Gelegentlich bestätigen sich ja manche Klischees. Kroaten sind heißblütig, sagt man zumindest. Nenad Bjelica vom 1. FC Union Berlin hat dies beim Auswärtsspiel in München bewiesen. Nach einer Provokation von Leroy Sane sind dem Union-Trainer die Sicherung durchgebrannt. Er hat dem Bayern-Stürmer zwei Mal ins Gesicht gefasst, inklusive Pöbeleien versteht sich. Die Folge ist, dass Nenad Bjelica unter Umständen seinen Trainer-Posten beim 1. FC Union Berlin schon wieder an den Nagel hängen muss.
Man kann es durchaus so sagen: Es sind nicht nur reine Gerüchte, die man dieser Tage rund um die Alte Försterei hört. Viel mehr könnte sich schon sehr bald ein spektakulärer Trainerwechsel bei Union Berlin anbahnen.
Nenad Bjelica ist bei den Union-Bossen nicht erst seit seinem Ausraster in München in Ungnade gefallen. Gleichzeitig ist mit Steffen Baumgart ein Trainer verfügbar, der zu 100 Preozent zu Union Berlin passen würde und wohl die Traumlösung der Union-Fans wäre. Muss man hier also nur eins und eins zusammenzählen?
Uneinsichtigkeit des Kroaten
Zunächst mal ein Rückblick. Was wird Bjelica vorgeworfen? Nach dem Spiel in der Allianz Arena in München zeigte sich der Kroate absolut uneinsichtig. Er gab zwar zu, dass die Rote Karte gegen ihn berechtigt sei, entschuldigen wollte er sich bei Leroy Sane aber nicht.
Sturköpfig erklärte der Coach, dass Sane den Streit mit seiner Provokation ausgelöst hat. Mehrere Mainstream-Medien in Deutschland haben daraufhin den sofortigen Rausschmiss des Trainers gefordert.
Strafe vom DFB verhältnismäßig gering
Der DFB hat sich beim Strafmaß überraschend moderat verhalten. Nenad Bjelica wurde nur für drei Spiele gesperrt. Die erste Partie ist bereits Geschichte. Beim 1:0 Heimsieg gegen Darmstadt stand der Kroate nur im VIP-Bereich. Die Mannschaft wurde an der Seitenlinie von Assistent Danijel Jumic und Marie-Louise Eta geführt.
Vereinsführung hält sich noch bedeckt
Union Berlin ist nicht für personelle Schnellschüsse bekannt. Der Verein geht mit seinen Mitarbeitern anders um als andere Clubs. Es könnte durchaus sein, dass Eisern Union dem Kroaten weiterhin den Rücken stärkt.
Ein klares Bekenntnis hat es aber bisher nicht gegeben. Intern soll der Rauswurf von Nenad Bjelica weiterhin ein Thema sein. Der öffentliche Druck auf die Köpenicker ist derzeit recht groß. Zudem hat der Großteil der Mannschaft das Verhalten des Trainers scharf kritisiert.
Als schnelle Lösung – sollte Union Bjelica noch vor dem Wochenende beurlauben – würde vermutlich U-19 Trainer Marco Grote beim Auswärtsspiel in Leipzig einspringen.
Steffen Baumgart steht definitiv bereit
Die langfristige Trainer-Lösung beim 1. FC Union Berlin sieht dann aber anders aus. Aus unserer Sicht kommt aktuell nur ein Coach in Frage – Steffen Baumgart. Die in Köln entlassene Trainer hat erst vor wenigen Tagen erklärt, dass er keine lange Auszeit in Erwägung zieht. Baumgart will schnellstmöglich an die Seitenlinie zurückkehren.
Steffen Baumgart wäre nicht nur aufgrund seiner Art und seine Fußballsachverstandes die Idealbesetzung für den Trainerposten. Baumgart ist ein Idol in der Wuhlheide. Er wurde von den Fans zum zweitwichtigsten (beliebtesten) Union-Spieler aller Zeit gewählt.
Steffen Baumgart würde also als Coach an seine alte Wirkungsstätte zurückkehren. Anzumerken ist an dieser Stelle, dass der Trainer in den zurückliegenden Wochen aber auch immer wieder mit dem Hamburger SV in Verbindung gebracht wurde.
Die nächsten Aufgaben des 1. FC Union Berlin
Klar ist derzeit nur, dass Nenad Bjelica die kommenden zwei Partien der Unioner noch auf der Tribüne verbringen muss, zwei Mal auswärts beim RB Leipzig und beim 1. FSV Mainz 05. Wer danach an der Seitenlinie der Ostberliner steht, ist derzeit vollkommen offen.