Das 0:6-Debakel beim FC Bayern München wird Borussia Dortmund so schnell sicherlich nicht vergessen, zumal die Pleite in der Allianz Arena auch noch höher hätte ausfallen können, hätten die Bayern nach der Pause so konsequent weitergespielt wie im ersten Durchgang. Alleine diese Niederlage wird freilich keine Konsequenzen haben, doch in die Gesamtbewertung einer schon jetzt unbefriedigenden Saison sicherlich als weiterer Negativpunkt einfließen.
Und man darf davon ausgehen, dass die Verantwortlichen nach der Saison auf mehreren Ebenen einen Umbruch vollziehen werden. Klar ist schon jetzt, dass künftig mit Matthias Sammer ein ausgewiesener Experte als externer Berater sein Know-How einbringen soll und Sebastian Kehl auf der neuen Position des Leiters der Lizenzspielerabteilung Sportdirektor Michael Zorc entlasten soll. Zorc ist derweil in Zusammenarbeit mit Klubboss Hans-Joachim Watzke gefordert, die richtigen Weichen für die kommende Spielzeit zu stellen.
Ganz oben auf der Agenda steht dabei natürlich die Trainerfrage. Dass Peter Stöger den BVB auch in der kommenden Saison trainieren wird, ist mit dem Auftritt in München wieder ein Stück unwahrscheinlicher geworden, obwohl es die erste Bundesliga-Niederlage unter dem Österreicher im 13. Spiel nach zuvor sieben Siegen und fünf Remis war. Doch das Aus in der Europa League gegen Red Bull Salzburg wiegt in der internen wie externen Beurteilung ebenso schwer als Argument gegen Stöger wie die meist wenig attraktive Spielweise der Mannschaft.
Ein Leader wird gesucht
Dafür alleine den Trainer verantwortlich zu machen, wäre aber sicher verfehlt. Das wissen auch die Verantwortlichen, die deshalb auch im Spielerkader einige Veränderungen planen. Klar ist, dass ein Hochkaräter für das zentrale Mittelfeld gesucht wird, der Leaderqualitäten mitbringen soll. Für den 19 Jahre alten Franzosen Houssem Aouar von Olympique Lyon und den 22-jährigen Kroaten Marko Rog vom SSC Neapel trifft das schon alleine altersbedingt nur bedingt zu. Dennoch soll sich der BVB Gerüchten zufolge für beide interessieren. Gerade bei Aouar, der auch schon beim FC Barcelona und beim FC Liverpool gehandelt wird, wäre die Konkurrenz aber groß.