kein Dach mehr über dem Kopf.
Bradley Wiggins ist eine Legende und hat im Radsport so gut wie jeden Preis gewonnen. Der wohlverdiente Ruhestand ist dem Briten weniger gut bekommen. Nach dem Triumph kam der Absturz. Parallelen zu Boris Becker tauchen auf.
Mit dem Ruhestand kam der Absturz
So sieht eine Bilderbuchkarriere aus: Bradley Wiggins hat sie geschrieben. Als erster Brite überhaupt gewann er 2012 die Tour de France. Es folgten fünf Goldmedaillen bei Olympia und acht Weltmeistertitel. Die Queen schlug Wiggins 2013 zum Ritter.
Während seiner Karriere blieb „Sir“ Bradley Wiggins stetig am Ball und schlug sich königlich. Der sportliche Ruhestand ist ihm anscheinend weniger gut bekommen. Der Absturz war nicht aufzuhalten. Wiggins verkalkulierte sich in geschäftlichen Dingen und geriet mehr und mehr in finanzielle Nöte. Jetzt soll der Brite insolvent sein und einem ähnlich traurigen Schicksal wie Boris Becker entgegensehen.
Der Absturz und seine Folgen
Nach britischen Medienberichten erklärte das Bezirksgericht Lancaster Wiggins Anfang Juni für insolvent. Demzufolge werden nun Treuhänder benannt, um das Vermögen des früheren Radsport-Asses zu beschlagnahmen und zu veräußern.
Es wird vermutet, dass Wiggins nun auch seine Medaillen und Pokale abgeben muss. Die Veräußerung der Goldmedaillen könnte sich auf Auktionen als lukratives Geschäft erweisen. Tennis-Ikone Becker hatte sich ebenfalls von Trophäen trennen müssen, um die Gläubiger zu besänftigen.
Sofasurfer ohne Perspektive
Alan Seller, Anwalt Wiggins, verriet der Daily Mail nun die ganze Wahrheit: Sein Mandant sei nicht nur bankrott, er habe alles verloren und auch kein Dach mehr über dem Kopf. „Er ist eigentlich ein Sofasurfer und kommt bei Freunden und Familie unter“, so der Anwalt im Interview. „Er hat kein Haus mehr und keine feste Adresse. Ich kann nicht sagen, wo er heute Nacht bleibt oder wo er Morgen unterkommen wird.“
Bereits vor Monaten soll das 1,15 Millionen Euro teure Anwesen des früheren Radprofis beschlagnahmt worden sein. Mit Erlaubnis seiner Ex-Frau Catherine, Mutter zweier gemeinsamer Kinder, wohnte Wiggins vorübergehend in einem Haus in Lytham St. Annes.
Wiggins: keinen Penny mehr
Der Anwalt des Ex-Sportlers nannte die gegenwärtige Situation „ein trauriges Chaos“. Wiggins zeige sich beschämt darüber, keinen Penny mehr zu besitzen. Schon Ende letzten Jahres war durchgesickert, dass Wiggins einen Schuldenberg von über 1,1 Millionen Euro angehäuft hatte.
Nicht nur seine Lebensumstände haben sich verändert, auch optisch ist die Radsport-Legende kaum wiederzuerkennen. Tätowierungen, Muskeln und ein Vollbart kennzeichnen das neue Outfit. Vor der Wirklichkeit davonlaufen, wird der Brite allerdings nicht können.
Offen bleibt, ob Wiggins nun seine Trophäen tatsächlich hergeben muss. Ein Gutachter hat sich die Stücke bereits angesehen und der Daily Mail verraten, dass allein mit den fünf Goldmedaillen vermutlich Gewinne von etwa 300.000 Euro zu erzielen seien.